Die „meiste Band der Welt“ veröffentlichte vor kurzem erst das „nächste Album aller Zeiten“, von dem ihr hier ein Review lesen könnt.
Fragen über Superlativen, Touralltag und die Rettung der Welt beantwortete Sänger Stumpen in folgendem Zweigespräch auf digitalem Wege:
Bernie: Hallo Stumpen!
Im Voraus vielen Dank für die Beantwortung der Fragen, läts gou:


Stumpen: Im Voraus: bitte, sehr gerne.

Bernie: Wie ist das werte Befinden so kurz nach der Veröffentlichung eures nächsten Werks der Welt und kurz vor eurer 8 jährigen Tournee über den ganzen Erdenball?

Stumpen: Das werte Befinden war noch nie so wunderbar, wie in diesem Moment, danke der Nachfrage.

Bernie: Warum sollte sch jemand das nächste Album der Welt anhören?

Stumpen: Weil es quasi die Essenz von allem ist, was seit dem Urknall geschah.

Bernie: In wiefern ist “Alter Mann" autobiografisch anzusehen?

Stumpen: Wenn man unsere Kollegen Nick und Tim und deren Alter außen vor lässt und man wie wir (Alf ist 40, Buzz Dee knapp 50 und ich in der Mitte) merkt, dass das Alter viele unangenehme Folgen hat, dass alte Männer in unserer Branche nicht unbedingt die Favoriten sind, wenn man begreift, dass man diese Entwicklung nicht stoppen, geschweige denn umkehren kann und dass die Faktoren, um die es geht, kontinuierlich immer intensiver, schlimmer werden, dann findet man sich irgendwann damit ab, sucht die positiven Aspekte, die anfangs rar gesät scheinen, aber je mehr man sie beachtet, immer mehr in den Vordergrund treten können.
Mit anderen Worten: Man redet sich die Situation schön. Und wenn wir damit erreichen sollten, dass Werte wie Weisheit und bescheidene Gelassenheit auch in der Popmusikmusik etwas an Attraktivität gewinnen, wäre das ein guter Beitrag zur Rettung der Welt. Klingt toll, oder?

Bernie: Reitet ihr gerne durch Nacht und Wind? Oder lieber süß auf der Koppel im Kreis? Oder seid ihr Pferde Gourmets? (“Lied vom Pferd")

Stumpen: Diese Frage kann ich irgendwie nicht beantworten... wie kann man sich das vorstellen: süß auf einer Koppel reiten?
Und da ich Vegetarier bin, scheidet der Genuss von Pferdefleisch natürlich aus. Auch sexuell.

Bernie: Eure konsequente Weigerung gegenüber der deutschen Satzkonstruktion in Songs wie “Nur mal angenommen" hat etwas Apokalyptisches, Was möchtet ihr damit bewirken?

Stumpen: Die Apokalypse ist für mich immer noch die Vision des Weltuntergangs, das passt also nicht. Sofern du “Apokalypse" als Interpretation bevorzugst und aus dem griechischen ins deutsche übersetzen möchtest (Enthüllung, Offenbarung) muss ich das auch verneinen. Die verschobene Satzkonstruktion resultiert lediglich daraus, dass die Anzahl der Worte nicht in eine musikalische Zeile hineingepasst haben und somit auf oder in die nächste hineinragen, bis sie endlich dann doch passen.

Bernie: Hättet ihr Interesse, die Welt zu retten?

Stumpen: Nö.
Oder vielleicht doch. Frag mal bitte die Anderen.

Bernie: Seid ihr interessiert an präapokalyptischer Philosophie oder habt ihr früher nur gerne “Lemmings" gespielt (“Wir werden alle sterben")

Stumpen:“Präapokalypse" kenne ich lediglich im Zusammenhang mit den Abenteuern von Gotrek und Felix. Und ob wir an einer solchen Vorabweltuntergangsphilosophie interessiert sind? Ich zumindest nicht.

Bernie: Songs wie “Eigentum" oder “Geld" klingen tiefenpsychologisch, gesellschaftskritisch und anspruchsvoll, wie kommt das?

Stumpen: Das liegt daran, weil oder dass wir, tiefenpsychologisch gesehen, gesellschaftlich und anspruchsvoll sind.

Bernie: Was macht ihr eigentlich so, wenn ihr grad keine Tonwerke aufnehmt, auf der Bühne Freude verbreitet oder versucht, euren Kopf in eurem Anus zu verstecken? By the way, hat's jetzt mal funktioniert?

Stumpen: Wir beschäftigen uns mit verschiedenen Dingen. Der eine ruht sich aus, der andere fährt Fahrrad, der Dritte wiederum isst den ganzen Tag Schokolade.

Bernie: Wie läuft denn bei euch so eine Tour ab, gib mir mal bitte einen Grundriss eines typischen Tourtages.

Stumpen: Der Nightliner kommt irgendwann am frühen Morgen am Club an, wir schlafen noch. Irgendwann wacht und steht der Erste auf, geht aufs Nightlinerklo und scheißt es unbrauchbar zu. Die anderen müssen dann darauf warten, dass der Club aufmacht und können dann dort nacheinander ihre Morgentoilette realisieren. Dann essen wir gemeinsam Frühstück, trinken Kaffee und schlendern durch die Stadt oder joggen übers Feld. Irgendwann ist Nachmittag, der ganze Knorkatorkram wird dann auf die Bühne gestellt, Tonprobe gemacht, eine Menge Getränke getrunken und darauf gehofft, dass der Saal schneller voll ist, als wir. Wenn die Show zu Ende, der Bus wieder beladen ist und wir noch nicht ganz müde sind, sitzen wir alle zusammen hinter dem Fahrer und gehen ihm gemeinschaftlich auf den Sack. Wenn der Letzte dann keine Lust mehr hat und auch irgendwann in die Nightlinerbettniesche fällt, ist der Erste zumeist schon wieder auf dem Nightlinerklo...

Bernie: Welche speziellen Talente habt ihr, von denen eure dicken, bärtigen Fans noch nichts wissen?

Stumpen: Die dicken bärtigen Fans wissen alles, weil Buzz Dee nach dem Konzert immer in der Menge steht und denen alles erzählt.

Bernie: Wie mussten die zwei “Neuen" in eurem Line Up ihre Qualifikation für die verantwortungsvolle Arbeit bei euere Boygruppe beweisen?

Stumpen: Wir haben anfänglich gehofft, dass Nick und Tim uns aufgrund des guten Aussehens und jungen Alters ein jüngeres und weiblicheres Publikum bescheren und so mussten sie keine Aufnahmeprüfung bestehen, als außer nur jung und fesch auszusehen... das junge Mädchenvolk aber ist ein Wunsch geblieben.
Wir haben nichts gegen dicke bärtige Menschen. Unser Gitarrist ist ja selber ein dicker bärtiger Mann. Und wie wir in dem besagten Lied zugeben, sorgen diese Gestalten für unser Einkommen. Es ist nur lustig, einen ganzen Fankreis auf diese Eigenschaften zu reduzieren. Wir machen sozusagen unsere Witze auf deren und Buzz Dees Kosten. Da man aber, um in den Knorkator-Fanclub zu kommen, der geistigen Elite angehören muss, gehen wir davon aus, dass jeder, der sich angesprochen fühlen könnte, über den Dingen steht.

Bernie: Steht ihr als “die meiste Band der Welt" eigentlich schon im Guinness Buch der Rekorde? Oder reicht es euch inner Kneipe mit einem Glas Guinness?

Stumpen: Nein, wir stehen nicht im Guinness Buch der Rekorde. Das liegt wahrscheinlich daran, dass es noch meistere Bands Deutschlands gibt.

Bernie: An welche Zielgruppe richtet sich eure Lyrik im Besonderen, wen wollt ihr mit KNORKATOR innerlich emotional bewegen? Und welche Botschaft möchtet ihr ihnen überbringen?

Stumpen: Unsere Zielgruppe ist die gesamte Menschheit. Es wird oft behauptet, dass unsere Texte teilweise ja sehr durchgeknallt sind, die meisten Themen ja nicht einfach aus dem Leben eines Normalsterblichen kommen können. Und so stellt man uns dann die Frage, wie wir auf unsere Texte kommen?
Die größten Errungenschaften der Menschheit wurden von Normalsterblichen erbracht. Und die meisten Menschen ahnen gar nicht, zu welchen Höchstleistungen ihr Gehirn fähig wäre, wenn sie ihren Geist nicht vor der Glotze verrotten lassen würden.

Bernie: Ein kleines Spielchen: Bitte vervollständige die folgenden Sätze:

Mit einer “Narrenkappe" hätte ich einen Heidenspaß, weil


... hätte stimmt nicht! Ich habe einen Heidenspaß damit.

Ich habe mir meine linke Körperhälfte tätowieren lassen, weil

... die rechte Hälfte später ran kommen sollte.

Knorkator werden die Welt verändern, weil

... wir wissen, dass eine Veränderung den Übergang von Gleich zu Verschieden kennzeichnet

Bernie: Gibt es noch etwas wichtiges, was ich vergessen habe? Dann schieß los und lass es raus!

Stumpen: Noch nie hatte ich ein so gutes Gefühl, dass mir endlich alle wichtigen Fragen dieser Welt gestellt wurden und ich sie jetzt und hier beantworten konnte.


Bernie: So, ich bedanke mich recht herzlich für das Beantworten meiner niederen Fragen und wünsche eine spaßige und erfolgreiche Tour!!

Stumpen: Du kannst dich entfernen, niedere Fragen stellender Bernie...

Bernie: Grüße, der Bernie

Stumpen: Doppelt zurück, Stumpen

(Bernie)
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