Fatal Smile - World Domination

fatalsmile_worlddomination.jpgAller Guten Dinge sind Drei – und so streben die Herren von FATAL SMILE mit ihrem dritten Studioalbum nichts Geringeres als die Weltherrschaft an. Zumindest ist das Werk „World Domination“ betitelt.
Die Schweden existieren schon seit 1995, brachten ihr Erstlingswerk „Beyond Reality“ 2002 zur Welt und sind seitdem stetig auf dem aufsteigenden Ast. Sogar eine dreiwöchige Headlinertour in den USA können die Herren um Gründer Yuksel (Gitarre) und Shouter Blade bereits vorweisen.

Ein Blick auf das Bandfoto lässt zunächst vermuten, MÖTLEY CRÜE seien wieder auferstanden, aber – soviel sei hier schon verraten – mit dem klassischen Glam Rock hat der Sound von FATAL SMILE nicht viel gemein – allemal noch den Produzenten Michael Wagener, der seinerzeit auch schon für die CRÜE werkelte.

Durchweg fahren FATAL SMILE ein ziemlich hartes Brett auf, durchaus von alten Rock- und Metalheroen inspiriert, aber unzweifelhaft eigenständig. Und eben weniger Rock denn Metal – erstaunlich düster wirkt „World Domination“ – sei es gleich beim flotten Opener „S. O. B.“ oder dem vom Eingangsriff stark an BLACK SABBATH erinnernde gemäßigte „No Tomorrow“. Ebenfalls überrascht Blade´s rauchige dunkle Stimme – nach dem Bandfoto erwartet man eigentlich nicht eine solche druckvolle, tiefe und düstere Gesangslage.
„Stranger“ gibt sich rotzig frech und rockt dabei, angetrieben von Drummer Zteff, amtlich straight durch die Boxen.
Etwas komplexer, aber dennoch ordentlich rumpelnd kommt „Primed & Ready“ daher, bevor „Too Far Down“ mit einem wahrhaft fetten Riff einschwebt. Insgesamt eher mit leicht angezogener Handbremse und den etwas störenden Verzerrern über einigen Gesangsteilen – aber dennoch entfaltet sich hier insbesondere wegen des Riffings und des sehr eingängigen Refrains eine Menge Power.

Zu „Out Of My Head“ versucht sich Blade zeitweilig an cleanem Gesang – Shouting liegt ihm da deutlich mehr. Zudem fehlt dem Track so „das gewisse Etwas“, man wartet durchgängig, dass jetzt gleich etwas passiert und dann nimmt der halbseichte Refrain wieder die gesamte Spannung. Fast nahtlos geht es weiter mit dem ebenfalls gemäßigt rockig-rumpelnden „Run For Your Life“. Fast radiotauglich scheint die Nummer zu sein, ist sie doch trotz des geringen Härtegrades erfreulich knackig; zudem kann sie mit einem gelungenen Refrain punkten.

„Fatal Smile“ dreht für das Intro wieder an der Härtegradschraube und rockt danach ungewohnt sperrig, ja fast „progressive“. Auch „Straight To Hell“ überzeugt zunächst mit einem superben Intro und fällt dann mit dem eigentlichen Song wieder etwas ab. Nachdem der zehnte und letzte Track „Eve Of War“ sein Eingangsriff bei MARYLIN MANSONS „Beautiful People“ abgeschaut haben dürfte, geht es auch hier etwas bergab, fängt sich aber  im weiteren Verlauf zu einem noch passablen Abschluss.


Ein wenig ACCEPT, METALLICA, WARRIOR und ARMORED SAINT, vielleicht etwas BISS und LORDI - fertig ist die explosive Mixtur für FATAL SMILE. Zudem erinnert Shouter Blade an eine frische Reinkarnation von Graham Bonnet.
Einer hervorragenden ersten Hälfte folgt eine deutlich schwächere, aber immer noch akzeptable zweite. Knackige Riffs können die vier Jungs ohne Ende raushauen – aber es wäre insbesondere den letzten fünf Tracks zu wünschen, dass die Riffs nicht nach 20 Sekunden einem eher sperrigen Einheitssound weichen müssen. Schließlich schafft man das auf der ersten Hälfte deutlich besser. Nichtsdestotrotz ein durchaus beachtenswertes Scheibchen. (Naglagor)


Anspieltipps: „S. O. B.”, „Too Far Down”, „No Tomorrow“

Bewertung:   7,0 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 42:08 min
Label: Locomotive Records
Veröffentlichungstermin: 15.02.2008

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