interview dejavu 01DEJA VU aus Niederbayern sind DER Geheimtipp für alle, denen die alten Metalheroes zu lasch geworden sind. Mit einem zeitgemäßen Sound und 14 Killersongs haben die Jungs ein brandaktuelles Album in petto, das sich „Ejected“ nennt.

Grüß Dich Werner, was geht ab in Niederbayern? Habt ihr dort auch solch ein Wetterchaos?

Es hält sich in Grenzen. Aber der Wechsel zwischen sauheiß und kalte Dusche ist nicht einfach für einen Mittvierziger. Ha, ha!

Wem sagst Du das? Euer letztes Album „Decibel Disease“ist jetzt bereits 8 Jahre her. Was habt ihr in der Zwischenzeit getrieben und wie kamt ihr an den Deal mit Infernö Records?

Wir haben natürlich live gespielt. Ich könnte jetzt auch sagen: Gut Ding will Weile haben. Im Ernst: Wir haben alle Job und Familie und da bleibt manchmal einfach wenig Zeit für die Muse, weswegen sich der Release etwas verzögert hat. Zudem war es uns wichtig, jemanden zu finden, der hundert Prozent hinter der Band und den Songs steht. Unsere Wahl bezüglich des Labels war einfach: Fabien von Infernö ist genauso fanatisch dem Heavy Metal gegenüber wie wir und macht das Ganze sozusagen aus intrinsischen Motiven heraus. Der finanzielle Aspekt ist eher zweitrangig. Man möchte nicht glauben, welche Rolle Geld auch im Underground spielt.

Euer neues Werk nennt sich „Ejected“ und ist ein echtes Brett geworden. Wer war für die Produktion verantwortlich und wie verlief die Produktionsphase?

Dieses Mal haben wir alle Produktionsschritte selbst erledigt. Also Recording, Mixing und Mastering. In unserem Proberaum haben wir glücklicherweise zwei Räume und uns dort schon vor Jahren ein kleines Studio eingerichtet. Das Produzieren geht also ohne großen Zeit- und Finanzdruck von statten, was natürlich ein Riesen-Vorteil ist. Ich habe schon ca. 10 Jahre Erfahrung, was Tontechnik betrifft, weswegen der Sound sich durchaus sehen lassen kann.

Aber Hallo! Gehen Dir die ständigen PRIEST & MAIDEN-Vergleiche nicht auf den Zeiger?

Nein, im Gegenteil. Mit solch großen Bands verglichen zu werden, bewerte ich als große Ehre. Wir können unsere Einflüsse nicht leugnen, wobei wir jetzt nicht hergehen und uns vornehmen: „Hey, lasst uns mal wieder ne Priestnummer machen.“ Es passiert eben. Wenn man genau hinhört, erkennt man aber noch viele andere Einflüsse, auch aus der Bay Area. Das einzige Kriterium beim Songwriting für uns ist: Würde ich dieses Lied gut finden, wenn es nicht von uns wäre? Wir wollen stets ein Album produzieren, das wir selbst auch kaufen würden. Oder anders gesagt: Wir versuchen das rauszubekommen, was andere vielleicht nicht (mehr) schaffen.

Was kannst Du mir über die Texte sagen?

Die Texte sind natürlich höchst intellektuell! Aber im Ernst: Es ist eine Mischung aus typischen HM-Lyrics und eigenem Anspruch. Uns wird des Öfteren Klischeehaftigkeit vorgehalten. Wenn man sich allerdings unsere Texte genauer durchliest, wird man auch Sozialkritisches und Psychologisches entdecken. Einen Song wie „Metalhead“ sollte sich jeder Banger mal durchlesen und sich hinterfragen, ob er zu jener Spezies gehören will. Mehr sog i net.

Ihr habt ja bereits einige Festivals gespielt, was war dein persönliches Highlight?

Das KIT 2009 natürlich und das Base-in-Fire-Fest in Tschechien 2011, wo wir mit TESTAMENT, VENOM, DREAM EVIL, etc. auftraten.

Kannst Du Dich noch an Euren miesesten Gig erinnern?

Nee, too much alcohol!

interview dejavu 02

Ich sage Kumpels immer, da die alten Heroes IRON MAIDEN, JUDAS PRIEST, OZZY & Konsorten immer schwächere Alben herausbringen und handzahm geworden sind, hört euch mal DEJA VU an, die klingen wie die Großen damals mit Power und coolen Songs..

Danke für das Kompliment! War das jetzt eine Frage???

Nö ein Lob! Ihr seid ja eine Old School-Band, die dennoch Wert auf einen fetten, zeitgemäßen Sound legt. Was denkt ihr über diese ganzen Retrotruppen, die versuchen den Sound von damals zu kopieren...

Ich denke, damals vor 20, 30 Jahren war aufgrund der damaligen Studiotechnik nicht immer ein optimales Ergebnis, was den Sound betrifft, möglich. Ehrlich gesagt will ich keine CD aufnehmen, die klingt wie „Lightning to the Nations“. Wenn es die Möglichkeit gibt, richtig fett zu klingen, sollte man sie vor allem im Heavy Metal nutzen. Unsere Musik lebt von der Heaviness. Damals blies mich z.B. ACCEPTs „Restless and wild“ total weg, was zu einem Großteil an dem für damalige Verhältnisse guten Sound lag. Natürlich kann man schlechte Songs nicht gut machen, nur weil der Klang stimmt. Umgekehrt ist dies durchaus möglich.
Ich kann mich noch erinnern, als ich als 14-, 15-Jähriger die „Battle Hymns“ kaufte und total enttäuscht war, weil beispielsweise die Snare so bescheiden klang. Die Platte lag lange bei mir im Schrank, bis ich den musikalischen Wert erkannt hatte.

Stimmt es, dass ihr Euch damals aufgrund eines OVERKILL-Konzerts gegründet habt? Was schwebte Euch vor und wie seid ihr auf DEJA VU gekommen? Hat wohl nix mit dem gleichnamigen MALMSTEEN-Song zu tun...?

Doch! Genau der Song und MAIDENs gleichnamiger Song. Wir fanden es cool, wie sie die Wörter aussprachen: „Deitscha Vu“. Heute würde ich einen anderen Bandnamen wählen, denn heavy geht anders. Ces't la vie! Das mit dem OVERKILL-Konzert stimmt. Es war das erste richtige Metal-Konzert (1987) für uns und wir waren so geschockt im positiven Sinne, dass wir beschlossen: „Genau das wollen wir auch machen.“ HELLOWEEN waren damals Headliner, aber ehrlich gesagt ohne Chance gegen diese agilen und zugleich coolen New Yorker. Blitz war einfach nicht von dieser Welt. Hätte ich doch nur eine Zeitmaschine.

Auf dieser Tour war ich ebenfalls zugegen. Bestehen Pläne eurerseits mit „Ejected“ auf Tour zu gehen oder einige Gigs zu absolvieren?

Natürlich werden wir live spielen. Eine Tour ist zwar schwer zu handeln, aber who knows?

Deine zehn momentanen Lieblingsplatten bzw. CDs?

Es sind immer die gleichen Scheiben:

ACCEPT: Restless and wild
JUDAS PRIEST: Unleashed in the east
IRON MAIDEN: Killers
AC/DC: Powerage
METALLICA: Kill 'Em all
OVERKILL: Feel the Fire
ANTHRAX: Fistful of Metal
SCORPIONS: World Wide Live
EXODUS: Bonded by Blood
METAL CHURCH: 1st
OZZY OSBOURNE: Diary of a Madman
Neue Sachen höre ich mir kaum mehr an.

Was oder wer war eigentlich damals der Grund, dass Du Metalhead geworden bist?

Ich höre Hardrock seit ich 5 oder 6 Jahre alt war. Wir hatten damals nur einen Plattenspieler und mein älterer Bruder kam immer mit den aktuellsten Releases von AC/DC, LED ZEPPELIN und PRIEST an. Ich musste immer zuhören und tat das natürlich gerne. Ich konnte die Texte von AC/DC noch bevor ich Englisch konnte.

Was denkst Du über das momentan übermäßige Sterben von Rock und Popstars?

Ehrlich gesagt denke ich darüber nicht nach. Ich finde es nur traurig, wenn Medien einen Mann wie Lemmy zu Lebzeiten ignorieren und posthum auf einmal aufmerksam werden und seinen Tod ausschlachten wollen. Burn in Hell, BILD!

interview dejavu 03

Kann man Euch buchen,wenn ja wie oder macht ihr nur noch Festival Auftritte?

Unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder einfach auf www.dejavumetal.com. Call us and we'll be there!

Werner, dann wäre ich mit meinen Fragen auch durch und möchte mich noch einmal herzlichst bei dir für Zeit und Geduld bedanken. Die letzten Worte gebühren dir. Ich wünsche dir und dem restlichen DEJA VU-Clan alles erdenkliche Gute mit dem neuen Album!

Stay heavy, folks! Und bleibt so, wie ihr seid; etwas anderes bleibt euch eh nicht übrig. Danke Ralf für deine Unterstützung. Long live Neckbreaker!
(Ralf)

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