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MASTERS OF DEATH, man hätte kaum eine treffendere Bezeichnung finden können. Eine halbe Ewigkeit hat es gedauert, bis diese Tour endlich zu Stande kam. Die Speerspitze des Old School Schwedentods zusammen auf Tour! Ein Schlachtfest sondergleichen durfte erwartet werden und es sollte wenige überraschen, dass es genau solch eines geworden ist.
Zw. 700 und 800 Death Metal Maniacs fanden sich am 9.11.06 in der Saarbrücker Garage ein, um dem Schwedentod zünftig zu frönen. Die Reihenfolge wurde jeden Abend aufs Neue geändert, bis auf die Position des Supports EXTERMINATOR und somit durften die Saarbrücker sich über ENTOMBED, DISMEMBER, GRAVE und UNLEASHED freuen. Pünktlich um 18.00 Uhr öffneten sich die Tore der Garage, um 18.30 ging´s schon mit dem Opener EXTERMINATOR los. Den Belgiern hatte ich vor kurzem noch 8 von 10 möglichen Punkten im Review der neuen Platte „Slay your kind“ verpasst; dementsprechend gespannt war ich auf deren Auftritt. Allerdings spielten sie von dem neuen Longplayer nur den Opener „Road crash rebellion“ , was mich doch ein wenig verwunderte bzw. sogar enttäuschte. Der Typ am Merchandise-Stand meinte dann später, dass die Jungs auf Nummer sicher gehen wollten und die bekannteren alten Stücke spielen wollten. Naja, wer genau diese Stücke kannte in den (noch) spärlichen Reihen vor der Bühne sei mal dahingestellt. Trotzdem war der Death-/Thrash-Gig routiniert und druckvoll, also als Opener ganz Ok. (Brix)



Für manchen immer noch zu früh, aber aufgrund des Rotationsprinzips so ausgelost, waren nun schon ENTOMBED an der Reihe. Was sich auf der neuen EP „When in Sodom“ schon andeutete, wurde an diesem Abend bewiesen: Die auf Vierer-Größe geschrumpfte Band besinnt sich ihren Wurzeln und ballerte zu 80% alte Death-Metal-Hits ins Publikum. Davon braucht man nur „Stranger Aeons“ , „Sinners bleed“ , oder „Left hand path“ zu erwähnen und man weiß, wo der Hase lang lief. Ergänzt mit 2 Tracks oben genannter EP und den „Wolverine blues“-Hits „Demon“ und „Out of hand“ war das schon ein schweißtreibender Gig, Junge Junge! Da hat mir persönlich nur „Wolverine blues“ selbst gefehlt.
Egal, die Jungs waren super drauf, Sänger Petrov wie immer mit kaputtem Stageacting und Gitarrist mit Käppi bis über den Augen stilfremd, aber schweinecool. (Brix)



Nach der überraschend old schooligen Vorstellung der alten Helden, betraten die Könige des schwedischen Gitarrensounds die Bühne. DISMEMBER haben wie keine Band zuvor den typischen Schweden Death Metal Sound geprägt und vertreten diesen Abend die melodische Seite Schwedens. Bis in die Haarspitzen motiviert und wohl auch schon etwas angesäuselt machten sich die IRON MAIDEN des Death Metals an, ihre doppelläufigen Gitarrenleads mit einem Haufen Uff-Zäck in die Menge zu knallen.
Der Sound allerdings machte den agilen Musikern mehr als einmal einen fetten Strich durch die Rechnung, war er doch gerade während DISMEMBER verdammt matschig und undifferenziert. Der Mann hinter den Kesseln hatte anscheinend mehr als nur einen Knall in der Krone und holperte sich was auf seinem kleinen Kit zusammen, dass es nicht mehr feierlich war. Der Groove ging dadurch das ein oder andere Mal völlig flöten.
Nichtsdestotrotz konnten DISMEMBER durch ihre wahnsinnige Spielfreude, den kleinen gegenseitigen Spässjen und Klassiker wie „Dreaming in red“ durchaus punkten und hinterließen einen guten Gesamteindruck. (Bernie)



GRAVE boten mit dem bärenstarken letzten Album im Gepäck ein etwas anderes Bild. Filigrane Gitarrenmelodien haben hier keinen Platz, hier herrscht der Druck!!!
Mit deutlich besserem Sound steckten GRAVE ihre guten Vorgänger in Punkto Intensität locker weg. Druck Druck Druck! Unfassbar, mit welcher Kraft diese Dampfwalze die Masse überrollte. Viel Bewegung war hier nicht von Nöten. Neuere Songs wie „Watch them die“ und Songs älteren Kalibers er Marke „Into the grave“ sollten jeden Anwesenden überzeugt haben. Einer der Old School Death Metaller rastete bei seiner Lieblingsband völlig aus und bangte durch die halbe Halle. Das ist Hingabe ;-)
Viel mehr bleibt kaum zu sagen, GRAVE sind eine Macht und es regiert der Druck, der die Eingeweide bereits beim ersten Akkord in Wallungen bringt und gen Ende kann man sich seine Organe in der Halle wieder zusammensuchen gehen. So und nicht anders muss das sein!!! (Bernie)



Nun war es Zeit für den Headliner dieses Abends, UNLEASHED. Dies begrüßten wohl auch 80% des Publikums, die die „Manowar“ des Death-Metals frenetisch abfeierten. Aber das war auch kein Wunder: Von alten Gassenhauern („Before the creation of time“, „The Immortals“ , „To Asgaard we fly“) bis hin zu den neuen Hits („Blood of lies“ , „Winterland“ und „Victory or defeat“) war für jeden was dabei. Die üblichen Mitsingspielchen funktionierten auch bestens („Death Metal Victory“) und die Band hatte sichtlich genauso viel Spaß am Gig. Johnny Hedlund (Sänger) dirigierte das Publikum nach Belieben und führte den Rest der Band souverän durch die Setlist. (Brix)

Setlist Unleashed:
Before the creation of time
Never ending hate
Blood of lies
Don't want to be born
To Asgaard we fly
Triump of genocide
The immortals
Victory or defeat
Winterland
Into glory ride
Legal rapes
Death Metal Victory



Zusammenfassend lässt sich sagen: Danke an alle vier Bands für dieses Package zu diesem Preis! Das wird es wohl nie mehr in dieser Form geben, Pech für den, der´s verpasst hat! (Brix)

Mehr Bilder findet ihr wie immer in unserer Galerie. alle Bilder von Ryka!
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