Planmäßig sollte der Abend in der Zeche Carl um 19:30 Uhr beginnen… Türöffnung sollte gar schon um 19 Uhr sein - als wir kurz vor halb acht eintrudelten trafen wir allerdings noch verschlossene Türen und viele wartende Fans vor… und and diesem Zustand änderte sich bis 20 Uhr auch nichts.
Es ist zwar löblich, nicht so wie z. B. in der Bochumer Zeche verlässlich VOR dem offiziell genannten Starttermin loszulegen, aber gleich um eine Stunde zu verzögern…

Punkt 20:15 Uhr gingen dann in der zu ca. 80% gefüllten Halle die Lichter aus und ARE betraten als erste Band des Abends die Bühne.
Den Gesichtern der Umstehenden nach zu urteilen, waren die drei Jungs nicht nur mir völlig unbekannt - und ich muss sagen, ich wäre nicht traurig, wenn ich sie nicht kennengelernt hätte… bei den ersten beiden Stücken war der Bass dermaßen übersteuert, dass man weder Gitarre noch Sänger hörte - als die Aussteuerung besser wurde, wünschte man sich, der Bass möge vielleicht doch wieder was übertönen… Auch Sprüche wie "Let´s get the party started" oder "Support your local support band" vom sichtlich bemühten Frontmann konnten kaum jemanden von den vermeintlichen Qualitäten überzeugen… Songtechnisch wurde gecovert, was das Zeug hält - mal Puff Daddy´s Soundtrack zu Godzilla, mal Tito & Tarantulas "Welcome To Hell" aus "From Dusk Till Dawn" (was zugegebenermaßen noch ganz erträglich war…). Erst beim letzten Titel des Auftritts zeigte sich, dass die Jungs wohl doch taugliche Musik machen können - mehr Songs von dem Kaliber und ARE hätten sich ein paar Punkte machen können.

Binnen fünfzehn Minuten waren die Spuren des Auftritts beseitigt und um 21 Uhr gingen die Lichter erneut aus um den Auftritt von Mike Tramp anzukündigen.
Dem ein oder anderen wird der Gute noch aus White Lion-Zeiten ein Begriff sein - solo war er mir bislang noch nicht zu Ohren gekommen.
Los ging´s mit einem kompletten Song vom Band - etwas zu lang für meinen Geschmack, schließlich will man doch was live sehen. Als die vier Bandmitglieder dann aufliefen gelang ihnen innerhalb der ersten Sekunden das, was ARE vergeblich versucht hatten - Das Publikum ging sofort mit!
Geboten wurde der komplette Querschnitt aus den Anfängen von White Lion Mitte der Achtziger bis hin zum aktuellen Longplayer "Recovering The Wasted Years".
Soundtechnisch und stimmungstechnisch war alles im grünen Bereich, als einziger "Kritikpunkt" bleibt da eigentlich nur das augenkrampf-verursachende T-Shirt Tramps mit der schielenden Lady zu nennen :-)
Mir persönlich waren die Songs auf Dauer vielleicht ein wenig zu ähnlich, aber wie gesagt, ansonsten war der Auftritt einwandfrei und mit einer Spieldauer von 75 Minuten für einen Support-Act erstaunlich lange.

Setlist Mike Tramp (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

Falling Down
Rock
Mr Death
Living on the edge
Wait Not For Me
Candle
If I live tomorrow
Better Off
Broken Heart
Follow Your Dreams
Living A Lie
-----------------------
2 Zugaben


Nach dieser gelungenen Vorstellung würden sich Bonfire schon mächtig ins Zeug legen müssen, um die Stimmung noch übertreffen zu können…
Nach einer endlos wirkenden Umbaupause tönte um 22:35 Uhr dann das "Intro" aus den Boxen… "Rock ´n´ Roll Cowboy" - auch das in voller Länge - und damit gab´s eben den Startschuss zu einer Hammervorstellung.
Das Release des letzten Studioalbums ("Strike X") liegt ja jetzt schon ein gutes Jahr zurück und somit gab es keinen Schwerpunkt der Titelauswahl auf einem frisch veröffentlichten Album, sondern vielmehr in Anlehnung auf die neue Best-Of-Scheibe eine bunte Zusammenstellung aus fast allen bisherigen Werken.
Von Beginn an war der Sound klasse und man merkte den fünf Jungs an, dass sie Spaß an dem Auftritt hatten - schließlich feierte das Publikum die Band bisweilen frenetisch und einige Die-Hard-Fans nahmen Sänger Claus unerwartet eine Sangespassage ab, was diesen dann im Gegenzug zu Applaus verleitete.
Zwischendurch gab´s ein wenig Lob an die gute Vorband (Tramp!), den "Pott", in dem die Stimmung immer blendend sei und schlussendlich auch an die Fans, die es der Plattenfirma ordentlich gezeigt hätten, das letzte Album bis auf Platz 32 in die Charts zu hieven.
Offensichtlich gibt es doch noch mehr Fans des melodischen Hardrocks, als sich in die Zeche Carl eingefunden hatten.
Einmal wurde es allerdings brenzlig - als jemand Claus "ausziehen!" zurief - war dieser doch fast versucht, dem nachzugeben "Ich mach ja fast alles…" :-)
Ausgezogen hat er sich trotzdem oft genug - denn desöfteren verließ er kurz die Bühne um dann kurz darauf mit einem anderen Oberteil zurückzukehren.
Löblich noch zu erwähnen die Ansage gegen den "braunen Sumpf" vor dem Titel "Proud Of My Country"!!
Kritikpunkte an diesem Glanzauftritt? Schwer zu finden. Vielleicht das minimal zu lang geratene Drumsolo? Ehrlich, allen Anwesenden schien der Abend mächtig gefallen zu haben und der leichte Ärger über die Wartestunde zu Beginn war sicherlich schnell verflogen - der ein oder andere wird sich höchstens noch auf den Wecker am nächsten Morgen gefreut haben, da das Konzert auch erst um 00:30 Uhr beendet war…

Setlist Bonfire:

Daytona Nights (Fuel To The Flames)
Bang Down The Door (Point Blank)
Hot To Rock (Don't Touch The Light)
Don´t Touch The Light (Don't Touch The Light)
Sweet Obsession (Fireworks)
Down To Atlanta (Strike X)
Proud Of My Country (Fuel To The Flames)
?
The Stroke (long intro)(Knock Out)
Who´s Fooling Who (acc.) (Point Blank)
Give It A Try (acc.) (Fireworks)
Under Blue Skies (Strike X)
Drum Solo
American Nights (Fireworks)
Sweet Home Alabama (Fuel To The Flames)
Ready For Reaction (Fireworks)
-----------------------
Strike Back (Strike X)
SDI (Don't Touch The Light)
-----------------------
You Make Me Feel (Don't Touch The Light)
Until The Last Goodbye (Strike X)

(Naglagor)


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