Darkenhld_APassageToTheTowersNach diversen Burgbesichtigungen, Mittelaltermärkten und dem übermäßigen Genuss zweidimensionaler Kunstwerke kamen drei Franzosen auf eine Idee: Warum nicht einfach mal Black Metal mit mittelalterlicher Thematik machen?  
So schlossen sie sich 2008 unter dem Namen DARKENHÖLD zusammen, und erzeugen seit dem einen sehr vielseitigen Schwarzmetall, der trotz eiskalter Rohheit keineswegs an Melodie spart.

Nach zwei Split-Releases versuchte sich die Kombo mit „A Passage To The Towers…“ an ihrem Full-Length-Debüt. Dieses hört sich recht gut an, denn DARKENHÖLD wissen, wie man saubere Songs der alten Machart schreibt.

Geboten wird eine schnelle, innovative wie facettenreiche Musik, die von der Rohheit stark an IMMORTAL und von der Melodik stark an LORD BELIAL erinnert. Dabei wird stets auf eine bedingungslose Authentizität geachtet, durch welche „A Passage To The Towers…“ durchweg ziemlich finster geworden ist.
Die Gitarrenspuren sind ziemlich hektisch geraten. Da DARKENHÖLD ziemlich viele Melodien auf ihre Songs packen, hört man stellenweise eine ungewollte Diffusität. Diese wirkt zusammen mit den recht unspektakulären „Standartmelodien“ auf die Dauer ziemlich schnöde und abgekupfert.
Dennoch sind die Riffs, die Läufe und die technisch zwar belanglosen, dafür aber wirkungsvollen Soli sehr passend auf die Gesamtatmosphäre abgestimmt worden. Auch sind diverse, teils akustische, Zwischenspiele vorhanden, die für eine regelrechte Begeisterung beim Hörer sorgen. Insgesamt wirkt „A Passage To The Towers…“ sehr flüssig und liegt demnach nicht unnötig schwer im Magen.

Das Keyboard hält sich eher zurück. Als Hintergrundgestaltung macht es jedoch einen enorm guten Job. Der leichte symphonische Hauch gibt dem Album einen kleinen Stoß in die Eigenständigkeit, und nimmt zugleich ein wenig der Fadheit des Gitarrenspiels heraus.
Ganz selten sind auch kurze Passagen zu hören, auf denen ein bedrückendes Keyboardsolo zum Besten gegeben wird.
Highlight bei DARKENHÖLD ist definitiv der Gesang. Das vielseitige, kompromisslose Keifen macht „A Passage To The Towers…“ dann doch irgendwie hörenswert. Vor allem der Wechsel mit den klar gesprochenen Passagen, wie man sie von IN THE WOODS… oder den alten BLACK CRUCIFIXION kennt, sorgt für einen Gelungenen Abschliff der Unreinheiten dieses Albums.    
Wer die Musik von TRIUMFALL, ETHRAL und ENTHRONED mag, darf sich gerne an DARKENHÖLD versuchen. Das Problem dieser Band ist lediglich die fehlende Eigenständigkeit. Nach mehrmaligem Hören werden die Belanglosigkeiten der isolierten Tracks immer deutlicher. Zudem hört man DARKENHÖLDs Einflüsse immer mehr heraus, was an sich nicht so toll ist. Die immer wieder als Inspiration dienenden Klassiker aus dem Skandinavien der Frühneunziger sind dafür einfach etwas zu oft nachgemacht worden.
Für ein Debüt ist „A Passage To The Towers…“ ein gutes Stück Black Metal geworden, das sich wie von früher anhört. Leider in einer Art und Weise, die eher langweilig als hörenswert ist. (Jannick)


Bewertung: 6,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 40:54
Label: Ancestrale Productions
Veröffentlichungstermin: 02.11.2010

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