20140619 unchained interview 1Der Name UNCHAINED ist im Saarland schon seit längerer Zeit mit einiger Bekanntheit verbunden, sind die sympathischen Jungs doch live äußerst fleißig und regelmäßig auf unseren lokalen Bühnen zu bewundern. Mit bereits zwei Full-Length-Alben im Gepäck und einer treuen Fanbase hinter sich stehen UNCHAINED für frischen, jungen und äußerst eigenständigen Sound. Ein guter Grund, diese Band einmal etwas näher zu betrachten. In einem Interview standen mir Tobias Engel (vocals, guitars), Philipp Schulz (bass), Dmitro Fedoruk (guitars) und Pietro Rizzuto (drums) Rede und Antwort.

Dennis: Da es sich um Euer erstes Interview für Neckbreaker handelt, würde ich Euch zunächst gerne bitten, unseren Lesern etwas über Euch zu erzählen. Wie und wann habt Ihr Euch gegründet? Wie ist es zum aktuellen Line-Up gekommen und wie ist der musikalische Background der einzelnen Mitglieder?

Tobi: Wir haben uns 2009 gegründet. Wir machen allerdings schon um einiges länger zusammen Musik, haben aber 2009 unseren Stil gefunden. Im Laufe der Jahre gab es auch einige Besetzungswechsel, die wohl auch zur Stilfindung beigetragen haben. 2009 waren wir Pietro, Philipp, Felix und ich. In dieser Formation haben wir unser erstes Album „Code of Persistence" geschrieben. Danach verließ unser Gitarrist Felix die Band und Dima kam dazu. Allgemein lässt sich sagen, dass wir über Bekanntschaften zusammen gefunden haben. Irgendwie hatte immer jemand einen Musiker an der Hand wenn Not am Mann war.

Dennis: Wie seid Ihr zu Eurer musikalischen Ausrichtung gekommen? Was würdet Ihr als Eure wichtigsten musikalischen Einflüsse bezeichnen?

Tobi: Wir haben sehr verschiedene Musikgeschmäcker. Daher ist es schwierig zu sagen wer zu unseren wichtigsten musikalischen Einflüssen zählt. Aber so sind wir auch zu unserer musikalischen Ausrichtung gekommen. Jeder bringt seine musikalischen 20140619 unchained interview 3Vorlieben mit ein. Ich komme eher aus der poppigeren Ecke des Rock und Metalbereiches. Dima und Pietro bringen sehr experimentelle Einflüsse mit ein. Hier und da sorgen sie sogar für leichte Jazzeinflüsse.

Dennis: Wie entstehen Eure Songs? Was sind Eure Inspirationsquellen für die Texte, wie ist Eure Aufteilung beim Songwriting?

Tobi :Unsere Songs entstehen im Proberaum. Dima und ich kommen mit einer Idee, die wir dann zu viert zu einem Song formen. Dabei kann sich dann jeder einbringen und seine eigenen Ideen mit einfließen lassen. Also alles sehr demokratisch ;-) Die Texte schreibe ich. Meine Inspirationsquelle ist dabei ganz einfach gesagt, das Leben. Es gibt keine bestimmten Themen über die ich schreibe. Wenn mir was im Kopf herumgeistert, schreibe ich es auf. Egal ob es etwas Persönliches ist oder zum Beispiel etwas Gesellschaftliches.

Dennis: Ihr habt mit "Collision" bereits das zweite Full-Length-Album am Start. Was sind Eurer Meinung nach die Unterschiede zum Vorgänger "Code of Persistence"? Was habt Ihr anders gemacht, beim Songwriting, den Aufnahmen, der Konzeptionierung?

Tobi: Der Hauptunterschied beim Komponieren war, dass ich nicht mehr mit nahezu fertigen Songs in den Proberaum kam. Dieses Mal war es so, dass Dima und ich mit verschiedenen Riffs und Ideen ankamen und wir im Proberaum einfach gejammt haben. So konnte sich jeder optimal am Songwriting beteiligen, was die Platte auch vielseitiger als "Code of Persistence" macht. "Collision" ist im Vergleich zu unserem ersten Album härter und experimenteller. Außerdem habe ich auf "Collision" angefangen zu shouten, was auch ein deutlicher Unterschied zu "Code of Persistence" ist.

Dennis: Zum Song "Deconstruction" habt Ihr ein Video gemacht. Wie habt Ihr das umgesetzt - finanziell, technisch und künstlerisch?

Tobi: David Groß und Philipp Prinz sind auf uns zugekommen und haben uns gefragt, ob wir zusammen ein Video drehen sollen. Da haben wir natürlich nicht „nein" gesagt und sind direkt in die Planung. Gedreht haben wir das Ganze in Kelly's Irish Pub in St. Wendel. Da wir dort keine Miete zahlen mussten war der finanzielle Aufwand für das Video sehr gering. Zur Technik kann ich nicht wirklich viel sagen. Da kenne ich mich nicht aus.

20140619 unchained interview 4Dennis: Im Saarland konnte man Euch schon vielfach auf heimischen Bühnen bewundern. Was denkt Ihr über die lokale Szene? Gibt es genug Möglichkeiten und Chancen für junge Bands, live zu spielen? Was könnte und sollte man da besser machen? Wie sehen Eure Live-Pläne für die nächste Zeit aus? Wird man Euch auch überregional sehen können?

Tobi: Dieses Jahr sind noch einige Gigs geplant, darunter auch überregionale wie das Metallergrillen in Rockenhausen am 05. September. Aber anstatt hier jetzt Alle aufzuzählen verweise ich einfach mal auf unsere Homepage www.unchained-metal.de
Zur lokalen Szene...wir haben im Saarland schon einige geile Locations und somit auch genügend Möglichkeiten für junge Bands live zu spielen. Das Problem, das ich im Saarland bzw. hauptsächlich in Saarbrücken sehe, ist eher, dass die Konzerte schlecht besucht sind. Deshalb möchte natürlich niemand einen Gig in einer Location machen, für die man große Mietbeträge zahlen muss. Das grenzt die Möglichkeiten wieder ein, weshalb man meistens in den gleichen Locations spielt bzw. eher dazu tendiert außerhalb sein Glück zu finden.

Dennis: Ihr habt bisher noch kein Label, was bei der musikalischen Qualität schon ein wenig verwundert. Bewusste Entscheidung oder ergab sich noch nicht die Möglichkeit?

Tobi: Wir hätten in der Vergangenheit schon den einen oder anderen Vertrag unterschreiben können. Bei näherer Betrachtung der einzelnen Labels haben wir uns allerdings dagegen entschieden. Uns ist bisher leider noch nichts untergekommen, von dem wir geglaubt hätten, dass es uns weiter bringt – bzw. nicht in den finanziellen Ruin stürzt :D

Dennis: Gibt es irgendwelche Live-Wünsche, die Ihr Euch gerne erfüllen würdet, wenn Ihr die Chance bekommt? Also eine bestimmte Band mit der Ihr gern mal spielen würdet oder ein bestimmtes Live-Event, das für Euch der Gipfel der Erfüllung wäre?

Tobi: Auch hier kann ich leider nur wieder sagen, dass unsere Geschmäcker da zu weit auseinander gehen, um eine bestimmte Band zu nennen.

 

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Dennis: Thema digitaler Vertrieb und Filesharing: Fluch oder Segen? Nutzt Ihr die Möglichkeiten des digitalen Vertriebs und wie steht Ihr dazu, wenn jemand Eure Scheiben "illegal" runterlädt und teilt? Seht Ihr es als kostenloses Marketing oder als Piraterie?

Dima.: Wir vertreiben unsere Musik auch über Bandcamp (unchained-metal.bandcamp.com). So kann jeder die Musik anhören bevor er/sie auf unser Konzert geht, was eine gute Sache ist. Wenn unsere Musik „illegal" im Netz wäre, würde ich das auch als Segen ansehen, dass Leute unsere Musik verbreiten.

Dennis: Wie sieht es mit Zukunftsplänen aus? Was dürfen Eure Fans und alle anderen von Euch in nächster Zeit erwarten?20140619 unchained interview 5

Tobi: Wir haben für dieses Jahr noch einige Konzerte geplant und spielen auch noch auf ein paar Festivals. Außerdem schreiben wir momentan wieder neue Songs. Wir haben uns allerdings noch keinen festen Termin überlegt für ein drittes Album. Das kann also noch etwas dauern.

Dennis: Für jeden einzelnen von Euch: welche 3 Platten gehen mit auf die einsame Insel?

Tobi:
1. MUSE - Black Holes And Revelations
2. 30 SECONDS TO MARS - A Beautiful Lie
3. LINKIN PARK - Hybrid Theory

Dima:
Schwer zu sagen, wahrscheinlich diese:
SIGUR RÓS – Takk
ISIS – Oceanic
BOARDS OF CANADA – Music Has The Right To Children

Pietro:
Ich würde eine Festplatte mitnehmen. Drei Platten sind da definitiv zu wenig.

Philipp:
CREEDENCE CLEARWATER REVIVAL - Willy And The Poor Boys
THE OFFSPRING - Ixnay Of The Hombre
ALCEST - Shelter

20140619 unchained interview 6Dennis: Möchtet Ihr unseren Lesern noch irgendwas sagen?

UNCHAINED: Es würde uns sehr freuen, wenn wir euch auf unseren kommenden Konzerten sehen würden.
Außerdem freuen wir uns immer über Feedback. Schreibt uns einfach an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! .

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Dennis: Vielen Dank für das Interview und alles Gute für die Zukunft!

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Andreass Avatar
Andreas antwortete auf das Thema: #13363 9 Jahre 9 Monate her
Ach guck mal, da sind ja auch meine Foddos :D. Schönes Interview Dennis!

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