"Out Of The Ashes - The End?" hieß es am 25. November in Völklingen. Das eigentlich im Jahresturnus stattfindende Festival wurde kurzfristig nach dem großen Erfolg im Juni (Neckbreaker berichtete) um eine vierte Ausgabe erweitert, da sein Fortbestehen leider äußerst gefährdet scheint. Die Pächterin des "Cafe Umwalzer" (wo die November Ausgabe stattfand) und der Platz um das Bistro B40 (Festival letzten Juni), mit der man über 3 Jahre sehr gut zusammenarbeitete, wird ab Januar diese Locations nicht mehr bewirten, womit es völlig in den Sternen steht, ob es ein "Out Of Te Ashes V" geben wird.
Alles andere als Trauer wurde aber an diesem Abend von den teilnehmenden Bands BAD IDEA, BEYOND SERENITY, MEMENTO, HALF PAST DEAD und ICON verbreitet. Dieses sehr unterschiedliche Package überzeugte dann knapp 200 Fans vom Erscheinen und es wurde ein grandioser Abend mit massig zufriedenen Gesichtern! BAD IDEA verstanden dann ihre Aufgabe als Anheizer und versuchten von Anfang an, das Publikum anzuheizen. Die noch etwas fehlende Live-Routine des Fünfers war zwar zu bemerken, doch dennoch bemühte sich die Band, diesen Umstand durch umso mehr Spielfreude wieder wett zu machen und blies den anwesenden Zuschauern mit ihrem 3-Gitarren-Sound ein mächtiges Brett um die Ohren. Musikalisch ist die Band irgendwo zwischen Bay Area Thrash und NWOBHM angesiedelt und gab demnach neben eigenen Songs mit "Symphony Of Destruction" (Megadeth) und "Seek And Destroy" (Metallica) als letztem Song auch Cover Ihrer Helden zum Besten. (Mika)



Vom Old School Heavy Metal ging's direkt weiter zum Old School Death Metal und zwar der derbsten Sorte. BEYOND SERENITY sind ein Urgestein der saarländischen Szene, das schon über 10 Jahre sein Unwesen treibt. Nach kompletter Neubesetzung in den letzten Jahren ist man nun wieder zum Quintett aufgestiegen und so einige Death Metaller wollten sich davon überzeugen, ob BS auch nach einjähriger Live Abstinenz und Line Up Wechsel noch so viel Feuer im Arsch haben wie früher.
Ohja, das haben sie, und mit Feuer ist hier kein süßes Flämmchen gemeint, sonder ein loderndes Hölleninferno, dass die Jungs hier abfeuerten. Durchweg technisch versierter, pfeilschneller Death Metal der brutalsten Sorte. Neben den musikalischen Fähigkeiten überzeugte besonders Sänger Sascha durch sein beängstigendes Organ, nicht wenige Fans trauten ihren Ohren nicht schlecht, dass ein Mensch solche Laute fabrizieren kann, Respekt!
Auch wenn die Performance noch etwas steif wirkte, gab sich besonders Sänger Sascha Mühe, die erstaunten Fans zum Mitmachen zu bewegen und man sah nach dem Gig so einige offen stehende Münder ob der Kompromisslosigkeit und Härte der Band. Nach dem OOTA steht fest, mit BEYOND SERENITY ist immer noch zu rechnen, und das nicht zu knapp! (Bernie)



Nach dem derben Sound von Beyond Serenity war es dann Zeit für MEMENTO, den dritten Auftritt ihrer bisher kurzen Karriere zu spielen...(2 davon sogar auf dem OOTA) und der musikalische Unterschied konnte nicht größer sein! Mit ihrer an Dream Theater und Symphony X erinnernden Mischung aus treibenden Riffs mit starken Prog-Elementen boten MEMENTO einen willkommenen Gegensatz zu dem ansonsten eher härteren Billing des Out of The Ashes, was sich auch in den überzeugten Zuschauerreaktionen widerspiegelte.
Wieder unterstützt durch Gastmusiker Kai Stringer am Bass (Band Tieftöner Chris Doerr hatte gleichzeitig einen Auftritt mit TOMORROW'S EVE) präsentierte die Band neben den schon vom Open Air bekannten Songs auch einen neuen, der sehr zur Freude der Band vom Publikum begeistert aufgenommen wurde. Progressive Läufe im Zusammenspiel von Gitarre und Keyboard, technische Perfektion und eine Musical Stimme ließ die Kinnladen wieder gen Boden driften.
Trotz nicht gerade optimaler Soundbedingungen, zeigte sich die Band tight und spielfreudig und besonders Fronter Michael Bartsch suchte permanent die Nähe zum Publikum.
Die perfekte Abwechslung an diesen Abend! (Bernie)



Mit HALF PAST DEAD kam dann wieder einiges mehr an Bewegung auf die Bühne. Die Metalcore-Combo (ja, schlagt mich doch, weil ich wieder Schubladen öffne ;-) ), die nach reger Live-Aktivität schon lange mehr als nur ein Geheimtipp ist, glänzte durch aggressives und wildes Stageacting, wobei besonders Gitarrist Kai auf seiner Seite für mächtig Alarm sorgte. So gab es einen energiegeladenen Auftritt, der durch die sympathischen Ansagen von Fronter Thorsten noch ein wenig mehr Würze bekam und Bewegung ins Publikum brachte. Ein hervorragendes Konzert, bei dem die Band noch einmal ordentlich die Werbetrommel für ihr seit Anfang des Jahres erhältliches Album "All my rage will rise today" rühren konnte. (Mika)



Niemand müsste es wundern, dass ICON auch bei diesem, vielleicht letzten "Out Of The Ashes" mit von der Partie waren, ist das Festival doch das Baby von Gitarrist Bernhard, dass bisher jährlich mit Unterstützung der Band aufgezogen wurde.
Etwas dezimiert aufgrund der Uhrzeit wurde das Publikum noch einmal zum letzten "Tanz" geladen mit Death Metal der melodischen Sorte. Das noch von den Vorgängerbands müde Publikum musste zwar wieder etwas aufgepäppelt werden, was ICON allerdings ohne weiteres zu leisten im Stande waren. Mal thrashig ("Beast"), mal groovig ("Friendly Fire"), mal melodisch ("Revenge") gab der Fünfer noch mal alles, um das Festival zu einem guten Abschluss zu bringen. Freak Thomas am Mikro konnte die Fans noch mal richtig anstacheln und bei ihrer aktiven Performance flogen die Matten durch die Halle.
Als besonderer Bonus gab es zum Schluss noch das stark umjubelte "Dead Skin Mask" von SLAYER zuhören und gleich danach zur Überraschung der Meute "South of heaven". "Under Jolly Roger" als nun wirklich letzter Song schien wohl eher eine spontane Entscheidung gewesen zu sein, wurde aber mehrfach frenetisch mitgesungen.
Ein würdiger Abschluss des "Out Of The Ashes - The end?", der den Zuschauern wohl noch den letzten Rest Kraft aus den Poren geprügelt haben sollte. (Mika)



Bleibt zu hoffen, dass sich doch noch irgendwie die Möglichkeit ergibt, die Konzertserie fortzusetzen, hatte doch das Out Of The Ashes in seiner Open-Air-Version durchaus das Zeug auf Dauer auch überregional einen guten Namen zu bekommen und gleichzeitig den lokalen Bands eine gute Plattform zu bieten. Also Daumen drücken, dass Veranstalter Bernhard Lorig entweder eine neue Location findet, oder der zukünftige Pächter auch ein offenes Ohr für Stromgitarren hat, so dass wir auch in Zukunft über weitere Out Of The Ashes-Festivals berichten können. (Mika)

Alle Bilder von Ryka und Sandra.

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