SAARLAND'S ALIVE! So oder so ähnlich könnte man die Szene im schönen Land an der Saar kurzum beschreiben. Und um genau diese These unter Beweis zu stellen, hat man sich am Samstag, den 3. November 2007 in Saarbrücken im kleinen Club der Garage versammelt um dort dem Todesmetall zu frönen und ihn zu feiern. So geben sich ENRAGED BY BEAUTY, ICON und POINT OF INFLECTION die Ehre und machen sich drauf und dran, den Laden in Schutt und Asche zu legen!
Nachdem der ohnehin schon winzige Raum gerade einmal zur Hälfte gefüllt is, geht die pirmasenser Kapelle ENRAGED BY BEAUTY auf die Bretter, um mit ihrer sympathischen Mischung aus groovigem Deathmetal, Thrashmetal und ner Prise Metalcore kann man zwar akustisch begeistern, der Funke will jedoch um kurz nach halb Neun noch nicht so recht überspringen. Durchweg wird hochwertig gerockt: hier erinnert‘s mal an UNEARTH, da mal an HATESPHERE und jenes mal dann wieder an KILLSWITCH ENGAGE. Der Sound steht auch optimal, sodass dem gegen Ende des Gigs inzwischen zu ¾ gefüllten Club nichts im Wege stehen sollte zu bangen und zu moshen, man diese Möglichkeit nicht wahrnimmt. Schade! ENRAGED BY BEAUTY hätten es sicherlich verdient gehabt!
Nach einigen Gesprächen im Publikum, ein bisschen Umbaupause und der ein oder anderen Brise Frischluft (so langsam wurde der Club zur schwedischen Dampfsauna!) geht's dann auch mit den Lokalmatadoren in Sachen Deathmetal weiter: ICON betreten die Bühne. Schon von der ersten Sekunde merkt man, dass man hier eindeutigen Heimvorteil genießt. Die inzwischen seit über fünf Jahren tätige Bande hat den ein oder anderen Fan mitgebracht und so wird schon ab dem ersten Takt mitgegangen, ob es nun das (jetzt ausladendere) Kopfnicken oder gar das umherfliegen von Haaren ist: ICON regieren während ihres Gigs den Club! Der Unterhaltungsfaktor is dank des teilweise etwas geisteskrank agierenden Frontmannes Thomas enorm hoch. Da wird zum Hüftenschwingen aufgefordert, hier wird wild Bier ins Publikum gespuckt und im Allgemeinen liefert man eine enorme Show ab. Unser lieber Bernie, der mit seinen geschätzten 1,40 neben seinen Bandkollegen zwar optisch untergeht, begeistert durch fette Soli, die Riffmaschinerie wütet, der Bass grooved, die Drums sitzen...was will man mehr? Eschd saarländisch Todesblei halt...
So, wieder an die frisch Luft - der Laden hat sich inzwischen wirklich zur Hölle auf Erden gewandelt. Proppenvoll, die Luft steht und ist bereit zum schneiden und die Temperaturen steigen ins unermessliche. Eine Zigarettenlänge später gesellt man sich also wieder vor die Bühne um auf den Headliner des Abends zu warten: POINT OF INFLECTION. Peter und seine „Männja" haben sich mehr oder minder schon einen mehr als kultigen Ruf im Saarland erspielt und so will man auch nicht enttäuscht werden. Die für ihre komödiantischen Einlagen bekannte Band schießt an diesem Abend schon mit dem Intro den obligatorischen Vogel ab. Während eine uns allen bekannte Einmarschmusik abgefahren wird läuft noch ein Nummerngirl über die Bühne und der Frontmann betritt ganz in Rocky-Manier die Bühne und bläst mit seinen Mannen zum letzten Gefecht.
Im Dunstkreis von Recken wie BLACK DAHLIA MURDER und NEAERA lässt man kein Auge trocken und keinen Nacken steif und rettet den Abend auch, was die Ausgelassenheit angeht. Man wird dazu aufgefordert die Bühne zu entern und die Sau raus zu lassen (Peter: „Es ist eure Bühne...habt Spaß") und man sorgt auch mit den Grimassen, die geschnitten werden für großes Gelächter und überhaupt steht niemand still. So schön uns diese „Hohe Kunst des Gesichtsgulasch" auch gefallen mag, ein Wermutstropfen bleibt. Headbangen und abgehen wie Sau hat noch niemanden umgebracht; die Kickbox-Eskapaden und Kapoeira-Einlagen vor der Bühne verderben einigen Menschen den Spaß und gehören meines Erachtens auch nicht auf eine Metalshow. Ansonsten rocken POINT OF INFLECTION absolut amtlich und beweisen, dass ihr Kultstatus im Saarraum mehr als berechtigt ist. SLAYER DU MÄNNJE!
So verabschiedet man sich nach 3 gelungenen Auftritten in die arschkalte Nacht und ist froh, wieder einmal die eigene Szene und das eigene Bundesland gefeiert zu haben und ich hoffe, dass ENRAGED BY BEAUTY in ihrer Heimat nur Gutes über uns Saarländer zu berichten wissen. Das nächste Death Match kommt bestimmt! (Reini)
Judas Priest
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Saxon
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Uriah Heep
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Saxon
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