Testament - Dark Roots Of Earth

Testament - Dark Roots Of EarthWas lange wärt, wird endlich gut. Nach einigen Verschiebungen erscheint der „Formation Of Damnation"-Nachfolger mit einem dreiviertel Jahr nach der ersten Ankündigung endlich doch noch. Wobei die Verschiebungen auch durchaus Gründe hatten. Unteranderem stieg „Paul Bostaph" als Schlagzeuger aus der Band aus. Dafür kam „Gene Hoglan" rein, der schon in illustren Kapellen wie DEATH, FEAR FACTORY oder dem kanadischen Prog-Meister DEVIN TOWNSEND die Kessel zerschlagen hat. Für adäquaten Ersatz war also gesorgt.

Aber, wie klingt „The Dark Roots Of Earth" schlussendlich? Nun, erstmal gar nicht viel anders, als der direkte Vorgänger. Bandtypisch ist von thrashig-schnell bis zum Mid-Tempo-Groove alles vertreten. Eine schöne Mischung also, die uns TESTAMENT hier bereiten. Den Anfang macht ersteinmal „Rise Up", der mit dem zuvor schon veröffentlichten Song „True American Hate" als Standardnummern durchgehen. Handwerklich stimmig, fehlt es aber leider etwas an Wiedererkennungswert, obwohl gerade der Opener Live aufgrund des Frage/Antwort-Spielchens im Refrain ziemlich gut funktionieren wird. Interessanter ist da „Native Blood", in dem Halb-Indianer „Chuck Billy" über die Situation seines Stammes singt. Wobei sich die Stimme des Sängers wieder als sehr variabel herausstellt. Über das komplette Album wechselt er immer wieder zwischen Growlen und seinem „normalen" Thrash-Gesang.

Etwas grooviger fallen da der Titeltrack „Dark Roots Of Earth" und „A Day In The Death" aus, wobei auch gerade diese beiden Lieder an die „Practice What You Preach"-Phase erinnert. Mit „Colde Embrance" befindet sich auch ein balladeskes Stück auf der Scheibe, das qualitativ leider etwas zum Rest abfällt. Bitte nicht falsch verstehen, es ist immer noch ein sehr schönes Lied, dass aber , gerade im Vergleich zum Rest, ein bisschen Spannungsarm daherkommt. Eine gute Abwechslung zu den restlichen Liedern ist es aber allemal.Auch sind manche Refrain („Man Kills Mankind") schon fast zu platt und eindimensional, um wirklich zu begeistern. Als heimliches Highlight hat sich „Throne Of Thornes" herausgestellt. Mit seinem melödiosen Anfang und dem harten Vers hätte er auch auf dem Vorgänger „Formation Of Damnation" stehen können, wechselt dann aber im Soloteil in einen epischeren, chor-ähnlichen Zwischenteil. Zusätzlich haben die Herren noch 3 Bonus-Tracks drauf gepackt, von denen man auf jeden Fall das IRON MAIDEN-Cover „Powerslave" mal gehört haben sollte.

Insgesamt also ein rundes Album, dass TESTAMENT hier mit „Dark Roots Of Earth" abgeliefert haben. Gerade zu Beginn geht man zwar etwas auf Nummer-sicher, dafür nehmen Abwechslung, als auch Experimentierfreude im weiteren Verlauf immer mehr zu. Aber die interessantere Frage ist wahrscheinlich die, ob TESTAMENT das Niveau des Comebackalbums halten können. Nach einigen Durchgängen muss ich leider sagen, dass es dafür nicht ganz reicht. Ist „Dark Roots Of Earht" deswegen ein schlechtes Album? Auf keinen Fall! Zusammen mit der sehr guten Produktion kann man das Album also eigentlich jedem empfehlen, der mit der Band auch nur im entferntesten etwas anfangen kann.(Simon)



Bewertung: 9 / 10

Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 76:10 min
Label: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 27.7.2012
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