interview sacredsteel 01SACRED STEEL feiern 20jähriges Bandjubiläum. 20 Jahre Metal pur, unzählige Auftritte und konstant gute bis überragende Alben. Dafür gehört Respekt gezollt. Gerrit P. Mutz, Sänger und Kopf der Rasselbande stellte sich Ralf's kleiner Plauderrunde.

Ralf: Hi Gerrit, ich grüße Dich.

Gerrit: Hi Ralf!

Ralf: Das ist jetzt bereits das 3. Interview meinerseits mit Dir, aber das erste für Neckbreaker. Immer wieder eine Ehre...

Gerrit: Die Ehre ist ganz meinerseits.

Ralf: Glückwunsch für 20 Jahre SACRED STEEL, eine lange Zeit.

Gerrit: Dankeschön!

Ralf: Was ist Dein Geheimnis, immer noch hungrig zu sein, diese Band am Leben zu erhalten?

Gerrit: Hmm, es ist nicht wirklich ein Geheimnis: ich liebe Heavy Metal und SACRED STEEL ist die Verwirklichung all´meiner Träume. Wenn ich so zurück denke an die frühen 80er: In genau so einer Band wollte ich immer spielen. Es war sicher nicht immer einfach über die letzten 20 Jahre immer mit Volldampf an und mit der Band zu arbeiten, aber es hat sich an allen Fronten gelohnt. Und ja, ich bin immer noch „hungrig“. Ich kann´s kaum erwarten wieder an neuen Songs und an neuen Texten zu feilen, obwohl „HM Sacrifice“ gerade erst erschienen ist. Es muss immer weiter gehen.

Ralf: Stichpunkt „Heavy Metal Sacrifice“. Ihr habt ein neues, sehr geiles Album mit diesem Titel am Start, bist Du zufrieden damit?

Gerrit: Extrem zufrieden! Und wer mich kennt, weiß dass ich das sehr selten bin. Ich denke, dass dieses Album eines der wichtigsten Alben in unserer Laufbahn ist und auch rückblickend als eines der Highlights aus unserer Diskografie herausragen wird.

Ralf: Es ist ziemlich abwechslungsreich geworden, wie man es gewohnt ist von Euch. Würdest Du mir zustimmen, dass dies auch ein wichtiges Trademark von SACRED STEEL ist?

Gerrit: Ja. Wir bewegen uns zwar in einem abgesteckten Metal Subgenre, haben uns aber nie gescheut auch etwas in anderen Metalbereichen zu wildern, um das Ganze abwechslungsreich und heftig zu halten. Ich denke aber, dass wir im Gegensatz zu den beiden direkten Vorgängeralben wieder etwas homogener, aufgeräumter und kompakter klingen. Wir alle lieben Bands wie EXCITER oder MOTÖRHEAD nur wollten wir nie ein Album veröffentlichen was ziemlich genau wie der Vorgänger klingt. Ich meine, dass Abwechslung keiner Metal-Scheibe schadet. So lange es natürlich noch ins Gesamtpaket bzw. Konzept passt und nicht anfängt beliebig oder gezwungen zu tönen.

Ralf: Das tut es nun wirklich nicht! Wie lange habt ihr an dem Album gearbeitet und wie war der Aufnahmeprozess?

Gerrit: Wenn ich mich recht erinnere haben wir ca. 9 Tage aufgenommen und 3-4 Tage gemischt. Wir hatten dieses mal die Möglichkeit abends im Studio zu proben. Das hatte den Vorteil, dass wir die Songs des nächsten Tages noch mal durchgehen und optimieren konnten. Das war wunderbar und ich denke wir werden genau so auch die nächste Platte aufnehmen. Da wir als Band auch im Studio wohnen konnten, war das ganze auch super relaxt. Es wurde viel gekocht, noch mehr gegessen und gar nicht mal sooo viel getrunken. Wir waren tatsächlich sehr fokussiert und diszipliniert.

Ralf: Hast Du momentan irgendwelche Favesongs? Meine sind „Let There Be Steel“, „Children Of The Sky“, „Chaos Unleashed“, „The Dead Walk The Earth“ und besonders „Beyond The Gates...“

Gerrit: Herausragend finde ich den Titelsong, “The Sign Of The Skull”, “Children Of The Sky”, “Beyond The Gates” und als totalen Höhepunkt “Let there be steel”! Als wir den Song letzten Samstag bei der Release Show gespielt haben, hatte ich fast durchgehend Gänsehaut.

interview sacredsteel 03

Ralf: Wenn man heutzutage die Metalszene beobachtet, fällt mir auf, dass irgendwie die Rebellion flöten gegangen ist. Der Metal scheint im Mainstream angekommen zu sein. Was denkst Du?

Gerrit: Das ist eine Frage der Definition. Ist es Rebellion, wenn ich mit fast 50 immer noch so rum laufe wie schon vor 40 Jahren oder ist es doch nur der Tatsache geschuldet, dass ich einfach nix „normaleres“ zum Anziehen habe? (lacht) Ich glaube dass Metal deutlich mehr mit Eskapismus als mit Rebellion zu tun hat. Und klar, im Mainstream ist Metal ja schon spätestens seit Mitte der 80er zu Hause. Das ist ja auch nicht weiter schlimm. Die Verkäufe der großen Bands sind ja auch nötig, um es den Labels zu ermöglichen überhaupt auch kleinere Bands mit durchzufüttern bzw. aufzubauen.
Ich freue mich, wenn ich mal MAIDEN, PRIEST, RAINBOW, SCORPIONS, ACCEPT, METALLICA, AC/DC, PURPLE, HEEP oder ähnliches im Radio höre. Genau so freue ich mich aber auch über Jimi Hendrix, Janis Joplin, Adele, alte GENESIS, Kate Bush, THE DOORS, MARILLION...Ich halte die Metal Szene für so kerngesund, dass ich echt nicht denke, dass man sich mit Gewalt abgrenzen und rebellieren muss.

Ralf: Du bist ja als Undergroundfan bekannt und kennst folgende Situation bestimmt bestens: jüngere Fans sprechen mit Dir über ihren Heavy Metal und kennen keine Band, die Du aufzählst und Du musst entgegnen: Sorry Jungs, Euer Metal ist nicht mein Metal...Überheblich oder die Wahrheit?

Gerrit: Das kann ich gut nachvollziehen. Ich war Mitte der 80er aber genauso ignorant gegenüber damals „alten“ Bands. Für mich gab es nur MANOWAR, MERCYFUL FATE etc. Die von mir damals noch verpönten Bands habe ich aber dann über die Laufe der Jahre schätzen und lieben gelernt. PINK FLOYD & LED ZEPPELIN höre ich z.B. erst seit 5-10 Jahren intensiv. In der Jugend sucht man halt noch seine „eigenen“ Bands. Aber Qualität überzeugt irgendwann immer.
Aber, klar, wenn jetzt jemand zu mir kommen würde und mir erzählen wollte, dass irgendwelche Seitenscheitel-Studenten-5-10-Wort-Bandnamen-Hoschis der wahre echte Metal wären und „meine“ Bands nicht, dann müsste ich ihm wohl den Scheitel neu ziehen, hehe.

Ralf: Was ich auch oft beobachte, dass viele Clubtouren nur vor ca 10 – 20 Nasen stattfinden...Ist Euch sowas auch schon passiert und wie geht man damit um?

Gerrit: Es gibt sicher keine Underground Band, die sowas noch nie erlebt hat! Das muss aber nicht unbedingt ein mieser Gig sein, nur weil wenige Leute vor Ort sind! Es kommt immer darauf an, welche Leute da sind und wie die Stimmung ist. Wir hatten einen unserer allerbesten legendärsten Gigs vor 18 zahlenden Zuschauern in Holland! ALLE sind komplett durchgedreht, inklusive dem Barmann und dem Soundmann!! Wenn aber mal echt gar nix los ist, muss man sich halt vorstellen es wäre was los, Augen zu und durch. Die Musik macht ja trotzdem immer Spaß.

Ralf: Macht es überhaupt noch Sinn CDs zu veröffentlichen? Es kommen ja pro Monat mehr als 100 Metal CDs raus...

Gerrit: Klar macht es Sinn! Es gibt ja immer noch ein paar Leute, die den physischen Tonträger haben wollen, ich zum Beispiel. Die Auflagen sind geringer und ja, es gibt zu viele Veröffentlichungen. Egal, allemal besser als zu wenig Metal!

Ralf: Wie stehst Du als Old Schooler den „neuen Medien“ gegenüber. Ich finde, es ist schon cool, sich nahezu alle neuen und alten Bands auf youtube anzuhören...

Gerrit: Ich finde You Tube ein tolles Tool. So lange man es als Inspiration für Neukäufe benutzt, gibt es ja nun echt gar nix dagegen zu sagen. Facebook habe ich jahrelang abgelehnt, jetzt schaue ich fast täglich rein. Man ändert sich halt zwangsläufig ein wenig und geht etwas mit der Zeit.

Ralf: Ihr hattet ja kürzlich für einen Gig TRAGEDY DIVINE (Vorgängerband von SACRED STEEL) aus der Gruft geholt. Wie war's?

Gerrit: Toll war´s!! Nach 20 Jahren für ´nen Mini-Gig mit den Jungs mal wieder auf der Bühne zu stehen war ganz schön legendär. Wir waren sicher etwas eingerostet, haben uns aber ganz ordentlich geschlagen.

Ralf: Ihr seid jetzt bei Cruz del Sur Records. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit?

Gerrit: Wir waren damals nach der „Carnage Victory“ vertragsfrei und haben uns nach nem neuen Label umgesehen. Enrico war interessiert, sein Angebot war vernünftig =Deal eingetütet.

Ralf: Was steht an mit SACRED STEEL?

Gerrit: Jetzt am Wochenende geht’s nach Österreich und in die Tschechische Republik, nächsten Monat nach Italien. Dann sehen wir weiter.

(Ralf)

interview sacredsteel 02

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