Interview mit Brent Vanneste (Steak Number Eight)

Steak Number Eight Interview2STEAK NUMBER EIGHT – eine Sludge Band aus Belgien, bestehend aus blutjungen Musikern von denen man meiner Meinung nach noch viel hören/sehen wird. Überwältigt und begeistert von dem Auftritt auf dem GRASPOP METAL MEETING besuchte ich zusammen mit Freunden die Band nochmals bei einem kleinen Campingplatz-Gig in Belgien und bekam so die Gelegenheit ein wenig mit den Jungs zu quatschen und ein E-Mail-Interview mit ihnen zu vereinbaren. Die durchweg sagenhaft sympathischen Belgier luden uns in den Backstage-Bereich ein, baten uns was zu trinken an und zelebrierten mit uns gemeinsam den Abend.

Der Auftritt selbst, welcher sich mir eigentlich im Vorfeld als Herausforderung darstellte, war überwältigend – mal wieder! Ich dachte mir eigentlich: „Ach Mensch – das könnte doch echt schwierig werden hier! Ob das so toll wird wie auf dem GRASPOP METAL MEETING? So klein und kaum Fans der Musik? In einem Bistro?! Na ja, abwarten". Trotz der extrem kleinen Location, der ca. 2x2 Meter Mini-Bühne und der Besucher, welche wohl zum großen Teil eher Camper waren, die sich das Ganze in dem kleinen Bistro des Campingplatzes Hertogenwald einfach mal anschauen wollten, war die Stimmung unglaublich packend. Steak Number Eight Interview3Die Leute waren sichtlich begeistert – ob nun Kenner der STEAKs oder auch einfach nur der nette Camper von nebenan. Die jungen Belgier sind am durchstarten – das steht außer Frage! Und ich persönlich drücke ihnen alle Daumen dabei. Doch wenn man sich vor Augen hält auf welchen Bühnen STEAK NUMBER EIGHT bereits auftraten und vor allem in wessen Vorprogramm (ALICE COOPER!), dann darf man wohl annehmen, dass wir noch einiges von Brent und Co. sehen werden. Eventuell haben wir ja das Vergnügen STEAK NUMBER EIGHT auch einmal in unseren Gefilden auf der Bühne feiern zu können! Meine Freunde und ich zumindest würden uns sehr darüber freuen. Mal sehen, was Brent dazu zu sagen hat:

Anja: STEAK NUMBER EIGHT - kein Bandname wie man ihn alle Tage hört! Wie seid ihr auf diesen speziellen Namen gekommen?

Brent: STEAK NUMBER EIGTH ist ein schräger Name, so wie wir selbst auch. Aber wir wählten ihn aus als wir 12 Jahre alt waren. Es war der erste Song des ersten Albums der Band meines Bruders. Wir dachten es klingt cool und deshalb wählten wir ihn. Ein paar Jahre später starb mein Bruder und wir beschlossen den Namen als Anerkennung für Thobi zu wählen. Es ist also ein schräger Name mit einem tiefen Sinn. Ich denke, dass ist besser als ein cooler Name ohne irgendeinen Sinn/Hintergrund.


"STEAK NUMBER EIGHT ist ein schräger Name, so wie wir selbst auch. Aber wir wählten ihn aus als wir 12 Jahre alt waren."

Schon der Wahnsinn wie jung die STEAKs waren als sie mit der Musik begannen



Anja: Welche Bands beeinflussen eure Musik?

Brent: Bands wie GODSPEED YOU! BLACK EMPEROR, MASTODON, NEUROSIS, ISIS, TOOL, CONVERGE, THE DILLINGER ESCAPE PLAN u. v. m.
Aber auch Bands wie MAHAVISHNU, ORCHESTRA, PINK FLOYD, NIRVANA, BLACK MOUNTAIN, SUNN O)), DUB TRIO.

Anja: Welche Bands hört ihr privat am liebsten?

Brent: Die Bands in der vorherigen Frage aber ich habe auch einen gewissen Fetisch für Psychedelic Bands wie SHPONGLE, YOUNGER BROTHER, TERRANOISE und andere Psychedelic Bands. Ich habe übrigens auch eine Psychedelic Trance Band namens PSYGASUS wenns interessiert ;-) Eigentlich höre ich mir alles an. Es gibt nur zwei Richtungen von Musik – gut und schlecht!

Anja: Ihr habt dieses Jahr auf dem GRASPOP METAL MEETING gespielt und machtet sogar den Support für ALICE COOPER. Ging es danach für euch auf der Karriereleiter stärker bergauf als vorher?

Brent: Es war das dritte Mal wo wir auf dem Graspop spielten. Es ist sicher super da zu spielen und es bringt uns auch immer weiter. Aber es ist nicht so, dass du auf dem Graspop spielst und den Support für ALICE COOPER machst und plötzlich berühmt bist :-) Wir arbeiten sehr hart daran berühmt/größer zu werden.


"Aber es ist nicht so, dass du auf dem GRASPOP spielst und den Support für ALICE COOPER machst und plötzlich berühmt bist :-)"

Bei einem solchen Durchstart hätte man doch mit mehr Karriereauftrieb rechnen können...



Anja: Welches Konzert oder Festival war euer persönliches Highlight?

Brent: Das war wohl Graspop 2013 :-) 10.000 Leute rasten aus!!! Yeaahh!!!

Steak Number Eight Interview1Anja: Seit Anfang des Jahres seid ihr auf Tour. Gab es irgendwelche nennenswerten Pannen auf der Bühne oder sonstige lustige Ereignisse?

Brent: Ich falle oft auf der Bühne herum. Oder Momente wenn ich in die Menge sprang und einen kurzen Moment später auf dem Boden landete – das war lustig. Aber die besten Sachen passierten hinter der Bühne. Ich kann dir nicht sagen was!

Anja: Wie läuft das Songwriting bei euch ab? Wer schreibt die Texte und die Melodien?

Brent: Das meiste schreibe ich. Immer wenn ich einen neuen Song habe stelle ich ihn den Jungs vor und wenn er ihnen gefällt steakalisieren wir ihn zusammen. Aber bei ein paar der Songs hilft Cis (Gitarrist, Anm. d. Verf.) mir beim schreiben, das ist gut und macht Spaß!
Für die Texte gehe ich in ein Haus im Wald mit minimalen äußeren Eindrücken um meine Gefühle so rein wie möglich zum Ausdruck zu bringen. Das Hauptthema ist der Tod und alles was dazu gehört. 

Anja: Was denkt ihr: welches Album ist euch am besten gelungen?

Brent: Schwer zu sagen. Wir werden es wissen wenn wir in ein paar Wochen den Verkaufsbericht von "The Hutch" bekommen :-)

Anja: Eure offizielle Gründung war 2007 nachdem ihr eine Talentshow gewonnen habt. Da lag euer Durchschnittsalter gerade mal bei 15 1/2 Jahren. Wie lange macht ihr schon Musik?

Brent: Wir fingen viel früher an. Joris lernte ich im Kindergarten kennen und ab dann schlugen wir immer den gleichen Weg ein. Er fing an Schlagzeug zu spielen in dem er alle bemalten Töpfe/Krüge im Geschäft seines Vaters zerschlug und danach schickte sein Vater ihn auf die Schlagzeugschule.
Und ja, dann kam Jesse und schloss sich uns an. Er ist der Sohn der besten Freunde meiner Eltern und Cis war auch mein Trinkfreund im ersten Jahr der Highschool.

Anja: Euer aktuelles Album heißt "The Hutch" und wurde dieses Jahr veröffentlicht. Arbeitet ihr schon Steak Number Eight Interview4an neuem Material?

Brent: Ja, ich arbeite ständig an neuen Songs. Das ist mein täglich' Brot derzeit. Ich gehe in mein Studio und schaue ob sich irgendein neuer Song in meinem kleinen Kopf befindet an diesem Tag :-)

Anja: Was sind eure Zukunftspläne in Bezug auf Konzerte/Festivals oder habt ihr evt. eine DVD oder sonst etwas in Planung?

Brent: Ein neues Album zu schreiben ist das Hauptziel aber ich bin auch beschäftigt mit dem Schreiben von Musik für Filme und Dokumentationen. Ich hasse Live-DVD´s oder CD´s – keine Ahnung wieso :-)

Anja: Wo würdet ihr gerne einmal auftreten (Festival, Stadt/Land)?

Brent: Überall auf der Welt. Wir lieben es zu touren. Aber Deutschland wäre was ganz Besonderes für uns! Wir arbeiten daran!

Anja: Welche Band würdet ihr gerne einmal supporten?

Brent: Alle Bands die ich in der ersten Frage genannt habe :-) Aber es ist mir eigentlich ziemlich egal, ich will einfach touren!

Anja: Was macht ihr Jungs denn wenn ihr keine Musik macht? Was sind eure Hobbies und habt ihr alle einen Beruf neben eurer Musikkarriere? Was macht ihr so?

Brent: Unser Bassist Jesse und unser Gitarrist Cis arbeiten zusammen als Schornsteinfeger :-) Joris, unser Schlagzeuger, studiert Schlagzeug an der Highschool. Für mich ist es das erste Jahr in dem ich ausschließlich Musik mache. Das meiste mache ich für die STEAKs aber ich nehme auch Bands auf, komponiere Musik für Filme, Theater, Dokumentationen u. s. w.

Anja: Die letzten Worte gehören dir!

Brent: Wahrscheinlich das einzige Wort auf Deutsch das ich kenne: Ficken?! Ist das richtig?

(Dieses nette Wort erlernte Brent in unserer lustigen Runde im Anschluss des Gigs in Belgien – Anm. d. Verf.)

Noch kaum versandt ich die Fragen per E-Mail, erhielt ich wenige Stunden später bereits das vollständige Interview von Brent zurück. Sehr löblich wie ich finde! Der Auftritt selbst in Belgien war, wie bereits beschrieben, wieder sagenhaft. Die Band freute sich sehr darüber, dass wir den weiten Weg auf uns nahmen um sie sehen zu können. Am nächsten Tag erkundigte Brent sich sogar ob wir denn auch gut nach Hause gekommen sind – ziemlich nett und anständig! Über die Anfrage bezüglich Interview freuten sie sich auch sehr.
Die Band arbeitet hart an ihrem Erfolg und meiner Meinung nach haben sie sich den wirklich verdient. (Anja)

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©Eva Vlonk

Kategorie: Interviews