Mygrain - Mygrain

mygrain-mygrainSowohl das selbstbetitelte Album einer Band als auch die dritte Platte stehen unter Muiskesoterikern im Verruf eine Art Indikator für die Selbstfindung einer Gruppe darzustellen. Für die Jungs von MYGRAIN scheint das alles irgendwie keine so große Rolle zu spielen, denn man könnte dieser Platte von vorneherein den Stempel "unbeschwert" aufdrücken. Abseits von irgendwelchem Druck wird hier ein Silberling rausgeprügelt, der es wert ist, dass man ihn sich zur Brust nimmt und kuckt, was abseits aller Frische noch so drinsteckt.

 

 

MYGRAIN scheinen es sich zur Aufgabe gemacht zu haben, dem stereotypen Melodicdeath, der nun ja auch etwas in die Jahre gekommen ist, mit eigenen Ideen und einem Haufen Spielfreude angereichert, eine Art Huldigung zu spendieren. Von Beginn an findet man sich irgendwo zwischen den meodischen Synthies der Sorte CHILDREN OF BODOM und den Sphären der SOILWORK - Veröffentlichungen des frischen Jahrtausends wieder, was von soildem Handwerk untermauert durchaus gefallen will. 

Groovige Nackenbrecherparts wechseln sich mit thrashigem Riffing ab, immer von einer guten Portion Melodie untermalt. Es wird gegrunzt, es wird gesungen, es wird soilert, es wird immer mal ein clean gespielter Gitarrenpart eingestreut - klingt wie aus dem Lehrbuch. Genau hier könnten die die Meinungen der Genre-Einheimischen stark auseinandergehen. Dem einen mag es irgendwie so vorkommen, als ob hier kopiert und adaptiert wird, der andere kann meistens eh nicht genug von dieser Mucke bekommen.
Fakt ist, das MYGRAIN in Songs wie "Dust Devils And Cosmic Storms" oder dem elektronischeren "Of Immortal Aeons" ihre bereits erwähnte Unbeschwertheit demonstrieren, die sich vor allem im soliden Songwriting manifestieren. Man sollte es generell als die Königsdisziplin betrachten, die Technik der einzelnen Musiker zu einem schönen Gesamtbild zusammenfließen zu lassen, was hier auf voller Linie gelingt. 
Die klar gesungenen Passagen wirken weder aufgesetzt noch deplaziert, was bei Musik dieser Machart leider zu oft der Fall ist. Qualitativ schwebt man natürlich keineswegs in Sphären der hohen Vokalkunst - will vermutlich aber auch niemand. Die Soli erinnern teilweise an den guten alten Powermetal, was jedoch stimmig umgesitzt wird.
Eindeutiges Trademark über lange Strecken ist hier der geschmackvoll eingebaute Synthesizer, der konsequent zur Unterstützung der Melodiegitarre verwendet wird und die vorherrschende Stimmung ordentlich hochpotenziert.

Viel mehr kann und brauch man eigentlich nicht über diese Platte sagen. Ich bin froh, dass sie auf meinem Schreibtisch gelandet ist und sehe das Einzige Defizit, dass die Platte von einer Wertung jenseits der Neunpunktegrenze abhält, wirklich darin, dass man Metal aus dem Lehrbuch spielt, der für eine Richtige Killer-Veröffentlichung noch mehr Neues bereithalten müsste.
Die Musikesoteriker jedoch können aufhören ihre Karten zu legen, der Zukunft der Band sehe ich enorm optimistisch entgegen! (Reini)

Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 50:54 min
Label: Spinefarm
Veröffentlichungstermin: 28.01.2011

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