Interview mit Wolfgang (In Slumber)

Mit „Scars: incomplete“ haben die Ösis von IN SLUMBER ihr zweites Werk vorgelegt, welches von Kollege Brix mit ganzen 8 Punkten gekrönt wurde! Nachzulesen hier.
Was es mit der Band, dem Konzept, der Welt und überhaupt auf sich hat, erzählt uns Band Chief Master Wolfgang!
Bernie: Was lässt IN SLUMBER aus der Masse hervorstechen?

Wolfgang: Nun, laut Kritiken vereinen wir eigenständigen, modernen Death metal mit dem traditionellen Göteborg Melodic Death Metal. Klingt ja nicht mal so falsch, würd ich sagen und fühle mich irgendwie auch geehrt. denn IN SLUMBER ist eben keine band die 08/15 Riffs in die Songs einbauen muss um ein ganzes Album zu komponieren. das Album „Scars: incomplete“ trägt so viele Emotionen in sich und ist live dadurch wunderbar umzusetzen! Ich denke, das was uns aus der masse hervorstechen lässt, ist die Tatsache dass wir Melancholie mit ungezügelter Aggression modern und eigenständig vereinen!

Bernie: Inwiefern unterscheidet sich deiner Ansicht nach „Scars incomplete“ von eurem Vorgänger „Stillborn rebirth“?

Wolfgang: Die wenigen Melodic Black Metal Einsprengsel sind völlig verschwunden und es klingt einfach moderner und reifer! Es wurde wohl eine enorme musikalische Weiterentwicklung in Richtung Sound, Brachialität, Aggression sowie Melancholie verarbeitet. ich denke, aus IN SLUMBER ist mit „Scars: incomplete“ eine erwachsene, eigenständige und moderne Death Metal band geworden!
Ich bin noch immer stolz auf „Stillborn rebirth“, da ich heute auch nichts besser oder schlechter machen könnte. in diesen Album lebt einfach mein damaliger hass aber auch meine damalige melancholische Grundstimmung weiter. wenn ich mir ab und zu das Debüt anhöre, ist es schön, diese intensive Zeit wieder zu fühlen! ich messe und werte Bands eben nicht an ihren technischen Fähigkeiten, sondern nach Emotionalität die sie zu erzeugen im Stande sind! Den Erstling also mit „Scars: incomplete“ zu vergleichen ist deshalb nicht möglich. Natürlich finde ich mich emotional mehr in „Scars: incomplete“ wieder, da aktuelle Gedanken einfach intensiver sind!

Bernie: Welchen Einfluss hatten die Produzenten Peter „Ziggy“ Siegfredsen und Tue Madsen auf die Aufnahmen?

Wolfgang: Nun, sie haben den emotional passenden Sound für IN SLUMBER gemacht. das war die beste Wahl für das Album!

Bernie: Wo liegen eure Einflüsse? Und inwiefern verändern sich diese im Laufe der Zeit?

Wolfgang: Inspiriert und beeinflusst hat mich mein Leben! Der Zeitraum, in dem ich fürs Album komponiert habe, lebt eben emotional in diesem Album weiter. Leider viel zu viel Hass und Leid gleichzeitig! Ich liebe den Old-School Death Metal, habe aber nie versucht, diesen zu kopieren, sondern wollte immer meine eigene Linie finden und meinen Weg gehen! Bewusst auf andere Bands einzugehen oder einem Trend zu folgen wäre ein Betrug an mir selbst. Jedoch das spirituelle dahinter für sich zu gewinnen und damit zu arbeiten ist die Basis für jede Band und jeden Musikstil. Die Einflüsse werden eben dann sicherlich unbewusst auf Konzerten oder in Metal-Lokalen verarbeitet! Aber grundsätzlich bleib ich meiner musikalischen Linie treu!

Bernie: In wieweit fühl ihr euch dem Metalcore Trend zugehörig? Vor allem musikalisch? (Ihr werdet ja teilweise stilistisch damit beworben)

Wolfgang: Ich kenne leider zu wenig Metalcore Bands, um da ein Urteil abgeben zu können! Wie schon erwähnt bin ich eher im Old-School Death Metal angesiedelt und habe immer versucht meine eigene musikalische Linie zu finden und emotional umzusetzen! Meine Bandkollegen sind da eher offener, aber modern klingt IN SLUMBER doch auch wieder durch die brachiale Produktion des Albums, wie es auch im Metalcore verlangt wird!


Bernie: Textlich geht ihr neue Wege (Beim Debüt ist das Hauptthema: Borderline-Syndrom, jetzt: Selbstverletzung). Was inspiriert euch zu diesen etwas anderen Themen?

Das textliche Konzept umfasst, wie du schon richtig gesagt hast, die Hingabe zur Selbstverletzung, beschrieben aus den inneren Monologen eines menschlichen Wracks. Ich hab ein Faible für das pathetische darin. die verschiedenen Motive, welche sich dahinter verbergen sind eben sehr bedrückend! Ich versuche dies lyrisch nicht leblos, sondern etwas edler, emotionaler und spiritueller zu gestalten. Die Tragik dahinter hat etwas so wunderbar Krankes und Befreiendes.
Hass und Leid in einer übersinnlichen Welt, lyrisch dargestellt, finde ich emotionaler! Ich würde sagen, ja, mich fasziniert das Kranke im Menschen! ich kann mich da nur all zu gut identifizieren. Da Texte jedoch etwas sehr persönliches sind und auch sein sollen, will ich auch nicht zuviel darüber verraten, es liegt jeden frei jene Texte für sich selbst zu interpretieren, da sie dann sicher intensiver in Kombination mit den Songs wirken werden.

Bernie: Wirken sich positive Reviews, wie die für das Debut, überhaupt noch auf die Verkäufe aus?

Wolfgang: Ich denke Reviews oder Kritiken sind eher mehr als Anhaltspunkte und Ansporn für die Band selbst zu verstehen! Natürlich lesen einige Metal-Fans die Reviews und sagen sich dann, jawohl das könnte was Neues für mich sein! Aber ob sich das heutzutage noch wesentlich auf die Verkäufe auswirkt, weiß ich nicht! Es gibt einfach schon zu viele gute Bands mit guten Reviews, wo man einfach den Überblick sehr leicht verliert. Also muss man live eher auf sich aufmerksam machen, um mithalten zu können!

Bernie: Wie wirkt sich für euch der Wechsel zu Massacre aus? Wo liegen die Unterschiede?

Wolfgang: Wir haben als Band, durch Massacre Records die Möglichkeit, uns am europäischem Markt zu positionieren, alles weitere wird sich noch zeigen und es wird sicherlich auch an uns liegen, wie sich alles entwickelt.


Bernie: Wie kannst du IN SLUMBER mit deinen beiden anderen Bands (EISBLUT und THIRDMOON) vereinen? Wie steckt man da die Prioritäten ab?

Wolfgang: Zeitweise ist es schon ziemlich anstrengend, immer 100% zu geben. Das ganze ist dann Einteilungssache und man muss einfach bei der Band Priorität setzten, welche gerade Priorität verlangt. Terminkollisionen passieren so oder so, dass muss nicht immer an den weiteren Bands liegen! Wir schauen natürlich darauf, unseren Band-Terminkalender gemeinsam zu verwalten um unnötiges zu vermeiden.

Bernie: Wie sieht’s in Österreich generell mit Metal aus? Wie stark ist die Szene?

Wolfgang: Es gibt sehr viele ehrgeizige und talentierte Bands in der Österreichisch. Wir haben einen sehr starke Szene, die sich aber erst entfalten und etablieren muss. Mir persönlich gefallen THE SORROW ziemlich gut und ich denke, dass man von denen sicher noch viel hören wird!

Bernie: Was ist euer anfixiertes Ziel mit IN SLUMBER?

Wolfgang: Nun, wir wollen uns gut im europäischem „Metal“ Markt positionieren, und dann werden weitere Ziele gefunden werden!

Bernie: Gibt es Touringpläne? Wie sieht die Nahe Zukunft aus?

Wolfgang: Ja klar, aber Genaueres muss noch abgeklärt werden, und wir werden natürlich unsere Live-präsenz steigern. Zur Zeit sind hauptsächlich Festivals und Konzerte in Österreich gebucht worden wie:
23.6.2007: „Summer nights festival“ in Salzburg/Strasswalchen
29.6.2007: „Soul of metal festival“ in Enns/oberösterreich
13.7.2007: „Kaltenbach open air“ in Spital am Semmering

Bernie: Ein paar letzte Worte?

Wolfgang: Danke fürs durchlesen und hoffe wir sehen sich bald mal in Deutschland.
Besucht uns einfach mal unter myspace.com/inslumber oder inslumber.com!

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