Interview mit Ivi (Savage Crow)

intervirew_savagecrow_02.jpgVor einiger Zeit haben die Franken von SAVAGE CROW ihr beeindruckendes Debütalbum „Way Of The Cross“ vorgelegt, das im Bereich des Melodic Power Metal neue Akzente setzen konnte. (Review gibt’s hier) Diese starke Leistung war Grund genug, einmal im Lager der Band nachzuhaken und einige Fragen an Gittarist Ivi zu richten. Dieser gab bereitwillig Auskunft über den aktuellen Stand der Band. Aber lest selber!


Maik:
Erst einmal Gratulation zum Debütalbum. Bislang sind die Reaktionen von Seiten der Presse äußerst positiv. Seid Ihr denn selbst zufrieden mit „Way Of The Cross“ oder gar stolz auf das Album, schließlich ist das Debütalbum für jede Band etwas Besonderes?
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Ivi:
Zufrieden - ja! Wir sind äußerst positiv davon angetan, dass der Presse und allen Fans unsere CD gut gefällt. Das ist auch für uns etwas Besonderes, denn man sitzt Monate im Proberaum, zerbricht sich seinen Kopf über die Songs und dann zu guter letzt ist man schon gespannt, was die Musik Magazine über unser Debütalbum schreiben.

Maik:
Da Ihr ja noch "Frischlinge" in der Metalszene und somit unseren Lesern bislang noch nicht so bekannt seid, könntest Du etwas zur Gründungsgeschichte der Band bzw. zum Zusammenfinden des aktuellen Lineup’s sagen?

Ivi:
Wie es halt immer so ist: es passt an jedem Anfang nicht unbedingt immer alles gleich so zusammen wie man es sich vorstellt. Eine Bandgründung hat auch so seine eigene kleine Geschichte. Das Wichtigste ist jedoch der Zusammenhalt und, dass das „Musikalische“ und vor allem die menschliche Seite jedes einzelnen Mitglieds stimmt.

Maik:
War es von Anfang an geplant, dass Ihr sowohl eine Sängerin (Betty) als auch einen Sänger (Pini) in Euren Reihen haben wolltet oder hat sich das mehr aus Zufall ergeben?

Ivi:
Ja, das war von Anfang an so geplant. Wir wollten nie etwas Anderes. Klar gibt es schon einige Combos wo Männlein und Weiblein am Micro stehen, aber für uns gehören beide Stimmen dazu, damit sich unsere Musik komplett anhört.

Maik:
Was mich beim Lesen Eurer Biografie beeindruckt hat, ist, dass Ihr erst seit etwa 12 Monaten in der jetzigen Besetzung zusammen spielt, und es steht bereits Euer erstes Album in den Regalen der Plattenläden. Verdammt schnell muss ich sagen. Woran denkst Du liegt das? Seid Ihr im Vergleich zu anderen Bands besonders motiviert und fleißig?

Ivi:
Ich denke mal, das liegt vielleicht daran, dass einige Bands den „Fehler“ machen, die neuen Ideen im Proberaum zu suchen. Bei uns funktioniert es so, dass jeder, der eine Idee hat, diese zu Hause einspielt, und sie den anderen zusendet. Somit macht sich jeder seine Gedanken über den Vorschlag und im Proberaum werden dann die Ideen zusammen ausgearbeitet. Somit „proben“ wir in diesem Sinn vier bis fünf Mal die Woche an einem Song und andere Bands vielleicht nur zweimal.
Dazu kommt, dass wir uns am Ende auch einig sind über die neuen Songs, da wirklich jeder seine Ideen in die Songs einbringt. Aber logischerweise gibt es auch Tage, an denen wir absolut nicht weiterkommen und den Song dann in die Akte „Baustelle“ legen. Dann wird einfach an einem neuen Song geschraubt.
Manchmal entsteht so ein Song in ein bis zwei Bandproben, ein anderes Mal auch erst in acht Proben.

Maik:
In diesem Zusammenhang finde ich einen Satz Eurer Biografie sehr bemerkenswert. "Mit viel Kreativität und Initiative und jeder Menge Spaß wird ein Power-Metal-Song nach dem anderen komponiert und gemeinsam so lange ausgefeilt, bis alle damit voll und ganz zufrieden sind“. Sind bei einer solchen Arbeitsweise bei 6 Bandmitgliedern nicht Konflikte vorprogrammiert? Ich stelle mir diese Vorgehensweise nicht gerade einfach vor.

Ivi:
Hehe, klar gibt’s hier und da Meinungsverschiedenheiten, aber zu guter Letzt klappt ja dann doch alles. Ich sag mal: ohne Zankereien wäre das Herzblut beim Songwriting nicht dabei.

Maik:
Was beim Hören von „Way Of The Cross“ schnell auffällt, ist, dass Ihr einen eigenen Stil verfolgt. Welche Bands sind denn Eure Vorbilder bzw. an welchen Bands habt Ihr Euch orientiert?

Ivi:
Orientiert haben wir uns an keiner Band. Natürlich schnappt man hier und da einmal etwas auf, wie Riffs, Spieltechniken, usw. Aber um die Frage zu beantworten, ich persönlich bin ein absoluter GUNS´N’ROSES Fan sowie EDGUY und HAMMERFALL.
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Maik:
Heutzutage gibt es bekanntlich Neuveröffentlichungen wie Sand am Meer. Warum sollten Deiner Meinung nach die Leute gerade „Way Of The Cross“ anhören?

Ivi:
Unsere Musik hat verschiedene Härten und verschiedene Gefühle, die jeweils etwas Unterschiedliches aussagen.
Da ist meiner Meinung nach für jeden etwas dabei. Für diejenigen, die es etwas sachter mögen und auch für denjenigen, der es härter haben will.
Und … die Songs bleiben auch im Gehörgang stecken : -).

Maik:
Kommen wir mal auf die Produktion von „Way Of The Cross“ zu sprechen. Wo habt Ihr das Album denn aufgenommen und wer hat den Produzentenjob übernommen? Bist Du eigentlich zufrieden mit der Produktion bzw. mit dem Sound des Albums?

Ivi:
Wir haben in Fürth bei Oscar Schrems (Tonstudio Success, Fürth) aufgenommen und im Separate Sound Studio, Nürnberg bei Christoph Beyerlein gemischt und gemastert.
Wir haben deren Ideen sehr positiv angenommen, aber natürlich auch manchmal verneint.

Maik:
Wer zeichnet sich denn bei Euch für die Texte verantwortlich und wie wird innerhalb der Band entschieden, ob jetzt Betty oder Pini eine Passage singen darf?

Ivi:
Wir alle, je nach Thema und Stil des Songs.

Maik:
Da Ihr auch ernsthafte Themen in Euren Texten verarbeitet, liegt die Vermutung nahe, dass für Euch die Lyrics nicht nur notwendiges Beiwerk zur Musik sind, sondern eine Bedeutung haben. Liege ich mit dieser Vermutung richtig?

Ja, die Lyrics, für uns übrigens mehr als einfach nur „Texte“, sind uns sehr wichtig. Natürlich ist auch ein wenig „Fantasy“ mit dabei, aber wir orientieren uns doch sehr auf die Wirklichkeit, das reale Leben.

Maik:
Die zwei in textlicher Hinsicht außergewöhnlichsten Songs sind „Loaded Attack“ und „Angels Of Battlefield“. Könntest Du mir und unseren Lesern verraten, um was es in diesen Songs geht?

Ivi:
Die „Engel des Schlachtfelds“ sind Kindersoldaten, die vor Angst schreien, und die Menschen sterben sehen; denen wir Erwachsene befehlen andere Menschen zu töten. Der Text „Angels of Battlefield“ klagt an und fragt uns, warum wir diese Kinder nicht in Ruhe lassen und ihnen ihre Zukunft stehlen. Schließlich fordert der Text die Kinder dazu auf ihre Waffen wegzuwerfen und vor allem ihren Glauben an das Gute nicht zu verlieren.
„Loaded Attack“ erzählt die Geschichte eines Amokläufers, von Jimmy: Du denkst anfangs er ist ein ganz normaler Typ, wie Du und ich. Aber in Wirklichkeit kommt er mit seinem trunksüchtigen Vater, der ständig die Mutter schlägt, überhaupt nicht zu Recht. Er fühlt sich zurückgesetzt und beginnt damit seinen grausamen Plan in die Tat umzusetzen. Erst tötet er seinen Vater und dann erschießt er wahllos Menschen in den Straßen. Es endet damit, dass Jimmy Selbstmord begeht.
Die Botschaft von dem Text ist ganz einfach die nackte Realität: Bleib zuhause und pass lieber auf deinen Hintern auf, weil (s)ein Gewehr ist für die nächste Attacke schon geladen.

Maik:
Meiner Meinung nach sind die herausragenden Songs des Albums „Excalibur“, „Without You“ und das Titelstück. Wie sehen denn Eure Favoriten aus?

Ivi:
Wir sehen das ganz verschieden, jeder hat so seinen Lieblingssong. Der Gitarrist vielleicht den einen, weil der da ein geiles Solo spielen kann, genauso der Sänger, Basser oder Drummer. Aber ich glaube allen sind zwei Songs am liebsten: „Loaded Attack“ und „Excalibur“.

Maik:
Warum habt Ihr “Without You” noch einmal als Special Mix an den Schluss von “Way Of The Cross” gepackt? So sehr unterscheiden sich die beiden Versionen ja nicht voneinander.

Ivi:
Wir dachten uns, dass wir noch eine Version mit „Orchester“-Feeling und cleaner Gitarre als Special machen.
Manche wollen Balladen ohne Schnickschnack und andere mögen es noch extra romantisch und traurig. Die zweite Version hat uns dann so gut gefallen, dass wir sie noch mit auf die CD genommen haben.

Maik:
Wie sieht es an der Livefront aus? Bisher habt Ihr lediglich Auftritte im Großraum Franken absolviert. Sind in absehbarer Zeit auch Auftritte außerhalb Eurer Heimat geplant?

Ivi:
Wir spielen natürlich auch in den angrenzenden Regionen und in unseren Nachbarländern. Aber sind wir mal ehrlich: es gibt ja auch mittlerweile sehr viele gute Newcomer Bands und die Menschen müssen erst richtig auf uns und unser Album aufmerksam werden. Momentan sind wir dabei diese Hürde in positiver Hinsicht zu nehmen.
Wir spielen letztendlich überall dort, wo uns die Fans hören und sehen, also einfach auch einmal live erleben wollen.

Maik:
Wenn Du Dir eine Band aussuchen dürftest, die Ihr zur Promotion von „Way Of The Cross“ als Support begleiten dürftet, welche würdest Du wählen?

Ivi:
EDGUY oder CRYSTAL BALL.

Maik:
Mit was verdient Ihr denn so Eure Brötchen, von der Musik zu leben dürfte bislang wohl noch nicht drin sein?

Ivi:
Ich bin Elektriker, Pini ist Maler, Markus Projektleiter, Paddy Student, Betty ist Buchbinderin und Gerald, der Basser, ist Manager.

Maik:
Welche Ziele verfolgt Ihr mit SAVAGE CROW in den nächsten Jahren?

Ivi:
Viel gute Musik machen und vor allem giggen, giggen, giggen.

Maik:
Auch wenn „Way Of The Cross“ gerade mal seit ein paar Wochen veröffentlicht ist, gibt es schon Pläne oder Ideen für ein nächstes Album, schließlich ist das Business in der heutigen Zeit sehr schnelllebig?

Ivi:
Ja, wir arbeiten schon am nächsten Album, das auch wieder ca. 12 Songs beinhaltet.
Wir denken, dass wir im Frühjahr 2009 mit den Aufnahmen im Studio beginnen können.

Maik:
Wie bei Neckbreaker so üblich, dürft Ihr zum Schluss das loswerden, was unsere Leser auf jeden Fall noch wissen müssen. Also schieß los!

Ivi:
Hi Hörer, Leser, Fans:
Vielen Dank für eure tolle Unterstützung. Ohne die Hilfe und den Ansporn von draußen kann man so ein Projekt wie die CD gar nicht richtig zu Ende bringen.
Wir hoffen, ihr habt sehr viel Spaß mit uns und freuen uns noch auf einen Menge Live Erlebnisse mit euch.
Stay heavy!

Das sind doch mal die beiden richtigen Schlussworte! Vielen Dank an Dich Ivi, dass Du Dir für das Interview Zeit genommen hast, und viel Erfolg mit dem neuen Album und weiterhin in der Zukunft!

Alle Bilder stammen von der Homepage der Band www.savage-crow.de

(Maik)

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