Interview mit Joachim Nordlund (Astral Doors)

Im Zuge der aktuellen Veröffentlichung "New Revelation" von ASTRAL DOORS sowie der in Kürze anstehenden Europatour hatte ich die Gelegenheit, ein paar Fragen an Gitarrist Joachim Nordlund zu stellen. Dieser stellt sich zwar (typisch Nordlicht?) nicht gerade als übermäßig redselig, jedoch als ehrliche Haut heraus, der sich bei Tony Iommi vor Ehrfurcht in die Hosen machen würde - aber lest selbst...

 

Astral Doors: Hallo, hier ist Joachim Nordlund - Gitarrist bei ASTRAL DOORS.

Neckbreaker: Hallo! Zunächst mal Gratulation zu Eurem neuen Album "New Revelation" - die Vorgängeralben haben mir schon gut gefallen, aber das neue Werk kann da noch eins oben drauf legen! (immerhin gab´s hier satte 9 von 10 Punkten!). Kannst Du uns etwas zu dem Album erzählen? Über den Entstehungsprozess, die Songs, Eure Entwicklung?

AD: Vielen Dank! Ja, als wir anfingen, Songs für das Album zu schreiben, war uns vor allem klar, dass wir abwechslungsreicher sein wollten, als noch auf "Astralism" (Anm.: das vorletzte Album, Review hier). Ich mag dieses Album zwar sehr, aber es ist irgendwie ein wenig zu lang geworden und man vermisst ein wenig die Dynamik - wenn Ihr wisst, was ich meine. Dieses Mal wollten wir außerdem Patriks klare Stimme öfter einsetzen. Das eigentliche Songwriting lief ganz glatt - wie immer bei uns. Es ist total einfach und es macht viel Spaß, mit so talentierten Jungs Songs zu schreiben. Und die Tatsache, dass wir ein eigenes Studio haben bedeutet auch, dass wir so viel Zeit zum Testen unserer Ideen haben, wie wir wollen. Die meisten der Songs schreiben ich, Johan (Anm.: Drums) und Patrik. Es fängt dann immer mit einer einfachen Idee von mir oder Johan an und wir arbeiten dann ein Songgerüst aus, das wir dann Patrik vorlegen. Er schreibt dann die Texte und die zugehörigen Melodien. Auch dieses Album haben wir wieder in unserem eigenen Studio aufgenommen, gemixt hat es Peter Tägtgren dann im Abyss Studio. Ich bin wirklich zufrieden mit der Produktion!

Neckbreaker: Was ist denn Dein Lieblingssong auf "New Revelation" - und warum?

AD: Das ist der Titeltrack. Ich denke, "New Revelation" ist ein wenig anders als das, was wir vorher gemacht haben und ich bin der Meinung, dass es großartig geworden ist. Die Nummer hat einen wirklich starken Chorus und die Keyboards sind unglaublich. Natürlich ist auch der Solopart ein absoluter Hammer! (Anm.: Wer den wohl eingespielt hat... Zwinkernd)

Neckbreaker: Ihr seid ja richtig schnell, was Eure Veröffentlichungen angeht - immerhin vier Alben seit 2003. Wie schafft Ihr das, bei der durchaus hohen Qualität? Seid Ihr einfach immer alle einer Meinung, oder steht doch einer vorne und sagt "so machen wir´s jetzt!"?

AD: Wie ich vorhin schon sagte, sind es oft Johan, Patrik und ich, die die wirklichen Songs schreiben, aber eigentlich ist jeder irgendwie involviert und trägt etwas dazu bei. Was wäre ASTRAL DOORS ohne Joakim Robergs großartige Keyboardarrangements? Er ist ein wichtiger Teil von ASTRAL DOORS und unserem Sound, ja er fügt eine eigene Dimension hinzu!

Neckbreaker: Apropos "schnelle Veröffentlichungen" - gibt´s schon Ideen für das nächste Werk? Lächelnd

AD: Nein, noch nicht. Momentan sind wir ganz auf die kommende Tour im Herbst konzentriert. Immerhin unsere erste Headlinertour! Aber natürlich habe ich schon einige Riffs im Hinterkopf, die nur darauf warten, zu richtigen ASTRAL DOORS-Songs zu werden... Lächelnd

Neckbreaker: Was soll uns eigentlich dieser gesichtslose Ledertyp auf dem Cover sagen? Nach den bisherigen einfach gehaltenen, düsteren Covern auf den vorigen Alben ist das frische Grün schon ungewohnt - und der mysteriöse Ledertyp scheint irgendwie so gar nicht zum Album zu passen?

AD: Naja, also wir finden das Cover schon toll, haha! Es stammt von Killustator, einem deutschen Künstler. Er hat die Lyrics zu "New Revelation" bekommen und dann daraus etwas geschaffen, von dem er der Meinung ist, darum geht´s hier. Ich bin wirklich der Meinung, dass das unser bestes Cover bislang ist. Auch zur Musik passt es meiner Ansicht nach perfekt.

Neckbreaker: Nach Euren Touren als Support-Act für GRAVE DIGGER (2005) und BLIND GUARDIAN (2006) ist ASTRAL DOORS dieses Jahr erstmalig als Headliner unterwegs. Seid Ihr schon nervös? Habt Ihr etwas Besonderes vorbereitet?

AD: Nein, nervös nicht. Ich kann es gar nicht erwarten, wieder auf Tour zu gehen, ich liebe das. Etwas Besonderes vorbereitet? Nein, nicht wirklich. Wir wollen nur eine Riesenshow aufbieten, das ist jedenfalls sicher!

Neckbreaker: Ihr sagt, Eure Einflüsse sind ACCEPT oder IRON MAIDEN - Euer Sound tönt nach BLACK SABBATH und RAINBOW - würdet Ihr Euch freuen, mit den Bands auf Tour gehen zu können? Was würdest Du sagen, wenn Tony Iommi am Telefon wäre und sagt "Hey, lass uns einen Song aufnehmen!"?

AD: Da müsste ich schon dumm sein, wenn ich eine Tour mit diesen Bands nicht wahrnehmen würde! Und wenn Tony Iommi am Telefon wäre, würde ich mir erstmal in die Hosen machen. Ernsthaft. Und nachdem ich mich davon erholt hätte, würde ich sagen "Ja! Es wäre mir eine Ehre!".

Neckbreaker: Was hältst Du von der Entwicklung im Sound Eurer Vorbilder? Die neuen Veröffentlichungen - beispielsweise von DIO oder auch dem RAINBOW-Nachfolger BLACKMORE´s NIGHT?

AD: Um ganz ehrlich zu sein - die neuen Sachen von DIO oder BLACKMORE´s NIGHT kenne ich überhaupt nicht. Ich habe was von den ersten BLACKMORE`s NIGHT-Sachen gehört und die haben mir gar nicht gefallen. Ich habe schon vor längerer Zeit aufgehört, mir noch Sachen von den Bands anzuhören.

Neckbreaker: Gibt es etwas, was ASTRAL DOORS für die nahe Zukunft geplant hat - oder etwas, was Ihr schon immer mal machen wolltet (z. B. eine Tour in Japan)?

AD: Also momentan sind wir wirklich nur auf die kommende Tour fixiert, Interviews und alles, was eben mit der Veröffentlichung eines Albums so auf einen zukommt. Natürlich haben wir einige Sachen in Vorbereitung, aber da ist noch nichts offiziell, also seht zu, dass Ihr regelmäßig auf unsere Website schaut!

Neckbreaker: Wie erfolgreich seid Ihr eigentlich in Eurer Heimat? Überschlagen sich die Kritiken auch so, oder stehen die Metaller in Schweden mehr auf "moderneren" Sound?

AD: Eigentlich sind wir in Skandinavien nicht so erfolgreich. Ich denke, es liegt aber eher an mangelnder Promotion. Hauptsächlich sogar von uns selbst - wir haben bislang nur wenige Gigs hier gespielt - und das ist nicht gut, wenn Du neue Leute erreichen willst. Aber das werden wir auch noch in Angriff nehmen!

Neckbreaker: Noch eine Frage zum Thema Heimat: Gibt es bei Euch viele Kneipen, die Metal/Rock spielen, oder ist es ähnlich spärlich gesät wie hierzulande?

AD: Ich würde nicht sagen, dass es viele gibt, aber es werden in letzter Zeit kontinuierlich mehr. Eine zeitlang waren solche Clubs völlig tot, aber mittlerweile ist es besser geworden. Trotzdem denke ich, dass es in Deutschland noch besser ausschaut.

Neckbreaker: Glaubst Du eigentlich, dass Euch das Internet, bzw. MP3-Downloads eher geholfen hat, bekannt zu werden, oder meinst Du, "konventionelle" Promotion war da hilfreicher?

AD: Eine schwierige Frage - schließlich weiß man nicht, wieviele Fans man jetzt genau über das Internet oder durch die übrige Promo gewonnen hat. Natürlich gibt es eine Menge Fans, die uns entdeckt haben, indem sie ein Album von uns heruntergeladen haben. Kein Zweifel. Wir können nur hoffen, dass sie danach auch unsere Alben gekauft haben, wenn ihnen die Musik dann gefallen hat.

Neckbreaker: Zum Abschluss - möchtest Du noch ein paar Worte an unsere Leser richten?

AD: Hört auf, unsere Alben herunterzuladen! Kauft sie! Hahahaha, kleiner Scherz! Wir sehen uns auf Tour!

Neckbreaker: Danke für das Interview - viel Erfolg für die Zukunft und eine gute Tour!

(Naglagor)

 

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