We Are Wolf - Aeons

we_are_wolf_-_aeons.jpgFast schon klammheimlich ist die MetalCore-Formation EAT UNDA TABLE zu einem bestialischen Wolf mutiert, der fortan als Melodic DeathMetal-Ungeheuer von sich reden machen will. Getauft wurde das Baby auf den Namen WE ARE WOLF. Mit neuem Songmaterial melden sich die Rheinländer zurück und wollen mit "Aeons" nun im oberen Drittel der Liga Fuß fassen. Doch so richtig konnten sich die Jungs von ihrem MetalCore-Image nicht lösen, was Platz für eine interessante Variante des Death/Metal/Cores lässt.

 

Den Anfang machen die Songs "My Eternal Promise" und "Abyss Of Humanity", zwei melodische DeathMetal-Nummern, die mich jetzt nicht sonderlich vom Hocker reißen konnten. Gelungenes Riffing gepaart mit melodischen Einflüssen. Nicht mehr und nicht weniger. Interessanter wird die Kiste immer dann, wenn die gut platzierten Core-Elemente gekonnt im Songkontext untergebracht werden. Diese retten mich über den leichten Anflug einer Lethargie hinweg und geben mir Hoffnung auf mehr.

Das allseits bekannte Licht am Horizont erblicke ich erstmals als die ersten Sekunden von "Let's Celebrate The Apocalypse" verronnen sind. Mit einer großen Portion Hass und mächtig Druck auf der Düse ballern die Jungs endlich aus vollen Rohren und lassen den Song zu einem der Highlights der CD werden. Auch bei "Unholy Incarnation" liefern die Jungs saubere Arbeit ab und machen plötzlich Lust auf mehr.

Nach dem kurzen Cut in Form von "Origins" und einer weiteren ordentlichen Nummer namens "The Conspiracy" kommen wir zum zweiten gelungenen Höhepunkt der Scheibe: "Gotham Burns" - Gotham City dürfte wohl allen hier ein Begriff sein. Wenn nicht, sollte man mal in die nächste Videothek fahren und Batman eintüten. Aber zurück zur Tagesordnung. "Gotham Burns" entwickelt sich im Verlauf zu einer recht gruseligen und furchteinflößenden Nummer. Wer ein wenig die Musik der Filme kennt, wird merken, dass die Jungs Anleihen davon in ihren Song, vor allem in das Intro, haben einfließen lassen. Geil - Man kann förmlich Bruce Waynes Atem im Nacken spüren.

"Impatiently Awaiting" und "Aeons" bilden den Abschluss des Longplayers und reihen sich in den guten zweiten Teil der Scheibe ein. Nach rund 37 Minuten ist der Spuk zu Ende und der Wolf verkriecht sich verausgabt in seiner Höhle.

Zu Anfang wollte ich mit der CD nicht so recht warm werden. Erst nach mehrmaligem Durchhören hat es *klick* gemacht. Die Sache ist offensichtlich: Mit dem langweiligen Melodic DeathMetal der ersten CD-Hälfte werden die Jungs keinen Blumentopf gewinnen, aber mit dem, was sie in "Let's Celebrate The Apocalypse" und "Gotham Burns" aus dem Hut zaubern, können rosige Zeiten auf sie warten.

In beiden Songs dominiert die unglaubliche Dynamik, die durch den schnellen Wechsel von tiefen Growls und hohen Screams entsteht. Das haben Bands wie AS WE FIGHT bereits schon vor Jahren erfolgreich praktiziert und wussten damit zu gefallen. Leider gibt es derart Vergleichbares nicht mehr, so dass hier eine Lücke entstanden ist, in die das Schaf im Wolfspelz vorpreschen und sie meiner Meinung nach auch ausfüllen kann. Viel bleibt und will ich an dieser Stelle auch nicht mehr sagen. Das Album kommt über den Durchschnitt nicht hinweg, dafür trübt der erste Part zu sehr das Gesamtbild. (Holger)


Bewertung: 6,5 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 37:03 min
Label: Noizgate Records
Veröffentlichungstermin: 30.07.2010

Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden