Hatefest2015Ich bin ja sehr gespannt auf das diesjährige HATEFEST und freue mich total, dass es in der Garage Saarbrücken endlich mal wieder etwas handfester zugeht. Jedoch befürchte ich, das Teile des Programms eher wie ein Sportfest (schneller, schneller) wirken und jede Berichterstattung darüber auch in der Sportschau gut ankäme. RTN hat ein fantastisches Bündel großartiger Hartwurst-Bands zusammengeschnürt, jedoch lässt die Abtrennung der Garage auf die Hälfte, böses Ahnen.

HATE
Es ist ja schonmal super, wenn ein Band namens HATE das HATEFEST eröffnet. Die Herren tragen etwas Makeup und schauen grimmig drein. Die Jungs sind Landsmänner von VADER und eröffnen den Reigen mit "Omega". HATE stehen in Sachen Brutalität ihren Landsmännern VADER in nichts nach. Bandmitgründer Adam (The First Sinner) verkündet, dass heute auf den Tag genau Basser Slawomir "Mortifer" Archangielskij von uns gegangen ist und die Band die Show ihm widmet. Es fällt auf das Gitarrist "Destoyer" fehlt. Stattdessen kann man kurze Zeit später einen Post auf der Facebookseite der Band lesen, in dem es heißt, dass sie sich getrennt haben und auf Tour durch Dominik „Domin" Prykiel erstetzt wird.
Die Band spielt aus einem Guss und die wenigen anwesenden Zuschauer in der mit einem Vorhang halbierten Garage machen schon kräftig Stimmung. Die Polen sind trotz Maskerade sehr sympathisch und der brutale Sound, macht richtig Laune. Frontmann Adam bedankt sich zwischen den Songs immer wieder, um dann breitbeinig hinter seinem interessant geschwungenen Mikrofonständer weiter hasserfüllt zu brüllen. Die knapp vierzig Minuten Spielzeit vergehen wie im Flug und HATE beweisen das nach wir vor mit ihnen zu rechen ist. 
Ich habe selten so viele Mädels erlebt, die für eine Death-Metal-Band schwärmen.

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VADER
Mir fällt gerade ein, wie lange ich VADER schon nicht mehr gesehen habe. Das letzte Mal tatsächlich in der Hafenbahn Offenbach. Damals war der großartige und leider viel zu früh verstorbene Drummer Krzysztof „Doc" Raczkowski mit seinem Drumset quer zum Bühnenrand in der Mitte aufgebaut, sodass man ihm bei der Arbeit zuschauen konnte.
Die VADER-Rufe werden kurz vor Beginn der Show immer häufiger und man merkt deutlich, wie sehr sich die Leute auf die polnische Death-Metal Institution freuen. "Ich hör euch nicht Saarbrücken" brüllt "Peter" und sie Starten den Reigen mit "Wings".
Die dienstälteste Death-Metal-Band Polens ist heute gut aufgelegt und geht sichtlich entspannt und mit großer Spielfreude durch Ihr Programm. Einziges verbliebenes Gründungsmitglied ist Frontmann Piotr „Peter" Wiwczarek, welcher dieses Jahr schon seinen fünfzigsten Geburtstag feiert. Er sucht immer wieder Kontakt mit dem Publikum, wenn er sich nicht gerade hinter seinem genial aussehenden Mikofonständer mit dem umgedrehten Kreuz aufbaut. VADER lassen nichts anbrennen und zeigen, dass man auch mit 30 Jahren Bandgeschichte nicht müde werden muss. "Hexenkessel", "Abandon All Hope" oder auch "Silent Empire" werden vom Publikum dankbar angenommen. "Peter" feuert die Meute an und lässt nicht locker, bis nicht jeder Kopf wippt und die Hände zur "Pommesgabel" geformt, sich VADER entgegenstrecken. Nach gut vierzig Minuten wird dann der quasi Klassiker "Dark Age" auf die tobende Meute losgelassen. Mit "Sothis" und "This Is The War" schließen sie zufrieden grinsend ihr Set.

Setlist VADER:
Wings
Go To Hell
Abandon All Hope
Silent Empire
Triumph Of Death
Decapitated Saints
Hexenkessel
Cold Demons
Carnal
Dark Age
Sothis
This Is The War

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MARDUK
MARDUK lassen sich erstmal ein Ladung Kunstnebel auf die Bühne blasen und schön monochromes Licht einstellen, sodass auch alle Fotografen was zu tun haben. Aus Zuschauersicht passt das aber perfekt zum Auftreten des Black-Metal Schlachtschiffs. Schade nur dass praktisch kaum eine Interaktion mit dem Publikum statt findet. Naja, zwischen dem unfassbar schnell gespielten Material ist wenig Zeit für lustige Ansagen. Der Bewegungsspielraum von Sänger Daniel „Mortuus" Rostèn beschränkte sich auf Kopfgewackel in dem Dreieck zwischen Mikrofonständergelenk und Halter, auf die er seine Hände gelegt hat. Einzig Sporttrommler Lars Broddesson machte ab und an ein bisschen "Show". Bandgründer und Gitarrist Morgan Steinmeyer Håkansson beschränkte ich auf schnellschrammeln. Also bei mir kam da nix satanisches an. Ich vergnügte mich in Unkenntnis der Songs dann damit, die Schatten der Musiker in der Nebelwand zu bewundern. Ein paar Fans haben sie ja vorzuweisen und so ist direkt vor der Bühne schon Bewegung.
Da der Sound zum Nebel passt, habe ich so meine Schwierigkeiten überhaupt eine Ansage zu verstehen. Eigentlich Schade für eine Band, welche seit über zwanzig Jahren erfolgreich Musik macht.

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SIX FEET UNDER
Echt jetzt: ich warte auf den Tag, an dem Chris Barnes von seinen eigenen Dreadlocks eingewickelt da steht und sich nicht mehr bewegen kann, oder das er jemand anders damit "einfängt" und die zwei dann in einer Not-OP voneinander getrennt werden müssen. Die Locken sind echt verdammt lange geworden und wirken wie Tentakeln oder auch Medusa-Schlangen. Ich hoffe sehr, dass er seine Fleischtunnel an hat, denn die ausgeleierten Ohrläppchen sind jetzt nicht so ästhetisch. Aber leider hat er sie wieder in der Gaderobe vergessen. Sei's drum, denn die knapp 500 anwesenden Zuschauer begrüßten SIX FEET UNDER unter lauten Gejubel und die Band gibt mit einem Dreierblock bestehend aus "Silent Violence", 
"Revenge Of The Zombie" 
und "No Warning Shot" kräfitg Gas, sodass schon nach dem zweiten Song ein Moshpit vor der Bühne tobte. Chris Barnes macht ein zufriedenen Eindruck als er mit "it's time too bleed motherfucker" "Feasting On The Blood Of The Insane" ankündigt .
 Irgendwie ist scheinbar Old-School Abend, denn von den neueren Alben "Undead" und "Unborn" gibt es nichts zu hören. Mit "Beneath A Black Sky" läuten SIX FEET UNDER, unter lauten Protest der aufgeheizten Fans, auch das vorläufige Ende der Show ein.
Die Band lässt sich jedoch nicht lange bitte und gibt mit "The Evil Eye" und dem Rausschmeisser "Hammer Smashed Face" noch einmal alles.
Nach einer knappen Stunde ist dann leider schon Schluss mit Grunzquickboogiewoogie und ich wanke mit glücklichem Grinsen Richtung Ausgang. Selten erlebt man so einen kompakten Gig, bei dem alles stimmt und keine Wünsche offenbleiben. Da ist es höchsten Schade, dass keine Titel vom kommenden Album live präsentiert wurde. Möglicherweise liegt es daran, dass Herr Barnes live andere Musiker beschäftigt als bei dem Albumaufnahmen.
Von mir aus können SIX FEET UNDER jedes Jahr nach Saarbrücken kommen, denn der Auftritt hat mir deutlich mehr Spaß gemacht als der seines alten Arbeitgebers CANNIBAL CORPSE.
Selten sieht man so viele glücklich grinsende Fans in der Menge, die jede Band ausgelassen Feiern. Man könnte durchaus meinen, dass bei dem HATEFEST mehr geliebt wird, als bei jeder anderen Motto-Tour von RTN. (Andreas)

Setlist SIX FEET UNDER:
Silent Violence
Revenge Of The Zombie
No Warning Shot
Feasting On The Blood Of The Insane
Victim Of The Paranoid
Human Target
Deathklaat
The Day The Dead Walked
Seed Of Filth
Shadow Of The Reaper
Torn To The Bone
Beneath A Black Sky
---------------------------------------------------
The Evil Eye
Hammer Smashed Face (Cannibal Corpse cover)

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Fotos: Klaus
Galerie: Jenny -Jay Jay's Art


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