Magnum - Lost On The Road To Eternity

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Mit „Lost On The Road To Eternity“ legen die mittlerweile schon zur Legende avancierten Briten von MAGNUM ihr nunmehr 20. Studioalbum vor – das ist schon eine Hausnummer, ebenso die Tatsache, dass Stimmlegende Bob Catley und Gitarrist Tony Clarkin mit wechselnder Unterstützung seit über 40 Jahren schon durch die Musikwelt ziehen und somit unbestritten zum Hochadel im Melodic Rock zählen. Also, was kann denn nun das neue Album erreichen?

Der Opener „Peaches And Cream“ ist eine absolut typische MAGNUM-Eröffnungsnummer – eingängige, treibende und melodiöse Hookline und ein Refrain, den man spätestens beim zweiten Durchgang mitsingen kann. So weit, so in Ordnung, aber auch ein wenig durchschnittlich. Für „Show Me Your Hands“ gilt so ziemlich das gleiche Urteil. Erst der dritte Song „Storm Baby“ hebt sich angenehm von der Durchschnittskost ab – hier zeigen MAGNUM zum ersten Mal ihre Bestform, ihre Markenzeichen und zu was sie im Stande sind, wenn sie sich richtig Mühe geben. Sehr schöne, rockige Nummer.

„Welcome To The Cosmic Cabaret“ kann genauso überzeugen – hier wechseln sich ruhige, minimalistische Parts mit rockigeren Midtempo-Passagen ab. Das meiner Meinung nach beste Stück und Highlight des Albums ist dann aber der Titeltrack „Lost On The Road To Eternity“ – hier laufen Catley und Clarkin zur Höchstform auf, der Song ist eine echte Hymne geworden – positiv hat hierzu sicher auch Tobias Sammet beigetragen, der hier als Gaststimme mitsingt – da Catley ja bekanntlich schon fast eine feste Größe bei AVANTASIA darstellt und Sammet selbst mehrfach angegeben hat, dass AVANTASIA maßgeblich von MAGNUM beeinflusst sind und er Catley ehrlich und aufrichtig bewundert, wächst hier also wieder mal zusammen, was zusammen gehört. Stimmlich passen die Herrschaften ja hervorragend zusammen. Dennoch wirkt gerade dieses Stück so ein bisschen wie ein Fremdkörper auf diesem Album – das Ding hätte sich auf „Into The Valley Of The Moonking“ bestimmt wohler gefühlt.

Überhaupt wirkt das Titelstück so ein bisschen wie ein Kickstart für das aktuelle Album – denn ab hier finden sich ausnahmslos nur noch hochkarätige Stücke auf der Scheibe. „Without Love“ weiß mit einem großartigen Refrain zu überzeugen, der sich sicher live hervorragend machen dürfte. „Tell Me What You’ve Got To Say“ macht schön Tempo nach vorne, wobei man sich hier nie aus dem vornehmen Bereich entfernt, in dem man sich seit jeher wohlfühlt – MAGNUM waren noch nie Speedfreaks, da wollen wir mal niemandem was vormachen. „Ya Wanna Be Someone“ ist ebenfalls eine etwas flottere Nummer, „Forbidden Masquerade“ kommt eher ein bisschen melodiös und getragen rüber.
Mit „Glory To Ashes“ lassen die Briten dann noch eine eher langsame Nummer folgen, die allerdings eher im Stampfbereich agiert – also kein Balladenalarm. Zum Abschluss lassen die Briten das Album mit dem schön abwechslungsreichen „King Of The World“ ausklingen.

Der Sound auf dem neuen Werk ist bei mir leider nicht auf so viel Gegenliebe gestoßen wie das Material – zu zögerlich und zurückhaltend wirkt alles, sowohl Gitarren als auch Gesang und Keyboards hätten gerne deutlicher und kraftvoller abgemischt werden dürfen, aber am schlimmsten hat es das Schlagzeug erwischt, das absolut ohne Wucht daherkommt und eher im Hintergrund vor sich hindümpelt. Leider kann man den Mix nur als dünn bezeichnen, ein besserer Ausdruck fällt mir dafür nicht ein.

„Lost On The Road To Eternity“ ist ein erstaunlich kopflastiges MAGNUM-Album geworden – man braucht tatsächlich etwas, bis man sich reingefunden hat. Dabei ist gerade Eingängigkeit ja eigentlich die Stärke der Band. Das hat bei mir für etwas Überraschung und auch ein wenig Befremden geführt. Aber eine runde Sache ist es dann schon geworden, der Backkatalog der Band bietet schlechteres. Einziger echter Wermutstropfen ist hier der Sound. Insgesamt ist das Songmaterial MAGNUM absolut angemessen und würdig – ein gutes Album, das bei jedem Fan im Schrank stehen sollte, wenn es auch nicht an eine „Into The Valley Of The Moonking“, eine „Princess Alice And The Broken Arrow“ und erst recht nicht an das Kronjuwel „On A Storyteller‘s Night“ heranreicht.


Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 67:15 min
Label: Steamhammer/SPV
Veröffentlichungstermin: 19.01.2018

Bewertung:

Dennis7,5 7,5 / 10


 

Anne7,0 7 / 10

David8,0 8 / 10

Klaus7,0 7 / 10

Maik8,0 8 / 10

Pfaelzer8,0 8 / 10

Alex27,0 7 / 10

Manu7,0 7 / 10


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