live 20131121 01Nachdem AMORPHIS bereits auf der „The Beginning Of Times" Tour und ein paar Jahre früher auf der Tour zum „Silent Waters" Album (meiner Meinung nach das stimmigste mit dem „neuen" Sänger Tomi Joutsen) in Saarbrücken zu Gast waren, wurden die finnischen Düstermetaller auch in diesem Jahr wieder von Saarevent für einen Gig in der Garage gebucht. Diverse andere Hard & Heavy Veranstaltungen in Saarbrücken rund um den 21.11. sowie die gleichzeitig an anderer Stelle stattfindende Show der LED ZEPPELIN Coverband LETZ ZEP führten vermutlich dazu, dass dieses Mal nicht ganz so viel los war, wie im Januar 2012, aber diejenigen die gekommen waren, dürften dieses nicht bereut haben.

STARKILL
Bei einem Konzert unter der Woche ist es immer eine gute Sache, wenn es keinen Overkill an Vorbands gibt und es ist unbestreitbar so, dass eine gute Vorband mehr Nutzen bringt als zwei oder drei durchwachsene. STARKILL aus den USA, die in diesem Jahr über Century Media ihr Debütalbum „Fires Of Life" herausgebracht haben, dessen Coverartwork so dermaßen schlecht gemacht ist, dass es fast schon wieder eine individuelle Note hat, sind eine gute Band. Mit ihrer Mischung aus rasantem symphonischem Heavy Metal wie ihn DRAGONFORCE spielen und finnischem Melodic Death Metal der Marke CHILDREN OF BODOM passten sie nur leider nicht ganz so hervorragend zum Headliner. Es war schon interessant zu beobachten, wie die junge Truppe gerade zu Anfang ihres 45-minütigen Sets von der bis dato überschaubaren Menge eher kritisch beäugt wurde, so dass die Band einiges an Spielfreude investieren musste, um zumindest einen Teil der Zuschauer für sich zu gewinnen. Am guten und druckvollen Sound, der später bei AMORPHIS noch besser werden sollte, kann es ebensowenig gelegen haben wie an dem Songmaterial, das eigentlich einen guten Eindruck hinterließ, selbst wenn man mit ihm nicht vertraut war. Mangels Alternativen spielten STARKILL natürlich fast ihr komplettes Debütalbum, wobei es dann die Songs gegen Ende des Sets waren („Sword, Spear, Blood, Fire", This Is Our Battle, This Is Our Day„", „Whispers Of Heresy"), die am Besten ankamen. Ich bin sicher, im Vorprogramm von CHILDREN OF BODOM hätten STARKILL mehr abgeräumt.

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AMORPHIS
Viel verkehrt machen können AMORPHIS heutzutage eigentlich nicht mehr. Nach inzwischen elf Studioalben und sehr vielen Konzerten in den letzten Jahren, hat die Band um Esa Holopainen und Tomi Koivusaari mehr als genügend starke Songs zur Hand, um ein 90-minütiges Set ohne Füller zusammenzustellen und auch in dieser Besetzung so viel Liveerfahrung gesammelt, dass man es wegstecken kann, wenn das Publikum nicht ganz so euphorisch mitgeht wie andernorts; das war zumindest mein Eindruck, wobei stimmungsmäßig das Roxy Konzert 2007 sowieso nur schwer zu toppen sein wird. AMORPHIS spielen inzwischen in einer anderen Liga und haben mehr und mehr auch ein Mainstreampublikum für sich gewonnen, auf der anderen Seite aber auch mit der „Magic & Mayhem" Neueinspielung und der wieder etwas härteren Ausrichtung des aktuellen Albums „Circle" die alten Death Metal Fans bei der Stange halten oder wieder zurückgewinnen können.

Dieses neue Studioalbum war sozsuagen dann auch der Star des Abends, denn man spielte insgesamt fünf der neun Songs der Platte, und ich muss ganz ehrlich sagen, diese kommen live deutlich besser rüber als auf dem Album, mit dem ich anfangs nicht so recht warm werden wollte. Den Rest der Spielzeit verbrachte man im Prinzip mit genau den Songs, die man auch erwartet hatte, große oder kleine Überraschungen gab es keine, was der einzige Kritikpunkt bleiben soll.
Alles wirkte einen Tick zu routiniert und zu vorhersehbar, da hilft es auch nur bedingt weiter, dass Tomi Joutsen inzwischen ein sehr extrovertierter Frontmann geworden ist, der immer wieder seine Rastas kreisen ließ (ein sehr beeindruckender Anblick, da möchte man nicht selber auf der Bühne stehen) und bereits nach dem ersten Song seinen schwer tätowierten Oberkörper in seiner gesamten Nacktheit präsentierte.

Viel verkehrt machten AMORPHIS wie eingangs bereits erwähnt nicht, man fühlte sich als Zuschauer eine anderthalbe Stunde lang gut unterhalten, was auch am für Garage-Verhältnisse sehr guten Sound lag und so war es der alten („Black Winter Day") und der neuen („House Of Sleep") Bandhymne vorbehalten, den Abend abzuschließen; es sei angemerkt, dass „House Of Sleep" deutlich mehr abgefeiert wurde, ein Fingerzeig dafür, dass „Eclipse" inzwischen auf der gleichen Stufe steht wie „Elegy" oder „Tales From The Thousand Lakes". (Maik)

Setlist AMORPHIS:
Shades Of Gray
Narrow Path
Sampo
Silver Bride
Against Widows
The Wanderer
My Kantele
Into Hiding
Nightbird' Song
The Smoke
You I Need
Hopeless Days
Leaves Scar
Sky Is Mine
Black Winter Day
House Of Sleep


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Anne antwortete auf das Thema: #11473 10 Jahre 3 Monate her
Ich mußte die ganze Zeit schmunzeln, wenn Tomi Joutsen da seine Haare kreisen lies. Hab' nämlich dem Bassisten von SIMEON SOUL CHARGER (der hat genauso lange Rastas) davon berichtet, daß der gute Tomi bei einem Auftritt mal ein gut 40 cm langes Stück verloren hat. Der Spider hat mir dann erzählt, daß das seine größte Angst ist und er deshalb das Bangen auf der Bühne aufgegeben hat...

STARKILL hätte ich nicht gebraucht. Nett, aber verzichtbar. AMORPHIS fand' ich aber stark wie immer (kann mich eigentlich nicht erinnern, die mal schlecht gesehen zu haben). Joa, Setlist war etwas vorhersehbar, aber das isse doch bei den meisten Bands.

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