Cannibal Corpse - Evisceration Plague

cannibal_corpse_-_evisceration_plague.jpgMehrfach-Wertung der RedaktionDas muss man sich doch nun wirklich einmal vor Augen führen. Seit nunmehr 21 Jahren… Ich schreib es besser mal aus: EINUNDZWANZIG Jahren wird uns hier ein Gerappel um die Lauscher geschlagen wie man es sich nicht mehr besser wünschen kann. Seit dem Debütalbum „Eaten Back to Life“ aus dem Jahre 1990 entwickelten sich CANNIBAL CORPSE doch wahrlich zu einer Eliteband eines Genres. Selbst nach dem Ausstieg des damaligen Fronters Chris Barnes wurde es nicht ruhig um die Schlachter aus den Staaten. Mit George Fisher wurde aber auch glänzender Ersatz gefunden. Nachdem auch der letzte Output „Kill“ wieder einmal den Gehörgang frei gefegt hat kommt nun drei Jahre später wieder ein Nackenbrecher auf uns zu. Dieser hört auf den Namen „Evisceration Plague“. Sind wir doch einmal gespannt was und die fünf Gorespezialisten dieses Mal um den Latz knallen.

Hmm… Was soll ich da noch großartig sagen? Es sind CANNIBAL CORPSE und es bleiben CANNIBAL CORPSE! Mit „Evisceration Plague“ wird der Menschheit wieder einmal ein Album vorgelegt, das von vorne bis hinten mit Energie strotzt. Mit zwölf Songs wird wieder in typischer Kannibalen Manier der Gehörgang durchgeblasen und das Genick der Prügeldeathfraktion gnadenlos durch den Fleischwolf gedreht. Es ist im Endeffekt ein Album wie man es erwartet hat. Die fünf Mannen warten wieder mit ordentlichen Blastbeatattacken, ihrem spektakulären, allseits bekannten Groove und technischem Feingefühl der Instrumente, wie man es nach 21 Jahren Bandgeschichte nicht besser zelebrieren kann, auf.

So gibt es mit „Priests of Sodom“ direkt einen knallharten Einstieg in das Album. Ein Song in dem die drei oben genannten Aspekte, die CANNIBAL CORPSE ausmachen aufs feinste präsentiert werden. Während bei anderen Songs eher eine Tendenz zu Groove oder Blastbeatgewitter auszumachen ist wird dem Hörer hier zunächst einmal das volle Programm um den Kopf geballert. Auch ein schönes songverzierendes Gitarrensolo darf natürlich nicht fehlen, um die typischen wirren Songstrukturen und natürlich die Tempo- und Taktwechsel zu untermalen. Es wird schnell deutlich, dass in der Produktion der Scheibe die Drumms deutlich in den Vordergrund gemischt wurden, was einen enormen Druck erzeugt und den Song gleich beim ersten Hören ordentlich ballern lässt.

Aber seltsamerweise hatte ich das Gefühl, als ob sich die Jungs irgendwie zurückhalten. Als ob sie auf irgendetwas warten würden oder auf etwas hinaus wollten. Nach rund 3 ½ Minuten wusste ich auf was. Eindeutig auf den zweiten Song der Scheibe mit dem Namen „Scalding Hail“ bei dem das Gaspedal plötzlich komplett durchgezogen wird und dem Hörer in knapp zwei Minuten der Schädel komplett weggeblastet wird. Mein lieber Herr Gesangsverein, so hab ich mir das schon eher vorgestellt.

Aber auch die groovenden Elemente kommen bei den Kannibalen selbstverständlich nicht zu kurz. So fährt der Titeltrack „Evisceration Plague“ einfach wie eine Dampfwalze über einen und zerquetscht alles auf seiner zerstörerischen Reise. Harte, sehr schleppende Riffs schlagen auf das Trommelfell ein. Die Bassdrum gibt einzelne Feuersalven ab und man wartet nur auf den endgültigen Ausbruch einen Krieges. Der Song wirkt einfach wie die Ruhe vor dem Sturm und man soll auch nicht enttäuscht werden! Mit „Shatter Their Bones“ ziehen die fünf Jungs nämlich in genau den eben erwähnten Krieg. Weitere Salven technischer Riffs, Blastbeatgewitter und des unbarmherzigen Gegrowles von George „Corpsegrinder“ Fisher prasseln auf einen ein.

Ein wahres Feuerwerk das gezündet wird. Aber dennoch, ob ihr es mir glaubt oder nicht, habe ich wahre Schwierigkeiten meine Bewertung abzugeben. Wir ihr bereits lesen konntet, ist es ein absolut starkes Album, das die typische technische Seite, den Groove und die Aggressivität von CANNIBAL CORPSE repräsentiert. Aber genau darin liegt auch mein Problem… an dem Wörtchen „typisch“. Es ist einfach genau das was man erwartet… ziemlich genau das was Corpse seit nunmehr 21 Jahren zelebrieren. Auf der einen Seite geht es mir persönlich einfach wieder sau geil ab und ich würde am liebsten direkt auf jedes CANNIBAL CORPSE Konzert fahren und die Show genießen, auf der anderen Seite habe ich Momente in denen ich der Meinung bin, dass der Stil der Jungs mittlerweile einfach ausgelutscht ist, gewöhnlich wird.
Also die Fans werden sicherlich zufrieden sein. Freunde von technischem Prügeldeath kommen auch definitiv wieder auf ihre Kosten, aber wer die Extremmusiker nie mochte, oder es nach 21 Jahren einfach nicht mehr hören kann, brauch einfach nur das zu erwarten was er kennt: ein typisches CANNIBAL CORPSE Album.
Daher entscheide ich mich auch dafür die Bewertung rein auf die wieder dargebotene technische Glanzleistung und explizit diesen Output zu beschränken und vernachlässige den Aspekt andere Alben, oder gar die ganze Diskographie, einzubeziehen.(Sebastian)

 

Bewertung: 8,0 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 39:12 min
Label: Metal Blade Records
Veröffentlichungstermin: 30.01.2009

Wertung der Redaktion
Bernie Mika Holger Brix Metalpfälzer Maik David
8,5 8,5 8,0 8,0 7,0 7,5 7,5
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