Interview mit Hamferð

hamferd támsinslikamWie man ja jetzt schon mehrfach nachlesen konnte, war ich im Januar so bekloppt und bin für das Releasekonzert von AUĐN und HAMFERĐ nach Island geflogen. Gleichzeitig kam vom Label die Anfrage, ob ich nicht ein Interview mit HAMFERĐ machen will. Gesagt, getan. Da wir uns ja kennen, habe ich mit Theodor von HAMFERĐ vereinbart, dass wir versuchen wollen, das Interview irgendwie in Island als Face-to-Face hinzubekommen und nur, falls wir das nicht gebacken bekommen, auf Phoner auszuweichen. Eigentlich wollten wir das Interview am frühen Samstagnachmittag vor dem Konzert machen, aber die Band hatte so viel zu tun, dass das nicht geklappt hat. Aber da wir alle bis Montag blieben (außer Remi und Ísak, die schon sonntags abreisten), bot sich auch noch der Sonntag an. Also ging es sonntagsabends zur Ferienwohnung von HAMFERĐ, wo ich dank vereister Straßen (und vereistem Auto, alleine für das Freikratzen habe ich fast 10 Minuten gebraucht) und einem bockigen Navi (es lebe die oldschool Navigation mit Karte!) verspätet eintreffe. Das führt dann zu einem Interview unter leicht erschwerten Bedingungen, da Theodor und vor allem auch Jón ständig in der Küche zugange sind (das Essen soll ja kein Opfer des Interviews werden). Trotzdem beantworten Jón Alderá, Theodor Kapnas, John Áki Egholm und Esmar Joensen bereitwillig und manchmal auch etwas chaotisch meine Fragen. Und am Ende wirkt es dann gar nicht wirklich wie ein Interview, sondern eher wie eine normale Unterhaltung.


 

Anne: Ihr habt mich gebeten, nicht so viele Fragen zu stellen, aber da wir das Interview nach dem Konzert machen, muss ich doch noch eine Frage hinzufügen: Wie schlimm ist der Kater?

Theodor: Es ist ok.

Jón: Ziemlich gut. Es könnte viel schlimmer sein.

Theodor: Und wir haben eine Wohnung mit Badewanne, wir haben Bier im Kühlschrank, wir können also ein heißes Bad nehmen, ein Konterbier trinken und dann ist alles wieder gut.

Anne: Warum habt ihr die Releaseshow in Island gespielt und nicht auf den Färöern oder irgendwo in Europa, wo mehr Fans hätten kommen können?

Jón: Wir spielen eine Releaseshow auf den Färöern. Es ist nur… wir waren ziemlich spät dran, bzw. Wir waren nicht spät dran mit buchen, aber wir waren zu spät, da auf den Färöern gerade so viel los ist und wenn es dann vom Datum her passen soll. Wir machen es jetzt im März, wir haben es geschafft, die Location zu buchen, die wir wollten, wir haben die ganze Ausstattung. Also machen wir es im März. Wir haben uns auch mit den AUĐN-Jungs unterhalten…

Theodor: Sie haben auch ihr Album im November veröffentlicht und machen ihre Releaseshow jetzt, weil sie direkt auf Tour gegangen sind und sie spielen ihre Heimatreleaseshow danach. Ich denke, wir denken genauso. Dieses Datum jetzt passt nur zufällig zu unserem Veröffentlichungsdatum. Dann haben wir die Europatour im Februar und dann können wir die Releaseshow nach der Tour machen, wenn alles… weißt du, wenn wir die ganzen Sachen 25mal innerhalb von einem Monat gespielt haben und wir in einer guten Form sein sollten und…

Esmar: …wir die bestmögliche Show spielen.

Anne: Was hat sich für euch geändert, jetzt, wo ihr bei einem größeren und internationalen Label seid und warum war dieser Schritt jetzt wichtig und nicht 2012, als ihr den Deal mit Nuclear Blast abgelehnt habt?

Theodor: Wir waren schon immer sehr vorsichtig. Wir nehmen die Band sehr ernst und damals, 2012, waren wir eine zu kleine Band, um wirklich verhandeln zu können. Uns wurde der Vertrag vorgelegt und uns wurde gesagt “Unterschreibt oder nicht”, aber in dieser Vertrag enthielt zu viele Dinge, mit denen wir einfach nicht leben konnten. Ich meine, ich weiß nicht, was passiert wäre, wenn wir damals unterschrieben hätten, aber jetzt es fühlt sich richtig an. Wir haben zuerst mal mit TUTL eine angemessene europäische PR und Vertrieb aufgebaut, wir sind etwas gewachsen, wir waren ein wenig auf Tour und jetzt fühlt es sich so an, als hätten wir eine solide Basis aufgebaut und hoffentlich auch eine größere Fanbase und wir hoffen, dass wir jetzt, wo wir bei Metal Blade unterschrieben haben, noch größer rauskommen.

Anne: Ich werde nicht fragen, um was es bei dem Album geht, da das ja jeder fragt, aber…

Theodor: Das kannst du nachher Jón fragen, er ist derjenige, der das beantwortet.

Jón [aus der Küche]: Nein, nein, das ist ok, frag nicht!

Anne: … aber habt ihr euch die Geschichte komplett selbst ausgedacht oder sind darin bestimmte Elemente aus der färöischen Sagenwelt enthalten?

Theodor und John: Jón!

Jón [immer noch in der Küche]: Das könnt ihr beantworten!

Theodor: Nein, nein, nein. Das ist eine Jón-Frage.interview 20180114 hamferd 01

Jón: Es gibt überhaupt keinen Grund, warum ihr das immer auf mich abwälzt, ihr wisst das genau!

Theodor: Ok. Jón hat die Geschichte geschrieben, inspiriert von der färöischen Sagenwelt, von bestimmten Elementen der färöischen Sagenwelt. Richtig?

Jón: Ja.

Theodor: Ich denke, das ist eine kurze Antwort.

Jón: Ich habe nicht direkt bestimmte Elemente von anderen Geschichten benutzt. War das deine Frage?

Anne: Ja.

Jón: Nein, keine bestimmten, nein. Es ist, wie Theodor schon sagte, inspiriert von dem, was uns allen üblicherweise erzählt wird, wenn wir aufwachsen, diese Sagengeschichten.

Anne: Hattet ihr geplant, eine Trilogie zu machen oder hat es sich eher so entwickelt?

Jón: Es hat sich einfach so entwickelt, ja. Beim ersten Album war es so, dass wir die Songs geschrieben haben und die Texte, bzw. ich schrieb die Texte zu jedem Song und dann stellte sich heraus, dass sie sich alle mehr oder weniger um die gleiche Sache drehten. Aber auf etwas unterschiedliche Arten. Als wir also die erste EP zusammenstellten, und versuchten, die Reihenfolge für die Songs festzulegen, überlegten wir, dass wir mit einem Song beginnen könnten, der ein Begräbnisstück ist und dann kommt ein rückblickender Song und anschließend ein Stück über den körperlichen Tod und ein Stück über den seelischen Tod. Es geht also um einen Typen, der stirbt und verschiedene Dinge durchmacht.

John [mit dramatischer Stimme aus dem Hintergrund]: Es beginnt mit dem Ende.

Jón: Ja, es beginnt mit dem Ende.

John: Und es endet am Anfang.

Jón: Es endet mit dem Anfang. [alle lachen]

Anne: Aber damals hattest du noch nicht die weitere Geschichte im Kopf?

Jón: Nein, ich hatte nicht die ganze Geschichte im Kopf. Es wuchs mit der Zeit. Und dann kam “Evst”…

Theodor: Es ist natürlich gewachsen.


"Es kommt nicht darauf an, ob du genau weißt, um was es geht, solange du der emotionalen Reise folgen kannst"



Anne: Ich finde es ist schwer zu verstehen ohne zusätzliche Informationen. Selbst wenn man etwas färöisch kann, finde ich es schwer, die Geschichte zu verstehen. Ist das ein Problem für euch?

Jón: Nein, das finde ich nicht, denn es war nicht wirklich… es hat viel Raum in Interviews und so eingenommen und jetzt mit diesem Album wird es wirklich groß, und die Geschichte hat das gesamte Artwork drumherum inspiriert. Aber wirklich die Texte zu lesen, und die Texte zu verfolgen, während man die Musik hört – selbst Färinger wären nicht in der Lage, wirklich zu verstehen, was von Song zu Song passiert. Es ist mehr wie eine Selbsterkenntnis der Charaktere, was da passiert und viele Details sind gar nicht in den Texten enthalten, es ist mehr eine Art Rahmen für die Geschichte.

Anne: Also ist die Geschichte selbst gar nicht so wichtig?

Jón: Nein, vielleicht nicht. Es ist eine große Sache, eine gute Sache, sie zu kennen, wenn du das Album anhörst, aber ich denke, davon hängt es nicht wirklich ab, wie man auf das Material reagiert.

Theodor: Es ist wie bei instrumentaler Musik – das hier ist ganz offensichtlich keine instrumentale Musik, aber ein Großteil der instrumentalen Musik oder klassischen Musik ist um Gefühle oder Themen und Klänge herum angeordnet und erzählt eine Art Geschichte, aber niemand kennt diese Geschichte wirklich und man muss seine eigene Interpretation dazu finden.

Jón: Ja, genau. Es kommt nicht darauf an, ob du genau weißt, um was es geht, solange du der emotionalen Reise folgen kannst.

Anne: Ich vermute mal, das ist auch der Grund dafür, dass ihr keine Übersetzungen anbietet.

Jón: Ja, vor allem weil es sehr schwierig ist, das überhaupt zu übersetzen…

John: Die Poesie geht in der Übersetzung verloren.

Jón: Das tut sie, ja. Ich könnte ein paar Erklärungen oder sowas schreiben, weißt du. Aber wenn ich das Zeile für Zeile machen würde – ich glaube nicht, dass das funktioniert. Stattdessen werde ich vielleicht bei zukünftigen Veröffentlichungen eine Art Erklärung oder Handlung für das Booklet oder sowas in der Art machen.

Anne: Hast du schon mal überlegt einen Gedichtband zu veröffentlichen?

Jón: Ja, habe ich. Und ich arbeite gerade an einem Roman.

John: Du wurdest dafür bezahlt, also musst du es auch machen. [alle lachen]

Jón: Ja, ich habe eine Finanzierung bekommen, wie nennt man das? Einen Zuschuss von der färöischen Kulturstiftung und ich arbeite an dem Roman, in dem es vor allem um “Támsins Likam” geht, vielleicht beinhaltet es auch die früheren Alben. Und es wird natürlich auf Färöisch sein. Ich muss es erst schreiben und dann kann ich überlegen, ob es auch eine englische Version geben wird.

Anne: Dinterview 20180114 hamferd 04a diese ganze Geschichte nun zum Ende gekommen ist, seid ihr eher traurig oder fühlt ihr euch eher erleichtert, dass ihr jetzt mit etwas neuem beginnen könnt?

Jón: Erleichtert, denke ich.

Theodor: Es ist gut.

John: Lasst uns jetzt einfach Songs schreiben. [alle lachen]

Theodor: Wir werden wahrscheinlich weiterhin Konzepte machen, aber wir müssen nicht notwendigerweise eine Geschichte erzählen. Es wird wahrscheinlich ein wenig anders werden, es wird beim nächsten Album ein anderer Ansatz sein.

Anne: Da eure Musik ja – mehr oder weniger – die Härten des Lebens auf den Färöern beschreibt, schließt das tatsächliche historische Ereignisse aus?

Jón: Hat es. Alles, was wir auf den letzten Alben gemacht haben, ist erfunden und es wurden nie Namen oder bestimmte Dinge genannt, es ist alles erdacht. Es ist nie wirklich in der Färöischen Kultur aufgetaucht, aber es ist eine Art Visualisierung des Färöischen.

Anne: Nein, ich meine: Würdet ihr sagen, dass ihr niemals einen Song schreibt über etwas, das wirklich passiert ist?

Jón: Wahrscheinlich in der Zukunft, ja. Ich habe überlegt, für das nächste Album über ein bestimmtes Ereignis zu schreiben. Ich habe mit Esmar und Theodor schon darüber gesprochen, aber ich habe mit dir noch nicht darüber gesprochen, John. Es ist eigentlich die ultimative Hamferðgeschichte [Hamferð bedeutet, dass man z.B. jemanden durch ein Dorf gehen sieht, obwohl derjenige in Wirklichkeit gerade auf See ist und dort gestorben ist, ein Phänomen, von dem auf den Färöern recht häufig berichtet wird] um darüber zu schreiben. Es geht um das Ereignis in Esmars Heimatdorf, wo so ziemlich alle Männer und Jungen starben, als sie versuchten, Grindwale zum Strand zu treiben. Ein ziemlich irres Ereignis. 1914 – nein, 1915, also vor 2 Jahren war es 100 Jahre her.

Anne: Also ist es so ziemlich das gleiche wie in Skarð, wo sie drei Unglücke hatten.

Jón: Haben sie es auch verlassen? Ich glaube, sie haben Zuwanderung von außen genutzt?

Anne: Das passierte nach dem ersten Unglück, aber ich glaube, sie hatten drei…

Jón: Meinst du Sandvík?

Anne: Nein, ich meine Skarð, auf Kunoy.

Jón: Oh, ja. Genau. Viele Dörfer sind so gestorben, auch Blankskáli auf Kalsoy, das nach einem Erdrutsch verlassen wurde. Aber Sandvík ist nicht gestorben, es gab einen Zuzug aus Hvalba.

Esmar: Ja, gab es, obwohl mehr Leute aus Hvalba gestorben sind. Es gab einen schrecklichen Sturm und Wellen.

Jón: Ja, sowohl Hvalba als auch Sandvík waren betroffen.

Esmar: Ja, ich glaube, 14 Männer starben. Und keiner war älter als 25, meine ich. Eine wirklich schlimme Sache, alle waren so jung.

Jón: Ja, und es gibt viele Geschichten um dieses Ereignis, auch einiges an Hamferð, und es wäre cool, auch endlich mal über Hamferð zu schreiben.

John: Die eigentliche Sache.

Jón: Die eigentliche Sache, ja. Also das wird vermutlich auf dem nächsten Album sein.


"Besonders letzte Woche ist alles einfach nur verrückt."



Anne: Ich finde, das Album unterscheidet sich musikalisch vom Album davor, aber soweit ich weiß, habt ihr bisher nur positive Reviews bekommen. Habt ihr auch negative Reviews bekommen oder habt ihr schon erste Reaktionen von den Fans?

Jón: Nein, keine wirklich negative. Einige waren nicht so lobend wie andere, aber…

Theodor: Es gab zwei oder drei wo die Reviewer schrieben, dass es sich wirklich gut anhört und dass es wirklich gut gespielt ist aber sie können keinen Bezug zum Album finden. Das ist das schlimmste, was wir hatten. Besonders letzte Woche ist alles einfach nur verrückt. Die schlechtesten Reviews waren 9 von 10.

Jón: 8 von 10!

Esmar: Ja, das ist wirklich schlecht. [alle lachen]

Jón: Wir hatten eines, das war 13 von 20.

Theodor: Und wir hatten das Sweden Rock Magazine, das uns 6 von 10 gab mit dieser Erklärung: Ja, es klingt wirklich gut und es ist gut gespielt, aber ja, ich kann da keinen Bezug herstellen. Aber das Sweden Rock Magazine ist ein schwedisches Rock/Power Metal Magazin…

Jón: Hat das Review der gleiche Typ geschrieben, der das Interview mit uns gemacht hat?
Theodor: Ich weiß nicht. Wahrscheinlich.

Jón: Ich habe dieses Review nie gesehen.

Theodor: Nein, ein schwedischer Freund von mir, der das Magazin liest, hat mir ein Foto geschickt. Er hat das Heft gelesen und uns gefunden. Es war nicht einmal ein schlechtes Review. Wir, oder zumindest ich, ich war etwas nervös bei diesem Album. Denn es ist etwas anders, es ist etwas esoterischer und stellt etwas höhere Ansprüche an den Hörer und die Reviewer. Du hast Hooklines, große Chöre und solche Sachen. Ich war ziemlich gespannt, zu sehen ob die Leute verstehen würden, was wir zu sagen versuchen oder ob es einfach an den Leuten vorbeirauschen würde bis sie es oft genug gehört haben. Was bedeuten würde, dass es vielen Leuten nicht gefallen würde. Aber es scheint, dass das einhellige, das fast einhellige Urteil bisher großartig ist, also verstehen die Leute tatsächlich, was wir zu tun versuchen. Das ist großartig.

Anne: Die nächste Frage ist wieder eine Jón-Frage, er muss also wieder herkommen [Jón ist wieder in der Küche].

Theodor: Jón! Mehr Jón-Fragen!

Anne: Ich finde, dein Gesang hat sich noch einmal verbessert. Hast du Unterricht genommen?

Jón: Nein. Ich weiß nicht. Ich weiß nicht, ob ich dieses Mal irgendetwas anders gemacht habe als sonst.

Theodor: Du warst mit einer anderen Band auf Tour. [Jón war im Januar 2017 mit BARREN EARTH auf Tour]

Jón: Ja, ich denke, einfach zu spielen hat geholfen, weißt du. Ich werde immer besser, wenn ich kontinuierlich arbeiten kann.

interview 20180114 hamferd 03Anne: “Frosthvarv” wurde zusammen mit anderen Songs in dieser färöischen Radioshow gespielt, in der eine Art Jury über die Songs spricht und alle Mitglieder der Jury mochten den Song, aber einige der Hörer sagten, dass solche Musik nicht im Radio gespielt werden sollte. Was denkt ihr darüber?

Theodor: Ich finde das lustig. Ich habe immer das Motto, dass wenn du etwas tust, das jedem gefällt, dann machst du etwas falsch. Es ist nicht als eingängige Musik gedacht. Und das färöische Radio ist…

Jón: …es gibt nur einen Sender und das ist ein Sender für alle…

Theodor: …und es gibt die, du weißt, älteren Leute und…

John: …langweilige Leute, vermute ich.

Theodor: Aber man kennt ja solche Leute und natürlich ist es ein extremer Metalsong mit Growls und unter den Hörern werden Leute sein, die es hassen werden, zumindest einige. Ich habe vor ein paar Jahren ein Interview mit ihnen gehabt in einer Show, wie heißt die noch gleich? “Brunch”, wo sie eine Person einladen, einen Musiker oder Künstler oder Sportler oder was auch immer und die Show dauert eine Stunde und man diskutiert und solche Sachen. Und derjenige, der in der Show ist, der darf ein paar Songs aussuchen und ich spielte “New Millenium Cyanide Christ” von MESHUGGAH in seiner gesamte Länge im Radio, um 09:00 Uhr morgens – das war ein stolzer Moment! Viele Leute haben es gehasst, aber es haben auch viele geliebt.

Anne: Ihr habt letztes Jahr auf dem Dark Bombastic Evening Festival in Rumänien “Stygd”gespielt, so dass der Song auf YouTube zu finden war, lange bevor das Album veröffentlicht wurde. Ist das ein Problem für euch? Denn z.B. meine Freunde von COMMUNIC spielen nie einen Song live, der noch nicht veröffentlicht wurde, da sie der Ansicht sind, dass keiner ihrer Songs in schlechter Qualität veröffentlicht werden soll.

Theodor: Ich kann diese Meinung absolut verstehen und ich stimme dem zu, aber gleichzeitig haben wir diese Songs so lange zurückgehalten und es war an der Zeit, etwas Neues zu spielen. Wir dachten uns einfach: “Was soll’s, wir sind nicht so groß und hoffentlich werden die Leute nicht drauf anspringen und es wird sich nicht verbreiten”. Und das tat es nicht. Es ist da, aber niemand hat wirklich darauf reagiert, von daher…

John: …der Veranstalter wollte auch neues Material hören…

Theodor: Ja.

Jón: Aber, weißt du, wenn es gut funktioniert, wenn der Sound gut ist, dann wäre es auch gute Werbung für das Album gewesen.

Theodor: Ich denke, die einzigen Leute, die sich wirklich für so etwas interessieren, live Videos von unveröffentlichten Songs, das sind die Die Hard-Fans, die es sowieso lieben, selbst wenn es beschissen klingt, von daher habe ich mir nicht zu viele Gedanken darum gemacht. Und ich denke, wenn man eine Single veröffentlicht, erreicht man die Leute auf eine andere Weise als wenn es so an die Öffentlichkeit gelangt.

Anne: Bisher wurden all eure Cover von färöischen Künstlern gestaltet. Wie seid ihr in Kontakt mit Costin [Chioreanu, rumänischer Künstler] gekommen?

Theodor: Costin trat mit uns in Kontakt. Wir haben einen gemeinsamen Freund, Jörg Düsedau, unser Bookingagent. Und Costin hatte von der Band gehört, war ein großer Fan der Band und wollte gerne mit uns zusammenarbeiten und wir sind große Fans von Costin, es war also einfach sinnvoll.

Jón: Und ich finde, seine Kunst ist unglaublich. Auf den Färöern sind alle, die Cover gestalten und solche Sachen machen verschiedenen Künstler, die das Medium nicht wirklich gewöhnt sind. Daher ist es oft eine Menge Arbeit und manchmal auch Ärger, bis man alles in der richtigen Form hat.

Theodor: Costin ist einfach… seine Kunst sieht fantastisch aus und er macht das Ding weil er wahrscheinlich dreißig, vierzig Coverdesigns pro Jahr macht. Er ist verrückt. Und es ist viel effizienter.

Jón: Weil er das Vollzeit macht, steht seine Professionalität über allem. Das, kombiniert mit der Tatsache, dass er fantastische Kunst macht, hat dieses Mal alles viel einfacher als bei den vergangenen Alben gemacht.

Esmar: Er verstand, was wir wollten und gab uns was wir wollten.


"Wenn du etwas tust, das jedem gefällt, dann machst du etwas falsch."



Anne: Was ich faszinierend fand ist, dass Costin sagte, dass er nicht nach Fotos von den Färöern gegoogelt hat, aber in seiner Kunst sind letztendlich doch Bilder tatsächlich existierender Orte aufgetaucht.

Theodor: Nun, das ist nicht ganz korrekt. Wir haben ihm ein paar Naturaufnahmen geschickt und das Cover ist eines dieser Fotos, aber er hat das wahrscheinlich vergessen. Aber es gibt ein paar andere Zufälle bezüglich des Artworks, die viel interessanter sind. Das Kleid, dass die Frau auf dem Cover trägt, sieht der färöischen Nationaltracht der Frauen sehr ähnlich und ich glaube nicht, dass er das vorher schon mal gesehen hat. Wir haben ihm nichts in der Richtung geschickt und er hatte keine Ahnung. Und das gleiche gilt für das Lyrikvideo für “Hon Syndrast”: Das ist besonders ein Part, der tatsächlich wie ein Gemälde von William Heinesen aussieht. William Heinesen ist einer der bekanntesten Färöischen Künstler, mit einem sehr eigenen Stil. Also habe ich Costin gefragt, ob er schon jemals etwas von William Heinesen gesehen hat und er hatte keine Ahnung wer das ist. Also schickte ich ihm ein paar Links. Total seltsam. Denn die Stile sind sich sehr ähnlich.

Anne: Vor ein paar Tagen sah ich zufällig ein Bild auf eurer Facebookseite von 2016 von Tjørnuvík, und ich dachte, dass er das wahrscheinlich gesehen hat.

Theodor: Ja, wir haben ihm das geschickt, aber zum Glück hat er die Geistesgegenwart besessen, es ohne Risin und Kellingin [zwei berühmte Felsen] zu zeichnen. Wir waren so glücklich, dass er das gemacht hat, denn ansonsten hätte es wie ein Touristenfoto ausgesehen.

Anne: Glaubt ihr, dass ihr jetzt einen Punkt erreicht habt, an dem ihr eigene Künstlerfacebookseiten braucht? Denn bisher nutzt ihr ja nur eure privaten Facebookseiten.

John: Nein, das glaube ich nicht.

Jón: Ich glaube nicht, dass das notwendig ist.

Theodor: Ich meine, wir bekommen mehr und mehr seltsame Freundschaftsanfragen, aber um ehrlich zu sein, habe ich aufgehört, sie anzunehmen.

John: Vielleicht Jón. Jón ist THE VOICE.

Jón: Ich denke, wir sind nicht bekannt genug.

interview 20180114 hamferd 02Anne: Ihr feiert dieses Jahr auch den 10. Geburtstag der Band. Werdet ihr das auf irgendeine Weise feiern?

Esmar: Diesen Sommer ist unser 10. Geburtstag.

Jón: Wir müssen etwas machen, aber wir haben noch nicht wirklich herausgefunden, was. Vielleicht machen wir nur eine Party für uns, vielleicht halten wir ein…. Ich weiß nicht.

Theodor: Wir sollten eine 10-Jahre-Jubiläumstour machen und nur unsere alten Songs spielen.

Esmar: Unsere beiden alten Songs!

Jón: Absolut. Nein, das wird nicht passieren.

Anne: Ja, das ist meine nächste Frage: Habt ihr schon mal darüber nachgedacht, einen Rerelease der Demo auf den Markt zu bringen?

Jón: Nein.

Theodor: Wir haben darüber nachgedacht, aber das wird nicht passieren. Einer der Songs…

Esmar: …einen der Songs spielen wir immer live.

Theodor: Ja, es gibt zwei Songs und “Opið Hav” ist – ja, das ist Geschichte. “Ódn” ist einer meiner Lieblingssongs um ihn live zu spielen und ich weiß nicht, ob wir den auf irgendeine Weise neu aufnehmen werden; Wahrscheinlich irgendwann, ja. Denn es ist ein fantastischer Song, er braucht nur mal eine anständige…

Esmar: …er müsste mal aufgemöbelt werden.

Theodor: Oder wir machen eine Liveaufnahme in guter Qualität.

Esmar: Das könnte eine gute Idee sein.

Anne: Und die letzte Frage ist wieder eine Jón-Frage: Soweit ich weiß, hast du deinen Nachnamen auch offiziell geändert. Warum war das für dich wichtig, warum hat es nicht gereicht, ihn z.B. als Künstlernamen zu haben?

Jón: Nun, ich habe meinen Namen nicht wegen der Band geändert. Hauptsächlich deswegen, weil mein Name Hansen war und Hansen ist der mit Abstand häufigste Name auf den Färöern und da ist überhaupt nichts Spezielles daran. Und dann heißt keiner meiner Eltern mehr Hansen. Sie sind jetzt verheiratet, aber sie haben nicht den Namen des anderen angenommen oder so. Mein Vater hieß Hansen, meine Mutter heißt Andreasen und mein Vater hatte einen Mittelnamen, Meinertsson, von seinem Vater und er hat einfach Hansen weggelassen und heißt jetzt Meinertsson und meine Mutter heißt Andreasen und ich hieß Hansen, was totaler Unsinn ist. Und ich mag Hansen nicht, habe es nie gemocht und es kostet nur 1.000 dänische Kronen es zu ändern, also habe ich es gemacht.

Anne: Also ist es ziemlich einfach, auf den Färöern seinen Namen zu ändern?

Jón: Ja, man muss mit ihnen diskutieren, es rechtfertigen. Ich habe einen Antrag gestellt, mit einer Begründung für meinen Namen und sie schrieben zurück, dass sie es vorläufig ablehnen wegen diesem und jenem. Da war etwas, was sie nicht verstanden, was ich versucht habe mit dem Namen zu machen und sie dachten, es hätte etwas mit Wellen zu tun und dann wäre die Grammatik falsch gewesen. Also habe ich eine Erklärung geschrieben, dass es nichts mit Wellen zu tun hat und sie waren zufrieden und haben es genehmigt.

Ich erspare unseren Lesen an dieser Stelle die folgende Diskussion über Namensänderungen auf den Färöern, in Island und in Deutschland, womit das Interview dann auch geendet ist, da dies ohnehin die letzte Frage war.

Ein fettes Dankeschön nochmal an die HAMFERĐ-Jungs, die dieses Interview möglich gemacht haben! (Anne)


interview 20180114 hamferd 05

 


 
As you could have read several times so far, I was crazy enough to fly to Iceland in January for the release concert of AUĐN and HAMFERĐ. At the same time, I got an interview request by HAMFERĐs label. So why not do it in Iceland? As we know each other, I agreed with Theodor that we would try to do a face to face in Iceland. Originally we planned to do it before the concert, in the early Saturday afternoon but the band has been so busy that we didn't make it. But as we all stayed until Monday (except for Remi and Ísak who had to leave on Sunday), we had the possibility to do the interview on Sunday as well. As there were certain difficulties like icy roads (and an icy car, it took me 10 minutes alone to free the car from all the ice), a navigation system that didn't know the road and some oldschool navigation with a map I arrived a bit late. That led to an interview under slightly complicated circumstances, because Theodor and especially Jón had to slip into the kitchen every now and then because they were busy preparing some food (and the meal must not become a victim to the interview!). Nevertheless Jón Alderá, Theodor Kapnas, John Áki Egholm and Esmar Joensen answered my questions readily and sometimes even a bit chaotic. So in the end it didn't feel like a real interview, but more like an ordinary chat.


Anne: You asked me not to ask so many questions but as we do the interview after the concert I have to add one question: How bad is the hangover?

Theodor: It’s ok.

Jón: It’s pretty good. It could be a lot worse.

Theodor: Also, we have an apartment with a bath tub, we have beers in the fridge, so we can take a hot bath and a recovery beer and all is good again.

Anne: Why did you do the release show in Iceland and not on the Faroe Islands or maybe somewhere in Europe where more fans could have attended?

Jón: We’re doing a release show in the Faroes. It’s just… we were pretty late or we weren’t late booking it but we were too late, because there’s so much stuff going on in the Faroes depending on to get the date to fit. So we’re doing that in March actually, we managed to get the venue that we wanted and all the gear. So that’s in March. And we spoke to the AUĐN guys…

Theodor: …a few months ago. They also released their album in November and did their release gig now, because they went straight onto the tour and then did their local release gig after that. I think our thinking is the same. This date just randomly coincided with our release, then we have the European tour in February and then we can do the release show after the tour, when everything is - you know, when we played the stuff like 25 times in a month and then we should be in good shape and…

Esmar: …we do the best show possible.

Anne: What did change for you with being signed by a bigger, international label and why was this step important now and not back in 2012 when you refused the deal with Nuclear Blast?

Theodor: We have always been very careful, we take the band very seriously, and back where we were in 2012 we were still too small a band to really have a saying in negotiations, so we were given a deal and they said sign it or not and there were too many things in that deal which we just could not live with. And I think, I don’t know what would have happened if we had signed that back then. I think it feels like the right timing now. We did first on TUTL a proper European PR and distribution so we did not explode, but we grew a bit and we toured a bit and now it feels like we managed to build the platform and hopefully a bigger fanbase so we can get a little bit more out by signing with the label Metal Blade.

Anne: I’m not going to ask what the album is about because everybody is asking that, but…

Theodor: You can ask Jón later, he’s the one who answers that.

Jón (out of the kitchen): No, no, it’s fine, don’t ask!

Anne: …but did you come up with the story completely yourself or are there some elements of Faroese folklore in there?

Theodor and John: Jón!

Jón (still in the kitchen): You can answer that!interview 20180114 hamferd 01

Theodor: No, no, no. It’s a Jón question.

Jón: There is no reason you pass it onto me, you know that very well!

Theodor: Ok. Jón did the story inspired by Faroese folklore, by certain elements of Faroese folklore. Right?

Jón: Yes.

Theodor: I guess that is a short answer.

Jón: I wasn’t directly using some elements from other stories. Is it that what you’re asking?

Anne: Yes.

Jón: No, not particularly, no. It is, as Theodor said, inspired by what we all usually get told when growing up, these kinds of folklore things.

Anne: Did you plan to make a trilogy or did it just turn out like that?

Jón: It just turned out like that, yes. For the first album we made the songs and wrote the lyrics, or I wrote the lyrics to each song and then they all ended up being a little bit about the same thing. But in slightly different ways. So when we put together the first EP and tried to figure out the sequence of the songs we thought we could start with a song which is like a burial song and then a retrospective song, followed by a physical dying song and then a spiritual dying song. So it’s all about a guy who dies and goes through different things.

John (with a dramatic voice from the background): It starts with the end.

Jón: Yes, it starts with the end.

John: And it ends at the beginning.

Jón : It ends with the beginning. (all laugh)

Anne: But back then you didn’t have the further story in mind?

Jón: No. I didn’t have the full story in mind. So it kind of grew, and then “Evst” came, yes…

Theodor: It grew organic.


"It doesn’t really matter if you know exactly what it is about as long as you can follow the emotional journey through it."



Anne: I found it hard to understand without further explanations. Even if you understand a bit of the lyrics, it’s hard to understand the story. Is that a problem for you?

Jón: No, I don’t think so because it wasn’t really… It has been taking up a lot of space in interviews and stuff and now it’s going to be a big thing with this album and the story has inspired all the artwork around it. But actually reading the lyrics and follow the lyrics while listening - even Faroese people won’t be able to gather exactly what’s going on from song to song. It’s more like an introspective within the characters that’s going on and a lot of the details are not even in the lyrics so it’s more like a framework for the story.

Anne: So the story itself isn’t so important?

Jón: No, maybe not. It is a big thing, a good thing to know it while you listen to the album, but I don’t think it really matters to how you respond to the material that much.

Theodor: It’s like a lot of instrumental music – this is obviously not instrumental music but a lot of instrumental music or classical music is based around some sort of feelings and themes and sounds and it tells some sort of story, but nobody really knows what it is and you have to make your own interpretation of it.

Jón: Yes, exactly. It doesn’t really matter if you know exactly what it is about as long as you can follow the emotional journey through it.

Anne: And I guess that’s also the reason why you don’t provide translations.

Jón: Yes, mostly it is because it’s very difficult to even to do it….

John: The poetry becomes lost in the translation.

Jón: It does, yes. I could write some explanations or something, you know. But if I would do like a line for line thing, I don’t think that would work. So instead, on future releases I will maybe do some kind of explanation or some storylines in the booklet or something like that.

Anne: And did you ever consider releasing a poetry book?

Jón: Yes, I did. And I’m kind of working on a novel.

John: You already got paid for it so you got to do it. (all laugh)

Jón: Yes, I did get some funding, or what is it called? A grant from the Faroese culture fund so I’m working on that novel which is going to be mostly “Támsins Likam”, maybe including some of the earlier albums as well. And it’s going to be in Faroese of course along the way. I first have to write it and then I can consider the English version.

interview 20180114 hamferd 04Anne: As this whole story has now come to an end, do you rather feel sad or released that you can now start something else?

Jón: Released I think.

Theodor: It’s good.

John: Let’s just do songs now. (all laugh)

Theodor: We’ll probably going to do concepts, but we’re not going to do necessarily a story, anything like … It’s probably going to be a little different, a different approach for the next one.

Anne: As your music is about the hardship of the Faroese people - more or less – does that exclude certain historical happenings?

Jón: It did. All of the stuff that we’ve been doing on these albums has been fictional and we never mentioned names or particular things, so it’s all fictional. It hasn’t really been occurring in the Faroese culture, but it’s some kind of imagining of the Faroese.

Anne: No, I mean: would you say you never write a song about something that really happened?

Jón: Probably in the future, yes. I was thinking about writing about a specific event for the next album. I have talked to Esmar and Theodor about it, but I haven’t talked to you about it, John. It’s basically the ultimate Hamferð [Hamferð means to see somebody for example walking through a village while this person is actually out on the sea and died there, something that has been reported quite often on the Faroes] story to write about this happening in Esmars home town where pretty much all the men and the young boys were killed when they were trying to drive a grind onto the beach. A pretty insane happening. 1914 – no, 1915, so it was 100 years ago like 2 years ago.

Anne: So it’s pretty much the same like in Skarð, were they had three accidents.

Jón: Did they leave even? I think they would use immigration from outside.

Anne: That happened after the first accident, I think, but they had three…

Jón: You mean Sandvík?

Anne: No, I mean Skarð, on Kunoy.

Jón: Oh, yes. Exactly, yes. A lot of villages have died like that, also Blankskáli on Kalsoy, which was left after a landslide. But Sandvík didn’t die, there was immigration from Hvalba.

Esmar: Yes, they have had, although a lot of more people from Hvalba died and there was a terrible storm and waves.

Jón: Yeah, both Hvalba and Sandvík were totally concerned.

Esmar: Yes, I think 14 men died. And none were over 25 I think. A very hard thing, everyone was young.

Jón: Yes, there is also a lot of folklore around it, it’s some Hamferð, so it would be cool to actually write about Hamferð for once.

John: The actual thing.

Jón: The actual thing, yes. So that’s probably going to be put on the next one.


"Especially the last week, everything is crazy."



Anne: Music wise, I think the album is different than the album before, but you got only positive reviews so far I think. Did you get any negative reviews or did you get first reactions from the fans?

Jón: No, not really negative. Some were less praising than others, but…

Theodor: There have been like two or three were the reviewers said it sounds really good and it’s really good but they didn’t really relate to it. But that’s like the worst we had. Especially the last week, everything is crazy. The worst reviews are like 9 out of 10.

Jón: 8 out of 10!

Esmar: Yes, that’s really bad. (laughing)

Jón: We had one that was 13 out of 20.

Theodor: And we had Sweden Rock Magazine who gave us 6 out of 10, with that kind of explanation: Yeah it sounds really good and it’s well played, and you know but I can’t really relate to it. But Sweden Rock is a Swedish Rock/Power Metal kind of a magazine…

Jón: Was that the same guy who interviewed us who reviewed it?

Theodor: I don’t know. Probably.

Jón: I didn’t see that review ever.

Theodor: No, it was a Swedish friend of mine who reads that magazine and he send me a photo. He was reading through the magazine and found us. And it wasn’t a bad review. We, at least I, I was a bit nervous about this record. Because it is a bit different, and it is a bit more esoteric and it sets a little higher demands to the listener and to the reviewer, I think. You have hooklines, you have big choruses and stuff like that. I was pretty nervous to see if people would get what we are trying to do or would it just pass people by until they heard it enough times. Which means a lot of people wouldn’t fall for it. But it seems like the universal, the almost universal, reaction has been great, so apparently people get what we’re trying to do. That’s awesome.

Anne: The next question is again a Jón-question so he has to come back. [he is again in the kitchen]

Theodor: Jón! More Jón questions!

Anne: I think you improved again your singing, did you take lessons?

Jón: No, no. I don’t know. I don’t know if I did anything particularly different this time.

Theodor: You have been touring with another band [Jón has been touring with BARREN EARTH in January 2017].

Jón: Yes, I suppose, just playing has been helping, you know. I’m getting better all the time if I’m able to keep working.

interview 20180114 hamferd 03Anne: “Frosthvarv” was played on this Faroese radio show along with other songs where a kind of a jury talked about the songs and they all liked it but some of the listeners said such music shouldn’t be played on the radio. What do you think about that?

Theodor: It’s funny I think. I always have the motto that if you’re doing something that everybody likes you’re doing something wrong. It’s not supposed to be easy listening. And Faroese radio it’s…

Jón: … there’s only one channel and it’s one channel for everyone…

Theodor: …and you have these, you know, elderly people and …

John: …boring people, I guess.

Theodor: But you know such people and of course you have an extreme metal song with heavy growls and among the listeners are people that are going to hate it, at least some people. I did an interview with them a few years ago, in a show, what is it called? “Brunch”, where they can take one person, musician or a culture person or a sportsperson or whatever, one person and it’s an one hour long radio show where you discuss and such stuff. And the guy who is in there gets to choose a few songs and I played “New Millennium Cyanide Christ” by MESHUGGAH in the radio in its entire length at like nine in the morning - that was a proud moment! Lots of people hated it, but lots of people loved it as well.

Anne: You played “Stygd” at the Dark Bombastic Evening festival in Romania last year so it was on YouTube in a rather bad quality long before the album was released. Is that a problem for you? Because for example my friends of COMMUNIC, they never play a song live that isn’t released before because they say they don’t want their songs to be out in the world in a bad quality.

Theodor: I can absolutely understand that point of view and I agree with it but at the same time we’ve been holding back these songs for so long and it was time to play something new. We just thought “What the hell, we’re not that big so hopefully people won’t catch on to it and it won’t go viral.” And it didn’t. It’s been up there, but nobody has really reacted to it, so…

John: …and the organizer really wanted new stuff…

Theodor: Yes.

Jón: But, you know, if it works out very well, the sound is good, than it would help with the hype of the album basically.

Theodor: I think the only people who really care about stuff like that, live videos before something is released are the diehard fans who will like it even if it sounds like shit, so I wasn’t too worried about that. And I think when you release a single you’re going to reach people in a different way than when it leaks out.

Anne: Until now, all your covers and artwork was made by Faroese artists, so how did you get in touch with Costin [Chioreanu, a Romanian artist]?

Theodor: Costin got in touch with us. We have a common friend, Jörg Düsedau, our booking agent. And apparently Costin had heard the band, he was a big fan of the band and really wanted to work with us and we are big fans of Costin so it just made a lot of sense.

Jón: And I think the art that he did is incredible. In the Faroes, all the people who are doing artwork and stuff like that are different kinds of artists who aren’t really used to the medium so it’s a lot of work and sometimes hassle to get all in the form that is right.

Theodor: Costin is just…. His art looked awesome and he did this thing because he makes like probably, thirty, forty artworks a year, he’s crazy. So it’s much more efficient.

Jón: Because he does it fulltime, there’s his professionalism over it. That combined with him making awesome art made everything a lot easier this time than it has been with previous artworks.

Esmar: He understood what we wanted and he gave us what we wanted.


"If you’re doing something that everybody likes you’re doing something wrong."



Anne: What I found fascinating is that Costin said that he didn’t google pictures of the Faroe Islands but then he ended up with actual places in his artwork.

Theodor: Well, that is not really true. We send him some nature photos and the cover is one of those photos but he has probably forgotten about it. But there are some other coincidences with the artwork which is more interesting. The dress the female on the cover is wearing, looks very similar to the Faroese national costume for women and I don’t think he had seen that before. We didn’t send him anything like this and he had no idea. And the same with the lyric video for “Hon Syndrast”: There is especially one part of it, which looks like a William Heinesen painting basically. William Heinesen is one of the most famous Faroese treasured artists, it’s a very distinct style. So I asked Costin if he has ever seen anything by William Heinesen and he had no idea who he was. So I send him some links and yes. Super strange. Because the styles are very similar.

Anne: A few days ago, I just saw accidentally a picture on your facebook page from 2016, from Tjørnuvík, so I thought he probably had seen this.

Theodor: Yes, we send that, but he had the presence of mind to make it without Risin and Kellingin [two famous sea stacks]. We were so happy that he did that because otherwise it would look like a tourist photo.

Anne: Do you think you have now reached a point where you have to create artist facebook pages? Because up to now you have just your private facebook pages.

John: No, I don’t think so.

Jón: I don’t think that’s necessary.

Theodor: I mean, we’re getting more and more strange friend requests, but honestly I stopped confirming them.

John: Maybe Jón. Jón is THE VOICE.

Jón: We’re not famous enough I think.

interview 20180114 hamferd 02Anne: You are also celebrating the 10th birthday of the band this year. Are you actually celebrating it in a way?

Esmar: This summer is our 10th anniversary.

Jón: We have to do something, but we haven’t really found out what yet. Maybe we just do a party for us, maybe we just hold a… I don’t know.

Theodor: We should do a 10 year anniversary tour and play our old stuff!

Esmar: Both of our old songs!

Jón: Totally. No, that’s not going to happen.

Anne: Yes, that’s my next question: Have you ever thought about rereleasing the demo?

Jón: No.

Theodor: We thought about it, it’s not going to happen. One of the songs…

Esmar: …one of the songs we always play live.

Theodor: Yes, there are two songs, and “Opið Hav” is – yes, that’s history. “Ódn” is one of my favourite songs to play live and I don’t know if we’re going to rerecord that in some way; probably sometime, yes. Because it’s an awesome song, it just needs a proper…

Esmar: … maybe give it a facelift

Theodor: Or we do a good quality live recording.

Esmar: That might be a good idea.

Anne: And the last question is a Jón-question again. As far as I know you changed your last name officially. Why was that important for you, why is it not enough to have it just as a stage name?

Jón: Well, I didn’t change the name so much because of the band. Basically because my name was Hansen and Hansen is totally the most regular name on the Faroes, so there is no particularly special thing about it. But also neither of my parents are called Hansen anymore. They’re married now, but they didn’t take each other’s name or anything. And my dad was called Hansen, my mother is called Andreasen and he had a middle name, which was Meinertsson, from his father and he just removed Hansen and now he is called Meinertsson and my mother is called Andreasen and I was called Hansen, which is like nonsense. And then I didn’t like Hansen, never liked it at all and it only costs 1.000 DKK to change it so I did that.

Anne: So it’s pretty easy to change your name in the Faroes?

Jón: Yes you have to kind of discuss with them to justify it. I wrote an application, with an argument for my name and then they wrote back that they had temporarily denied it because this and that. There was something about they didn’t understand what I was trying to do with the name and they thought it has something to do with waves and then the grammar was incorrect. So I rewrote a kind of a clarification that it didn’t have anything to do with waves then they were fine and approved it.


I’m going to spare our readers the discussion about changing your name in the Faroe Islands, Iceland and Germany which followed this question and in which the interview somehow ended as it was the last question anyway.

A big thank you again to the HAMFERĐ guys who made this interview possible! (Anne)


interview 20180114 hamferd 05

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