World Under Blood - Tactical

Wold_Under_Blood_-_Tactical

Treffen sich zwei in der Rainbow-Bar in Hollywood. Der eine ist Deron Miller, Sänger und Gitarrist der Rockband CKY, deren Songs dem ein oder anderen aus zahlreichen Jackass-Folgen bekannt sein werden, und der andere ist Tim „The Missile“ Yeung, einer der schnellsten Drummer der Welt. Beide sind in enormer Suffwut und kommen nach zahlreichen Drinks auf die Idee, eine Melo-Deathmetalband zu gründen. Resultat dieser buchstäblichen Schnapsidee ist WORLD UNDER BLOOD, die mit „Tactical“ nach fünf Jahren Vorlaufzeit ihr von vielen lang ersehntes Debütalbum auf die Menschheit loslassen. Muss nur noch geklärt werden, ob dieses interessante, aber auch riskante Projekt nun wohl eher Fluch oder Segen für uns ist.

 

„Taktisch“ ist das gute Stück allemal – man merkt, dass hier Perfektionisten am Werk waren. Riesige Soundwände blasen einem da entgegen, Lead-Gitarrist Luke Jaeger sweept bis einem die Ohren flattern und Tim Yeung trommelt bis sich die Balken biegen – obendrauf verpackt in einem komplexen, progressiven Gewand. Zu viel des Guten? Für mich definitiv. Die Songs sind allesamt – das steht außer Frage – perfekt produziert, aber für meine Begriffe vielleicht schon zu perfekt. Auf mich wirken die meisten Songs sehr lieblos, meist einfach nur heruntergespielt, damit sie halt gespielt sind. Tim Yeung stellt zwar in jedem Song sein Können unter Beweis, aber auf Dauer überfordern die ständigen Blastbeat- und Doublebass-Lines. Groovige Parts, zu denen man wenigstens hätte mitwippen können, lassen uns die Jungs völlig außenvor. Dem gesamten Album fehlt das Herz; Das merkt man auch an den Vocals, mit denen der eigentliche Rocksänger Miller völlig überfordert ist und mit der immerwährenden Gitarren- und Blastbeatwand nicht mithalten kann, auch wenn er noch so herumscreamt. Sogar den ruhigeren Cleanparts fehlt es an Wirkung und auch wenn er klar singt, kann sich Miller nicht durchsetzen.

Für CKY-Fans und Drumfreaks ist „Tactical“ vielleicht eine tolle Sache, aber bei mir springt der Funken einfach nicht über. Ein wenig mehr Rauheit und der Mut zum Nicht-Perfekten hätte da nicht geschadet. Dennoch - Hut ab für den Mut, ein solches Projekt auf die Beine zu stellen, das immerhin wie CKY auf Speed klingt. (Coralie)

 

Bewertung: 5 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 33:07
Label: Nuclear Blast
Veröffentlichungstermin: 05.08.2011

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