Am 19.01. spielten EVIDENCE ONE im Vorprogramm von SAXON in der Oberhausener Turbinenhalle. Zwischen den Auftritten hatte ich die Gelegenheit, mich mit dem ausnehmend gut aufgelegten Carsten Schulz - dem Sänger von EVIDENCE ONE - zu unterhalten. Für mich überraschend gesellte sich zwischenzeitlich noch Gitarrist und Bandkopf Robby Böbel hinzu - aber lest selbst:

Neckbreaker: Hallo Carsten!

Carsten: Hi! Sag mal - wie war der Sound denn heute? Wie kam das unten an?

Also ich kann nicht klagen, das klang ziemlich gut - WOLF im Anschluss hatten da diverse Probleme und klangen nicht so klar... gerade die Gitarre...

Carsten: Das ist ja lustig... das war die ersten beiden Tage genauso... und das wo deren eigener Mischer für uns mischt...

Neckbreaker: Wie ist denn Dein eigenes Urteil über den heutigen Auftritt?

Carsten: Och, das ist jetzt aber frech...
Nein, das, war ja erst die dritte Show überhaupt. Von daher - also es war bislang die beste. Vorgestern die erste Show in Osnabrück - also der erste Gig überhaupt zusammen, du weißt nie so recht, wie's läuft. Gestern in Tilburg war die Türöffnung um 19 Uhr ein bisschen ein Problem, denn 19:05 haben wir angefangen zu spielen. Brauch ich noch was sagen, ja? Als wir dann fertig waren, war der Laden voll.

Neckbreaker: Naja, heute war's am Anfang ja auch noch ziemlich leer...

Carsten: Nee, das war ok, es wurden die Türen aufgemacht und die sind direkt nach vorne, das ist schon mal was. In Tilburg gestern... wir fangen an zu spielen, da sind vielleicht zehn Mann in der Halle wo… wie viele waren nachher da? So an die 2000… das ist schon bitter...

Neckbreaker: Du hättest ja jeden mit Handschlag begrüßen können :-)

Carsten: Glaub´ mir, ich war kurz davor...

Neckbreaker: Jedenfalls seid ihr wohl ganz gut angekommen - ich hab mich gegen Ende des Auftritts mal umgeschaut - da war ordentlich Stimmung...

Carsten: Das finde ich doch beruhigend! Ich freu mich natürlich, wenn wir ankommen, weißt du, wenn du um halb acht auf die Bühne kommt - und irgendjemand klatscht mit, dann bin ich schon zufrieden. Wenn wenigstens einer vor mir steht und nicht ganz hinten...
Wir haben heute zwar auch später angefangen, was aber glücklicherweise nicht an uns gelegen hat - da waren noch Probleme mit dem Licht. Nein, das war schon der beste Gig bisher, muss man sagen. Du hast es als erste Band immer schwierig - Schließlich kennen uns die wenigsten und 90% sind sowieso nur wegen SAXON hier. Ein paar noch wegen NOCTURNAL RITES - und WOLF und uns kennt fast keiner. Von daher... die nächsten paar Shows spielen wir übrigens als zweite - das hatten wir vorher so abgesprochen: fünf Shows WOLF, fünf Shows wir. Unsere ersten Shows wollten wir unten anfangen, aber spätestens Nürnberg, München, da spielen wir dann als Zweites - und vor allem auch Pratteln in der Schweiz. Eindeutig, das war die beste Show bisher, wir hatten Spass.

Neckbreaker: Das hat man euch auch deutlich angemerkt!

Carsten: Nee, uns macht das wirklich Spass, wenn du bedenkst, dass das eigentlich ne Band ist, die nicht live spielen wollte... - und dann kriegst Du irgendwie die Möglichkeit mitzutouren und dann denkst Du, ja mach's mal... und jetzt macht's wirklich Spass.
Wir können es ja auch völlig relaxed angehen lassen - Du hast 'ne halbe Stunde, also brauchst du nicht groß haushalten, du kannst eben voll Stoff geben, das ist egal, denn bis du einigermaßen warm bist, sind die sechs Stücke auch schon wieder durch.

Neckbreaker: Bei WOLF hat´s sogar nur für fünf gereicht...

Carsten: Jaja, bei denen reicht´s nur für fünf... aber sag mal - wie fandest du den Auftritt?

Neckbreaker: Ich fand´s ziemlich gut, ich kannte die Scheibe ja gottseidank vorher...

Carsten: ...einer der wenigen...

Neckbreaker: Aufgefallen ist mir jedenfalls, dass die Stücke live besser kamen als auf der Scheibe...

Carsten: ...knackiger?

Neckbreaker: Ja genau.

Carsten: Das war unsere Absicht - wir haben das Keyboard hauptsächlich weggelassen. Anfangs war die Idee, dass wir einen Klampfer dabei haben wollten, der auch Keyboard spielt. Und dann haben wir gedacht - hey, Du spielst mit SAXON, da brauchst Du keine Keyboards. Und jetzt kommt das eben was knackiger, der Rami ist ein Tier von Schlagzeuger. Und toi toi toi, wenn´s so weitergeht ist ok.

Neckbreaker: Apropos Schlagzeug - da muss ich dich ja sowieso noch fragen - das war ja heute eine leicht andere Besetzung als noch auf der CD stand...

Carsten: Der Roger (Tanner), der spielt gerade das neue Shakra-Album ein, und man muss auch dazu sagen, dass Roger das Album im Prinzip eigentlich nur so als Freundschaftsdienst für mich gemacht hat. Also ich hab' ihn gefragt "wie schaut's aus?" und zu dem Zeitpunkt war das ja eh nur als Projekt gedacht - und dass sich das zu 'ner Band auswächst - beim Einspielen, das war nie so gedacht...
Wie gesagt - wir wollten eigentlich wirklich nicht live spielen mit dem Ding.

Neckbreaker: Also einfach mal 'ne schöne Platte machen...

Carsten: Ja, wir haben gedacht, wir machen ne schöne Platte, haben was Spass und dann lief das Ding. Und du kriegst nur gute Kritiken und jeder findet's totgeil und auf einmal kannst du auf Europatour gehen. Mir nichts, dir nichts, weißt du? Ich hab die News, dass ich auf Europatournee gehen kann, zwei Tage nachdem ich von der Europatour mit DOMAIN zurück war bekommen. Ich hab dann gedacht "oh, schon wieder?!" Und Roger hat dann klar gemacht, dass der Januar ungünstig sei, weil er da im Studio ist und die neue Shakra-Platte einspielt. Und zum anderen hat er halt gemeint, er ist halt vorsichtig - typischer Schweizer "isch live pur?!" [grinst] das war so irgendwie so nicht geplant, ne?

Neckbreaker: Und dann lässt er sich jetzt den Pratteln-Gig entgehen?

Carsten: Doch, doch, der ist da, er spielt aber nicht. Wir haben ja auch ein paar Sachen umgebaut, er spielt nicht, aber er ist auf jeden Fall da.
Dann ging's halt drum - ok, wer spielt das ganze Ding? Da Hutch (Thomas Bauer) und Robby aus Nürnberg kommen, haben die gesagt, "ok Leute, uns wär's am liebsten, wenn wir die Gruppe in Nürnberger Besetzung hätten" - sag ich, "ist ok, macht es wie ihr wollt" - und gut, Rami war halt nahe liegend, er ist ja der Schlagzeuger von FRONTLINE - und von ner anderen Band da unten, die heißt JUSTICE...

Neckbreaker: Da muss ich gestehen - das sagt mir gar nichts...

Carsten: Nee, die kennt hier oben kein Schwein, aber da unten... Götter. Wenn die spielen - halt der Hammer, und dann haben wir halt gesagt: ok. Das ist jetzt erstmal die Besetzung, die die Tour spielt. Rami hat halt einen ganz anderen Stil als Roger, Roger ist halt AC/DC, wie ne Maschine, Rami ist halt... er kommt halt eher aus dem Powermetal, das hörste. Aber ich denke, das tut der Mucke gut, das schiebt ein bisschen. Jetzt gucken wir mal, ob das hinhaut, mal schauen. Also mit der Frontline-mucke hat das ja eigentlich gar nichts zu tun, also mit seiner Spielweise und dem was er spielt - aber er spielt gut.

Neckbreaker: Kannst du jetzt zum frühen Zeitpunkt der Tour schon was sagen im Vergleich zur letzten "Dinosaurier-Tour" mit Hughes/Turner wie sich SAXON so geben?

Carsten: Völlig zu meiner vollkommenen Verblüffung ist das eigentlich ein Traum! Also was man bei Hughes/Turner sagen muss, die beiden... also Joe war super. "Hey Carsten, how do you do?" Und Sound/Technik - alles spitze. Aber trotzdem - eher so ein wenig auf Distanz. Glenn sowieso, der ist auf seinem eigenen Planeten und ist mit seinem Zeug zufrieden.
Entgegen allem, was man vorher so alles über SAXON erzählt hat, das ist völliger Quatsch, wir sind jetzt seit drei Tagen mit denen unterwegs, haben gestern mit denen einen gesoffen, es ist.. die sind alle völlig relaxt.

Neckbreaker: Bis jetzt läuft auch noch alles glatt?!

Carsten: Ja klar, aber die sind wirklich alle sehr cool. Ich bin auch mal gespannt, wie das wird, wenn's Zeitprobleme gibt. Heute Abend hat sich das schon um 'ne Viertelstunde verzögert, was aber gottseidank am Licht und nicht an uns lag.
Also bislang ist das richtig geil. Biff kam gestern abend nach der Show, hat sich bei uns entschuldigt "sorry, dass ihr so früh raus musstet" und so... der setzt sich auch ein... die Show in Paris - die haben halt ein Problem mit drei Supports: "no way!" und Biff hat gesagt "Keine Chance, die sind dabei!" das ist toll - also wenn das so weitergeht [klopft dreimal auf den Tisch], bislang - ich mein klar, die Leute kommen wegen Saxon...
"Hier sind wir!!" [hat Robby Böbel entdeckt; der gibt zu verstehen, dass er nur noch was zu trinken holt]
Ich mein, das ist hier ne komplett deutsche Crew, die haben noch´n Basstechniker dabei, der ist aus England, aber sonst.
Ich kann mich nicht über Hughes/Turner beschweren, das war auch klasse, wir waren mit der Backing-Band im Bus zusammen, da hatten wir schon ein wenig mehr Kontakt mit, aber hier ist das was ganz anderes, die [Hughes/Turner] hatten jeden Tag 'nen Chauffeur ins Hotel und SAXON kurven mit ihrem Bus hier durch die Gegend.

Robby: Grüß dich!

Neckbreaker: Hi!

Carsten: Weißt du, die gurken auch mit ihrem Bus hier durch die Gegend, schlafen genauso schlecht wie wir und also bislang... also nach jeder Show - hat Biff sich jedes Mal bedankt bei den "Supporting Bands" und bla bla bla. Also wenn das so weitergeht [klopft wieder dreimal auf den Tisch] - genial!

Neckbreaker: Kann nicht mehr besser werden :-)

Carsten: Nee, ist echt klasse. Wenn wir demnächst dann nicht mehr zur Tagesschauzeit auf die Bühne müssen, dann sind wir vollauf zufrieden.

Neckbreaker: Ja, jetzt habe ich ja zwei Leute, denen ich die nächsten Fragen stellen kann - schaut's denn aus bei der Entstehung eines EVIDENCE ONE-Albums, wenn Ihr eigentlich ja woanders aktiv seid?

Carsten: Ja... das musst du dir vorstellen... wie bei den Popstars...

Robby: [lacht] - er ist der Popstar, ich bin der Bohlen...

Carsten: Ja genau...

Robby: Ich schick ein Band...

Carsten: Ja, Bohlen schickt das Band... der Popstar macht "lalala" und Bohlen flickt das alles so zusammen, dass es nach einem Lied klingt.

Robby: Kappes.

Carsten: Ne, Robby hat die Songs instrumental komplett geschrieben, beziehungsweise bei einigen war's halt so, dass Strophe/Bridge/Refrain geschrieben wurden, er schickt mir das Zeug, ich schreib´ meine Parts, dann komm' ich zu ihm und wir nehmen die ersten Sachen dazu dann auf, und er lässt sich davon im Prinzip inspirieren.

Robby: Ja, das ist so wie's dann weitergeht.

Carsten: Es ist also nicht so, dass wir uns im Probenraum treffen und sagen, so die nächsten vierzehn Tage quartier ich mich bei ihm ein und wir gucken, was wir an Solo oder an der Gitarre machen, sondern das ist alles High-End-Qualität - sehr viel davon ist dann auch auf der Platte noch drauf.

Neckbreaker: Das heißt, ihr habt euch das erste Mal richtig zusammengesetzt bei den Proben für die Tour?

Carsten: Oh ja!

Robby: Also so mit Gitarre rumhängen und Mikro in die Hand nehmen - ja.

Carsten: Das mussten wir ja eh, wegen der anderen Besetzung... also von daher... außerdem konnten wir so bestimmte Sachen auch erst live probieren. Auf der Platte sind - was weiß ich - x-tausend Gitarren und so - weiß der Geier, also so im Groben läuft das ab.

Neckbreaker: Du hast es ja soeben beim Konzert in einem Nebensatz angedeutet "Zweites Debütalbum" - da ist ein weiteres Album in der Pipeline?

Robby: [lacht] Das war wohl ein kleiner Versprecher...

Carsten: Nee, da kommt doch noch was...

Neckbreaker: Also das ursprüngliche "wir machen ne schöne Scheibe" war keine einmalige Angelegenheit?

Robby: Nein, ganz definitiv nicht.

Carsten: Ich mein, dann hätten wir gar nicht auf Tour gehen brauchen, den Stress brauchst du dir dann nicht geben. Wenn du weißt, du machst nur eine Platte, gehst du nicht auf Tour.

Robby: Ich mein, das ist ja eigentlich eher Spass, nicht Stress, aber da sagt dann die Plattenfirma auch "also, Kinners... kost´ ja alles Geld...", ne?

Neckbreaker: Naja, hätte ja auch sein können, dass das als "Projekt" so 'ne Art Probeschuss war...

Robby: Nee, der Probeschuss war, als wir uns das erste Mal getroffen haben und dann haben wir beschlossen, das machen wir richtig - ich mein, dass wir die Tour hier gekriegt haben, das war 'n bisschen Glück, aber eigentlich war klar - das geht weiter.

Carsten: Aber neues Album... später... später... die ersten Songideen sind zwar schon zusammen, also das ist mit dem Robby total klasse, der schickt dir ne CD mit vorproduzierten Strophe/Bridge/Refrain und du denkst klasse, hast du das Album ja schon zusammen. Aber wie gesagt - Spätjahr wird's definitiv. In welcher Besetzung - dickes Fragezeichen. Fest stehen eigentlich nur wir zwei und Hutch [T. Bauer - der Basser], aber es wird definitiv ein zweites EVIDENCE ONE-Album geben.

Neckbreaker: Und Du schreibst "nur" die Musik und der Carsten macht seine eigenen Texte oder greifst du da auch schon vor?

Robby: Jaja, ab da endet mein Job - er überlegt "hmmm, was sing ich denn da?" und Melodie und Text ist dann sein Ding, ich mein, das kann man am besten vertreten, wenn man seinen eigenen Text singt.

Carsten: Ja, glaub's mir, ich weiß das. Ich sing ja noch in einer Band, wo ich ein paar Sachen singen muss, die nicht von mir sind...

Neckbreaker: Eine gelungene Überleitung [alle lachen]... da seid ihr ja momentan auch mit Songschreiben beschäftigt...

Carsten: Ja... die nächste DOMAIN-Scheibe kommt im Sommer... es sind fast alle Titel geschrieben, also ein Dutzend Songs kommt wohl auf die Platte und zehn davon sind schon fertig. Also geschrieben, noch nicht aufgenommen. Ich werde relativ bald - nach der Tour - mit dem Einsingen anfangen. Das Album ist angesetzt auf... April/Mai sollten wir fertig sein, also komplette Produktion abgeschlossen - und rauskommen wird's dann... ich schätz' mal auf August.

Neckbreaker: ...und der Titel für das neue Albumm, der steht auch schon fest...?

Carsten: Sowohl, als auch. Also sowohl bei EVIDENCE als auch bei DOMAIN. Das neue DOMAIN-Album wird "6th Dimension" heißen - und beim neuen EVIDENCE-Album also sagen wir mal allerhöchstwahrscheinlichst "Tattoed Heart". Steht noch nicht ganz fest...

Robby: [lacht]...na weil er ja jetzt ein tätowierter Rocker ist...

Carsten: Nee, das ist erstmal der Arbeitstitel und eine von den Nummern wird auch so heißen. Von daher... also das ist auch die Nummer, wo wir alle gesagt haben, "das isses". Und dann werden wir's vermutlich wieder machen wie bei der "Critize..." - da war's der Opener.

Neckbreaker: Wie kriegst du das zeitlich eigentlich auf die Reihe - jetzt die Tour, dann wieder Aufnahmen, und EVIDENCE ONE und DOMAIN sind ja auch nicht die einzigen Bands mit denen du was zu tun hast - da steht noch was von Background Vocals für ALTARIA oder das ganze andere...

Carsten: Ich mach' das ganze ja nichtmal hauptberuflich… ich hab noch 'nen Halbtagsjob - und ansonsten mach' ich nur Musik und verdien' damit mein Geld - und dafür investierst du dann auch was.
Ich hab bei ALTARIA Backings gemacht, werde jetzt beim SIN-DebÜt wahrscheinlich die Backings einsingen - und dann hier und da noch ein paar Leute, die mich gefragt haben, ob ich was für ihr Album einsingen kann... ja… zeitlich... werd' ich jetzt sehen... also bislang geht's, ich weiß wo meine Prioritäten sind und da ist noch nichts zuviel... aber so Backings einsingen... ist Pipifax... das hast du mal eben so gemacht… das ist so wie... wenn andere Leute 'n Satz Reifen wechseln.

Neckbreaker: Und es bleibt noch Zeit für irgendwelche Hobbies?

Carsten: Die Frage ist eher "hab ich welche?" [grinst und überlegt]
Oh, ja - ich bin begeisterter und leidenschaftlicher Hobbykoch... aber sonst mach ich nix... ich sammle keine Briefmarken...

Neckbreaker: Und bei dir?

Robby: ...musizieren...

Carsten: Ach, das ist ja Profession...

Robby: bei schönem Wetter mit dem Radl mal um'n Block fahren...

Carsten: ...machen ja eigentlich den ganzen Tag nix anderes...

Neckbreaker: Ich hab' bei dir auf der Webseite gelesen, dass du "langjähriger FRONTLINE-Fan" bist...

Carsten: Ja!!

Neckbreaker: Was hörst du denn sonst noch so?

Carsten: Also im Metal- und Rockbereich wirklich so ziemlich alles. Von seichtem Mainstream über Progrock, bis hin zu... SYMPHONY X, SPOCK'S BEARD, ansonsten eigentlich so gut wie alles... also... ich hab' ein paar tausend CD's zu Hause rumliegen... also wenn ich was für's Auto raussuchen muss... dann bewegt sich das zwischen JOURNEY und SYMPHONY X.

Robby: So wie's ausschaut, brauchst du mich jetzt nicht mehr?

Neckbreaker: Eine Frage hätte ich noch - nämlich wenn der Carsten großer FRONTLINE-Fan ist - wovon ist denn dann der FRONTLINE-Musiker damals inspiriert worden, als du angefangen hast?

Robby: Inspiriert... von SWEET - um überhaupt Musik zu machen. Und sonst... ach Gott...

Carsten: Los, jetzt sag's doch... Pat Travis!

Robby: Ja, der ist Schuld, dass ich auch so was höre... aber das kann ich nicht selber spielen, weil das hat der auch nicht alles selber gespielt. Nee, aber mit meiner Musik hat das jetzt gar nix zu tun... nee, das sind bei mir auch so die typischen Geschichten, das hat angefangen bei BOSTON, VAN HALEN, wenn ich so chronologisch vorgehe, DEF LEPPARD, JUDAS PRIEST... kein MAIDEN [lacht]

Neckbreaker: Das kommt dann fettgedruckt ins Interview... [alle lachen]

Robby: Na, nee aber das war einfach net so mein Ding. Und ich sach mal, da wo JUDAS dann so richtig aufgedreht haben… so ab der Painkiller... war's das auch nicht mehr. Ich sag mal, mir hat die Dings, die...

Carsten: Turbo?

Robby: Ja! Also des war für mich das beste Album.

Carsten: Das ist auch so mein Favourite, und DOKKEN, da kriegste mich mit.

Robby: Und jetzt von den aktuellen... schwierig... aber sind auch immer wieder mal ein paar Sachen dabei, die mir gefallen. Oder DIE HAPPY, oder das neue GUANO APES war auch gar nicht schlecht... also sehr breit gefächert... und ja - das letzte JOURNEY-Album hat mir auch sehr gut gefallen... Tschau dann.

Neckbreaker: Tschau! Dank' dir... zwei Fragen hab' ich noch an dich, Carsten: Wo Du soeben DOKKEN gesagt hast - was wolltest du musikalisch schon immer mal ausprobieren, so stil- oder richtungstechnisch?

Carsten: Das ist gut... ich hab derzeit ne ganz interessante Anfrage, aber da kann ich noch nicht sagen, ob da was draus wird - das ist so eher die klassisch deutsche Metalecke - also nicht BLIND GUARDIAN oder GAMMA RAY, sondern eher so die ACCEPT-Ecke. Und da muss ich mal gucken, weil das ja was völlig anderes ist... was ich aber schon immer mal machen wollte, sind zwei Dinge, also ich träum die ganze Zeit schon davon, ein reines Klavieralbum [!!] aufzunehmen, und zwar mit Metalklassikern... den DOMAIN-Keyboarder muss ich noch überzeugen, wo der ja klassischer Konzertmeister ist... aber das läuft noch nicht so - und das andere - ich möchte auf jeden Fall mal irgendwann so eine richtig schöne Progmetal-Platte aufnehmen... also wie gesagt, Progmetal heißt für mich so wie SYMPHONY X oder SPOCK'S BEARD... das sind so Sachen... oder am liebsten mal ein Malmsteen-Album...

Neckbreaker: Malmsteen...?

Carsten: Ja doch, bin ein großer Yngwie-Fan... die letzten drei Scheiben waren zwar Grütze... aber ein Yngwie-Album fänd ich geil.

Neckbreaker: Dann kann man ja mal gespannt sein, was da noch so alles auf uns zu kommt....

Carsten: Ja, schauen wir mal... also zuerst mal das nächste DOMAIN-Album, da sind so ein paar Anleihen drin. Und solange noch ein wenig Zeit habe, mach' ich halt auch was, aber ich will auch nicht gegen die Wand laufen - ich hab zwei Bands, die ziemlich Spaß machen und laufen und vor allem musikalisch nicht so nah aneinander dran sind - und das ist dann in Ordnung - und wenn da jetzt noch was dazukäme... dann geht das zwar auch noch, aber dann hat sich das auf jeden Fall unterzuordnen.

Neckbreaker: Als Letztes würde ich gerne noch wissen, wie du auf den Spitznamen "Lizard" gekommen bist...?

Carsten: Das war nicht ich, das war... das hab ich von 'nem Kumpel von mir aus den Staaten, der ist Radio-DJ, und die Amis, die haben so einen furchtbaren Hang dazu, jedem einen Spitznamen zu geben - warum auch immer.
Und wir haben uns über Tattoos unterhalten - und ich habe es jetzt ja auch endlich auf dem Arm - und ich meinte halt ein Lizard oder so eine Echse, irgendwie so was halt, so ähnlich wie halt von so einem SAIGON KICK Album, da ist das drauf, die heißt auch so die Platte. Und irgendwie seitdem hat er mich immer mit "Lizard" angesprochen. Und jetzt seit 'nem halben Jahr habe ich auch die Tätowierung endlich. Und so ist das halt gekommen, das war gar nicht meine Idee...

Neckbreaker: Ja, dann sag' ich mal danke für's Interview und viel Erfolg weiterhin - auch auf der Tour!

Carsten: Ich hab' zu danken

(Naglagor)

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