Distrust - No Good Deed Shall Go Unpunished

distrust_nogooddeed.jpgFreunde der härteren Klänge sollten sich dringend DISTRUST zu Gemüte führen.
Das spanische Label Locomotive Records hat am 15.02.2008 das 2000er Album „No Good Deed Shall Go Unpunished“ als Re-Release wieder auf den Markt gebracht und damit das Machwerk der Band aus den USA hierzulande erstmals verfügbar gemacht.
Die Band mit Vorliebe für beachtenswerte Songtitel (z. B.: „No Government Cheese For This Cracker“) spielt düsteren Metalcore, der einem auf Anhieb die Ohren frei pustet…


Das Quartett um Shouter Shawn Hutchins verliert auch keine Zeit für schnörkelige Intros – gerade einmal sechs mickrige Sekunden nimmt man sich vor dem Opener „Personality Instability“ für ein gesprochenes Intro – und das macht mit den Worten „I hate everyone“ unmissverständlich klar, welches Aggressionspotential DISTRUST hier auf Scheibe bannen. SLAYER meets SODOM – harter Speed Metal mit aggressivem Shouting und vielen Growls und Ähnlichem. Bisweilen wirkt das Ganze zwar ein wenig improvisiert, will sagen: chaotisch – aber insgesamt macht das Werk problemlos die Gehörgänge frei.

Zu „Don´t Wait For Dawn“ macht man sich bisweilen gar Sorgen um den Gesundheitszustand von Shouter Shawn – so würgt und kotzt er zombiemäßig ins Mikro.
Der oben angesprochene Track „No Government Cheese For This Cracker“ gibt sich ebenfalls recht düster – Gitarrist Travis Horton wütet mit seinen Riffs ähnlich brachial wie Shouter Shawn am Mikro – und nur weil sich das nachfolgende „Threshold“ von 0 auf 100 lauter werdend einschleicht, gibt es für den geneigten Hörer eine marginale Verschnaufpause – Metal-Vollbedienung pur. Nahtlos rumpeln sich DISTRUST mit „Forget The Past“ weiter durch die Scheibe.

Dass die Band auf „No Good Deed Shall Go Unpunished“ mit nur neuen Songs auf 51 Minuten Spielzeit kommen, liegt an den Tracks 6, 7 und 8 – jeweils 7,5 bis 8,5 Minuten lang – was für Speedmetal, respektive Metalcore ja eher ungewöhnliche Längen sind.
Erfreulich abwechslungsreich präsentiert sich dann aber der erste Song des Trios: „Fleshless Bitch“ bietet von den für DISTRUST ungewohnt ruhigen Passagen bis hin zu den bekannten kompromisslosen Knüppelmassakern alles, wozu die vier Musiker imstande sind.
„Misery In Season“ gibt sich ähnlich – wobei die gemäßigten Passagen überwiegen und die Nummer nur im mittleren Drittel aufdreht – das aber dann direkt richtig – Shawn scheint hier buchstäblich wieder das Letzte aus sich herauszuholen…
„Bloodstorm Trilogy“ schließlich schöpft wieder aus dem Vollen – Metalbrett ohne Gnade. Und das über 8,5 Minuten. Für DISTRUST kein Grund es mit dem letzten Track ruhiger angehen zu lassen – so mäht auch „Breaking The Pain Barrier“ nochmal alles nieder.

Definitiv ist „No Good Deed Shall Go Unpunished“ nur etwas für die ganz Harten – Melodien sucht man hier vergeblich – DISTRUST knüppeln von Anfang bis Ende permanent voll auf die Zwölf. Der klassische „Heavy Metal“-Hörer kann mit zwei-drei Tracks sicher bestens leben, aber das gesamte Album braucht schon trainierte Ohren. Und auch die müssen mit einem stimmlich herausgeforderten Shawn Hutchins erstmal klar kommen.
Man darf gespannt sein, ob die Herren von DISTRUST hier noch was nachlegen können… (Naglagor)


Anspieltipps: „Personality Instability”, „Fleshless Bitch”, „Bloodstorm Trilogy“


Bewertung:   7,0 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 51:40 min
Label: Locomotive Records
Veröffentlichungstermin: 15.02.2008

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