Interview mit Jörn Langenfeld (Subconscious)

Mit „All Things are Equal in Death“ haben die Stuttgarter Jungs von SUBCONSCIOUS ein extrem geniales Album rausgehauen. (Review hier ). Mit ihrem progressiven Death Metal konnten sie nun schon einige gute Kritiken einheimsen. Ganz im Stile von Genregrößen wie SADUS, ATHEIST oder gar DEATH, jedoch ohne zu kopieren, sondern ihren ganz eigenen Stil zu verfolgen, geht es hier zur Sache. Der neue Output ist Grund genug die Jungs mit ein paar Fragen zu löchern und nach dem momentanen Stand der Dinge zu fragen. Frontmann und Gründer von SUBCONSCIUOS Jörn Langenfeld stand mir freundlicherweise Rede und Antwort…

Sebastian: Zunächst einmal möchte ich euch zu eurem neuesten Album "All Things are Equal in Death" gratulieren. Es war mir eine wahre Freude darüber zu schreiben und ist euch wirklich gelungen. Seid ihr zufrieden mit eurem Werk?

Jörn Langenfeld: Oh, vielen Dank. Das freut mich. Ja, natürlich sind wir mit unserem Album zufrieden. Klar, es gibt immer das ein oder andere, was man im Nachhinein noch gerne verändern würde, aber im Großen und Ganzen sind wir zufrieden.

Sebastian: Warum hat es nach "Das Lexikon" ganze elf Jahre gedauert, bis euer Labeldebüt "Irregular" in den Läden erscheinen durfte?

Jörn Langenfeld: Das hatte mehrere Gründe. Zum einen haben wir uns nach "Das Lexikon" in eine Richtung entwickelt, die unter dem Banner SUBCONSCIOUS nicht mehr realisierbar gewesen wäre, beziehungsweise der eigentlich angedachte Musikstil wurde mit dem neuen Material nicht mehr verfolgt. Die Band wurde zwar nie offiziell aufgelöst, hat aber in der Zeit keine Konzerte oder dergleichen gegeben. Ich hab quasi über die Jahre hinweg in meinem stillen Kämmerchen an Songs und Ideen gebastelt. 2004 war die Zeit dann reif, mit neuer Besetzung und neuem Programm an die Öffentlichkeit zu gehen. Wir spielten diverse Konzerte und daraus hat sich dann der Rest ergeben.

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Sebastian: Doch wollen wir schließlich auf eure neuste Platte zurückkommen. Wie habt ihr die Zeit im Studio erlebt? Was hat euch Spaß gemacht und was war eher nervtötend als alles andere?

Jörn Langenfeld: Hmm, eigentlich hat alles mehr oder weniger Spass gemacht. Wir hatten eine sehr entspannte Atmosphäre, da wir uns richtig schön Zeit lassen konnten. Mal ein paar Tage arbeiten, dann wieder ne Woche, oder zwei, frei, usw. Deswegen hat es auch jedes Mal Spass gemacht ins Studio zu gehen.

Sebastian: Wie kam es eigentlich zu der Zusammenarbeit mit Victor Smolski, Phillip Dürr und Rüdiger Fleck?

Jörn Langenfeld: Bei Victor Smolski war es relativ einfach. Ich bin RAGE Fan der allerersten Stunde und fand die Band früher schon richtig gut. Als Victor und Mike Terrana in die Band kamen hat das RAGE einen enormen musikalischen Schub gegeben. Ich stand von Anfang an auf seine Art Solos zu spielen. Er hat einen ganz eigenen, unverkennbaren Stil. Wir trafen uns das ein oder andere Mal bei verschiedenen Gelegenheiten, haben uns unterhalten und ein wenig fachgesimpelt. Daran habe ich mich später erinnert und schrieb Ihm eine e-Mail. Wir telefonierten ein paar Mal und zack...hatten wir das Solo auf der Festplatte. Philipp Dürr spielt bei der Jagga Bites Combo und ist ein Kumpel von mir. Und bei Rüdiger lag es auch sehr nahe, da er ja die Platte produziert hat, dazu ist er noch ein unglaublicher Gitarrist. Er war früher bei LETTER X und RAWHEAD REXX tätig. Also, warum in die Ferne schweifen.

Sebastian: Warum habt ihr gerade in einem Song, explizit meine ich hiermit "Moral Constraint", einen ausgeprägteren Jazz-Part mit zusätzlichem Saxophon eingebaut? War es ein reines Experiment, oder soll zukünftig deutlich mehr Jazz Einfluss enthalten sein?

Jörn Langenfeld: Erstmal war es eine einmalige Sache. So etwas hatten wir nicht geplant, aber weiß...die eine oder andere Überraschung wird es mit Sicherheit in Zukunft geben.

Sebastian: Ihr durftet ja schon vor ziemlich bekannten Bands, wie beispielsweise Sepultura, spielen und konntet euch so auch Live vor größerem Publikum beweisen. Welche Erfahrungen und Emotionen verbindet ihr mit solchen Auftritten?

Jörn Langenfeld: Solche Konzerte sind natürlich immer etwas besonderes, da man mit seinen alten Helden die Bühne teilen kann. Das sind Erinnerungen, die man ewig in sich trägt. Hätte mir das damals, als ich in der schwitzenden Meute während der Arise Tour stand, jemand gesagt, hätte ich ihn wahrscheinlich für verrückt erklärt. Auch wenn SEPULTURA heute nicht mehr das sind, was sie Anfang / Mitte der Neunziger waren, so war es doch eine sehr interessante und beeindruckende Erfahrung.

Sebastian: Gibt es Bands für die ihr euch wahrlich einen Arm ausreißen würdet um mit ihnen mal die Bühne zu teilen oder gar auf Tour zu gehen? Wer sind so eure Vorbilder?

Jörn Langenfeld: Das mit dem Arm ausreißen lassen wir mal lieber bleiben, sonst wäre es das mit der Tour oder dem Konzert gewesen :-) Es gibt schon einige Kandidaten, die bei uns eine Ohnmacht verursachen würden. Da hat jeder in der Band, mit Sicherheit so seine eigenen Favoriten. Bei mir wären das auf jeden Fall OPETH und DREAM THEATER. DEATH wären natürlich auch geil, aber das geht ja leider nicht mehr.

subconscious_-_joern_langenfeld.jpgSebastian: Ich konnte auf eurer MySpace Seite bisher nur einen Live-Termin entdecken. Ist nach der Veröffentlichung eures Albums keine größere Tour geplant?

Jörn Langenfeld: Wir planen eine kleine Clubtour für Frühling nächstes Jahr, aber da stehen leider noch keine Termine fest. Bis dahin wird es wohl nur ein paar vereinzelte Konzerte geben.

Sebastian: Die Frage ist vielleicht kurz nach "All Things are Equal in Death" ein wenig früh, aber habt ihr euch schon Gedanken über ein weiteres Album gemacht? Steht vielleicht schon ein Konzept oder vielleicht schon vereinzelte Songs? Was wird uns erwarten?

Jörn Langenfeld: Das ist witzig, das Du danach fragst. Erst vor ein paar Tagen haben wir uns, während einer Probe, darüber unterhalten. Wir haben vor, Anfang nächstes Jahr, eine EP per Download anzubieten. Diese wird voraussichtlich zwei neue Songs, zwei ältere aber komplett neu eingespielte Sachen und eine Coverversion beinhalten. Ein neues Album wird es aber frühestens erst Anfang 2010 geben.

Sebastian: Wie verläuft bei euch der Songwriting Prozess bei einem solch technischen Scheibchen überhaupt? Gibt es eher ein Mastermind bei euch, der schon alles grob arrangiert, wird mehr rumgejammt oder alles in Kleinstarbeit gemeinsam erarbeitet?

Jörn Langenfeld: Der Großteil der Songs entsteht tatsächlich in Gemeinschaftsarbeit. Es kommt zwar immer mal wieder vor das jemand ein komplettes Stück anschleppt, ist aber eher die Seltenheit. Ich denke, diese Zusammenarbeit macht den Sound auch maßgeblich aus.

Sebastian: Das war es auch schon soweit meinerseits. Ich bedanke mich recht herzlich für das Interview und wünsche euch weiterhin noch viel Erfolg und viele weitere geniale Alben. Ich hoffe man sieht sich auch einmal bei einem schönen Gig von euch. Das letzte Wort an dieser Stelle gehört aber voll und ganz euch:

Jörn Langenfeld: Vielen Dank für das Gespräch und ich hoffe natürlich, dass man den einen oder anderen bei einem Konzert von uns trifft. Ansonsten kann jeder, der Interesse hat, mal bei unserer MySpace Seite (www.myspace.com/subconsciousmetal) vorbeischauen. Bis dann... 

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