Den Anfang machten die Jungthrasher WARBRINGER aus Kalifornien. Mit NAPALM DEATH und SUFFOCATION sind die Jungs das erste Mal in Europa unterwegs und hatten sichtlich ihren Spaß bei der Präsentation ihres Debütalbums „War Without End“. Anfänglich schien Sänger John Kevill wohl einige Probleme mit dem Mikrofon zu haben und auch seitens der Gitarre gab es kleine Schwierigkeiten.
Doch über die konnte man hinwegsehen und spätestens ab dem dritten Song „Beneath the Waves“ wurde fleißig vor sich hin gerumpelt. Langsam aber sicher füllten sich auch die Plätze vor der Bühne und der Spaß der Band, sowie des Publikums, stieg von Song zu Song an. Mit „Systematic Genocide“ gab es dann schließlich den puren Groove auf die Ohren und die Matten des Publikums konnten wunderbar rotieren um kurz darauf mit „At the Crack of Doom“ wieder das Gaspedal durchzutreten und zu rocken als gäbe es kein Morgen mehr. Ein wahres Thrashbrett, das uns hier als Eröffnung geboten wurde.
WARBRINGER waren wohl ein absoluter Gewinner des Abends und konnten sich glaube ich viele neue Fans erspielen. Alle Thrash-Fans die an diesem Abend nicht da waren haben einiges verpasst, denn Live sind die fünf Kalifornier noch ein gutes Stück besser wie von Platte. Zum krönenden Abschluss gab es mit „Total War“ als Zugabe noch einmal richtig genial auf die Fresse und die Bühne wurde für SUFFOCATION frei.
(Seb)
Ziemlich routiniert ging es schließlich mit den New Yorkern weiter. Die Routine überrascht keineswegs, wenn man bedenkt, dass die Jungs nun auch schon 18 Jahre in der Szene aktiv sind und schon einige Alben auf dem Buckel haben. So gaben sie auch ordentlich Gas und heizten dem Publikum mit sitzendem Todesblei mächtig ein.
Mittlerweile wurde es sogar richtig eng vor der Bühne und die Meute begann zu kochen. SUFFOCATION rumpelten sich fleißig durch ihre Discographie, wobei das Hauptaugenmerk wohl auf ihrem aktuellsten Streich lag. Mit Songs wie „Entrails of you“ oder „Abomination Reborn“ wurden gewaltige zerreißende Tracks ausgewählt, wobei selbstverständlich jeder einzelne Song zu überzeugen wusste und die Mischung aus Todesblei und Grindcore das Saarbrücker Roxy zum erbeben brachte.
Dem Publikum gefiel es sichtlich und so sah man genügend Haare in der Gegend rum fliegen und kam doch schon gewaltig ins schwitzen. Die fünf New Yorker machten auch einen sympathischen Eindruck und auch an der Konversation mit dem Publikum fehlte es an nichts. Alles in Allem ein sehr gelungener Auftritt der „alten“ Hasen des Extremmetals.
(Seb)
Ob die AH-Abteilung des Grind da mithalten konnte? Aber dicke! Der Vierer kannte keine Gnade und es scheint den Briten wurschd zu sein, ob sie jetzt 18, 40 oder 50 Jahre alt sind. Denn trotz 27 Jahre Bandgeschichte bezeichnet Barney sich und seine Mannen immer noch als "very young men".
Vom Intro "Weltschmerz" und folgendem "Sink fast, let go" vom aktuellen "Smear Campaign"-Album an sah man der Band die Motivation an, dem Roxy eine Lektion erteilen zu wollen. Barney schwankte wie immer zwischen schizophrener Frontsau und Talkshow-Moderator, Shane Embury schüttelte unablässig sein dicken Locken, Mitch steuerte seine kranken Screams und scharfen Riffs bei und Danny Herrera prügelte sein Drumkit gnadenlos einmal durch die Hölle und zurück. So ließ man mit einem guten Schnitt durch die Historie kaum einen Fan unenttäuscht. Stücke aus dem neuen Jahrtausend ("Necessary Evil", "When all is said and done", "Continuing War On Stupidity")und eine ganze Reihe Grind-Klassiker ("Scum", "From Enslavement To Obliteration", "Suffer the Children") ließen das bunt gemischte Publikum frohlocken.
Auch wenn schätzungsweise 30 Songs gespielt wurden, war nach knapp 70 Minuten Schluss und mit "Harmony Corruption" und dem unausweichlichen "Nazi Punks Fuck Off"-Cover wurden noch einmal die restlichen Energien on und off stage herausgefordert.
Die Birminghamer können es also immer noch, das wurde allen Anwesenden an diesem Abend bewusst. In Verbindung mit einem solch guten Vorprogramm werden NAPALM DEATH auch weiterhin mittlere Hallen füllen können.
(Brix)
Judas Priest
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