Interview mit Geff (Ashura)

Mit „Legacy Of Hatred" schlugen ASHURA ein wie die heilige Granate ins Kaninchen. Die Franzosen zelebrieren auf ihrem neuesten Longplayer ihre eigene Vision davon, wie moderner, melodischer Death Metal ihrer Meinung nach zu klingen hat..."Raging Death Metal" eben. Jedoch wirft so ein Hammeralbum (Review findet ihr hier) immer einen ganzen Berg Fragen auf, zu denen mir Gitarrist Geff die passenden Antworten lieferte. Von Idolen und einer ganz besonderen deutsch-französischen Freundschaft wird da gesprochen...nun ja, lest selbst.

Reini: Über all auf der Welt wird Metal größer und größer. (Man sieht NIGHTWISH auf TRL, DIMMU BORGIR entern die deutschen Charts). Ist diese Entwicklung auch in Frankreich spürbar?

Geff: Nein, definitiv nicht. Davon ist Frankreich noch weit entfernt! Ihr Jungs seid wirklich verdammt gut dran in Deutschland! Natürlich existiert Metal in Frankreich, jedoch wollen dies alle Medien in den Wind zerstreuen! Die ganze Sache läuft im Underground ab, sogar für Bands wie DIMMU BORGIR oder ARCH ENEMY. Die meisten Menschen werden nie diese Arten der Musik kennen lernen.

Reini: Wir hören hier nie sehr viel über französische Metalbands. Meistens geht es um skandinavische, deutsche, amerikanische oder britische Bands. Beschreibe uns doch bitte deine Erfahrungen in der französischen Szene.

Geff: Die französische Metalszene unterscheidet sich nicht Grundlegend von anderen Szenen in Europa und  ASHURA bringen sich schon von Anfang an in die Underground Death-Metal-Szene ein. Es gibt hier einen ganzen Haufen an guten und interessanten Bands in Frankreich: GOJIRA, BENIGHTED, KRONOS...
Das französische Publikum unterscheidet sich auch nicht großartig von anderen Ländern: die Leute kommen zu den Shows um Gewalt und Energie zu erleben; eben  alles was wir auf der Bühne verkörpern.
Bei uns wird seit ungefähr drei Jahren das Publikum immer jünger. Junge Kerle und Mädchen beherrschen heutzutage das Bild auf Metal-Gigs, was uns sehr freut, da diese Motherfucker im Pit komplett ausflippen und das für uns natürlich eine riesiges Vergnügen ist, wenn wir auf der Bühne stehen und dabei zusehen können.

Reini: Ihr beschreibt euren Stil als „Raging Death-Metal". Was denkst du, wieso eure Musik das Prädikat „raging" verdient oder was sie insgesamt von anderen Death-Metal-Bands unterscheidet?

Geff: Der Unterschied findet auf der Bühne statt. Wenn du uns einmal zusehen würdest, würdest du den Unterschied verstehen.
Wir legen großen Wert darauf, energetisch, verrückt und aggressiv auf der Bühne aufzutreten. Viele Death-Metal-Bands bewegen sich nicht auf der Bühne, was wohl den Unterschied zu ASHURA ausmacht. Es ist natürlich schwierig dies auf Platte umzusetzen, jedoch ist dies schon an unseren Hardcore-Einflüssen erkennbar.

ashura.jpg Reini: Ich weiß, dass dies immer wieder gefragt wird...aber: Seid ihr zufrieden mit dem, was ihr mit „Legacy Of Hatred" geschaffen habt? Ich denke, das Album hat eine große Chance in der europäischen Szene zu landen und bekannt zu werden. Erwartet ihr großes Feedback von jenseits der französischen Grenzen?

Geff: Ja, das sind wir soweit! Ich erhoffen uns auch ein solches Schicksal für „Legacy of Hatred". Wie waren einen Monat lang mit MASSACRE auf Tour letzten Oktober/November, alles war cool und es wird eine großartige Erinnerung für jeden von uns darstellen. Das Publikum war super, jedoch nicht auf den Stil von ASHURA vorbereitet! Das Package war oldschool wenn du weißt was ich meine, sodass es Tag für Tag ein richtiger Kampf war unsere moderne Vision von Death-Metal darzubieten. Es war eine gute Erfahrung für ASHURA und ich bin mir sicher, dass wir reifer geworden sind nach diesen 24 Tagen in Europa.

Reini: Im Jahr 2006 habt ihr eure Musik in ganz Europa promotet. Würdest du uns bitte eure Erfahrungen mit dein einzelnen Gemeinden und Kulturen erläutern?

Geff: 2005 fingen wir an, überall in Europa zu spielen wo wir nur konnten. Wir wollten nie nur in Frankreich bleiben und supporteten VITAL REMAINS auf ihrer Tour in Frankreich, Spanien und Portugal und spielten mit MASSACRE diesen Herbst in Deutschland, Österreich, UK, Irland, Italien, Dänemark, Belgien, der Schweiz und den Niederlanden.
Das Publikum kann sogar im selben Land sehr variieren, weißt du? Meistens mögen uns die Leute aber manchmal haben wir es mit sehr verschlossenen Leuten zu tun. Was tun wir in solchen Fällen? Ganz einfach: wir gehen einfach noch zehnmal mehr ab! Manche Leute kommen einfach nur um den Headliner zu sehen und scheren sich einen Dreck um die Vorbands. Das geht für uns in Ordnung. Vergiss sie einfach.

Reini: „Legacy Of Hatred" kommt mir vor wie eine Kreuzfahrt durch sehr verschieden Musikstile. Würdest du sagen es ist eine Mischung aus euren verschiedenen Einflüssen? Wenn ja, würdest du uns bitte sagen, welche Musiker euer Schaffen am meisten beeinflusst haben?

Geff: Natürlich versuchen wir eine Mischung aus Dingen die wir an der Musik lieben darzubieten. ASHURA verbleibt auf einer Death-Metal Basis, vermischen sie jedoch mit Einflüssen aus Skandinavien, der Hardcore- und der US-Thrash-Szene.
Für mich sind folgende Musiker Götter:  James Hetfield, Dave Mustaine, Dimebag und Try Astagtoth an der Gitarre.
Gesang: Phil Anselmo, Barney, Hetfield, David Vincent.
Am Bass: Cliff Burton
Am Schlagzeug: Pete Sandoval

Reini: Mir kommt es oft so vor, als wollten diverse Bands krampfhaft an ihrem Stil festhalten und keine anderen Einflüsse zulassen. Gibt es schon Aussichten auf eure zukünftige, musikalische Evolution?

Geff: Keine Ahnung, ich habe vor drei Monaten angefangen Material für die neue Scheibe zu schreiben. Es ist noch zu früh um irgendwelche Prognosen diesbezüglich aufzustellen. Jedoch denke ich, das das dritte Album sich von „Legacy of Hatred" unterscheiden wird, genau so wie „Legacy of Hatred" sich von „At The Dawn Of Your Deterioration" unterscheidet.
Weiterentwicklung ist sehr wichtig im Leben einer Band, da sie eine unerschöpfliche Motivationsquelle darstellt.

ashura_-_legacy_of_hatred.jpg Reini: Das Artwork eurer neuen CD hat mich sehr beeindruckt. Steckt dahinter irgendeine Idee?

Geff: Ja, es repräsentiert das Konzept des Albums. Qual, Hingebung und Hass stellen den roten Faden dar, der sich durch das Album zieht, sodass das Cover eine gute Wahl war. All dies steht in den Lyrics geschrieben.

Reini: Sind für die Zukunft schon Tour-Aktivitäten geplant? Werdet ihr Deutschland besuchen?

Geff: Wir haben 7 Konzerte in Deutschland auf der MASSCRE-Tour gespielt. Das war super! Deutsche Reviews und das Publikum meinen es oft gut mit Ashura. Wir leiben euch Jungs! (lacht)

Reini: Dankeschön, in diesem Sinne alles Gute für eure weitere Karriere!

Geff: Danke Mann, war schön miteinander gesprochen zu haben!

 

(Reini) 

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