Yggdrasil - Irrbloss

yggdrasil_irrblossUnverhofft kommt oft und somit freute ich mich tierisch, dass ich noch immer nicht aus Markus Eck Newsletter verbannt wurde – immerhin habe ich ja das eigene Online-Magazin zu Gunsten der Familie aufgegeben! Aber trotz alledem bekam ich Zugang zu toller, naturverbundener Musik mit Charakter und so konnte ich ein paar nette Zeilen und einige Tage später auch schon mit dem Schreiben beginnen.

Als erstes widmete ich mich dem dritten Album "Irrbloss" von YGGDRASIL. Wie auch schon bei den beiden Vorgängern "Kvällningsvindar Över Nordrönt Land" und "Vedergällning" (welche im Übrigen zu diesem Anlass auch re-releast wurden) handelt es sich auch bei dieser Erscheinung um folkigen Metal der das Hören wirklich verdient hat.


Gleich wenn ich das Cover betrachte, drifte ich ab in eine andere Zeit, oder sollte ich vielleicht besser sagen an einen anderen Ort?!?! Ein Irrlicht, so klein und doch so hell, windet sich inmitten einer modrigen Sumpflandschaft. Braun blubbert es um einen herum und doch wagt man den tödlichen Schritt in den Morast um diesem Irrlicht, welches mit seiner wehklagenden und epischen Aura alles magisch anzieht, nahe zu sein.

Gesanglich bleibt das Irrlicht aber nicht alleine, denn meist klagt es in mehrstimmigen Chören durch den Nebel. Die einzige weibliche Sumpfelfe steigt berauschend und mystisch mit ein, bevor der schmrotzige Kobold die Atmosphäre kreischend durchbricht. Allerdings könnte er dies mit etwas mehr Enthusiasmus tun, denn es klingt bisweilen etwas behäbig. Doch lange währt die Boshaftigkeit nicht, und die anheimelnde Folk-Landschaft beginnt auf Grund von Geige, Maultrommel und Flöte von neuem Licht in den dunklen, melancholischen Sumpf zu bringen.

Wer mitgröhlen möchte, sich einen gelben Schein auf Grund akuter Ohrwurmeritis verschreiben lassen will, der ist bei YGGDRASIL leider an der falschen Adresse. Hier muss man eintauchen in den Sumpf aus Melodien, sich von Irrlicht leiten lassen und Songtitel wie den Opener „Höstmörkrets Natt", den titelgebenden Song „Irrbloss" oder auch „Norrland" und „Kungabål" tief in sich aufnehmen! Einfühlungsvermögen ist beim Hören dieser Scheibe also auf jeden Fall von erheblichem Vorteil.

Meine Seele hat „Irrblos" tief berührt und in einen mystischen Sumpf aus gelungener Folklore mit harten Anleihen gesogen. Wer also einem weg von der Oberfläche möchte und zusammen mit YGGDRASIL auf den Pfaden der Tiefsinnigkeit wandeln möchte, ist bei diesem Album genau richtig!


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 43:17 Min
Label: GM Music
Veröffentlichungstermin: 25.04.2011

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