ensiferum onemanarmy

mehrfach-soloDas letzte Album der finnischen Folk-Metaller ENSIFERUM war ja eher nicht mein Fall. Zwar kein schlechtes Album, aber in seiner Gesamtheit zu ruhig und ich muß auch gestehen, daß ich das Album seit dem Release nicht ein einziges Mal wieder gehört habe. Und wirklich beschäftigt habe ich mich mit der Band auch nicht mehr. Live angesehen habe ich sie mir natürlich schon. Alles in allem stehe ich dem neuen Album jedoch relativ emotionslos gegenüber. Also schauen wir mal.

Eingeleitet wird „One Man Army“ von einem schönen akustischen Intro, bei dem gleich klar wird, mit wem man es hier zu tun hat. So markant ist das Spiel von ENSIFERUM, daß man hier nicht lange überlegen muß. Der Song geht nahtlos in „Axe Of Judgement“ über, bei dem es gleich richtig zur Sache geht. Hier hab' ich also meinen schnellen Song, den ich auf dem letzten Album noch vermisst habe. Das Stück verfügt dank pointiert eingesetzter Chöre sowie einiger Spoken-Word-Parts über eine angenehme Epik – allein, es fehlt das Ohrwurmpotential.

Auch auf diesem Album setzt man wieder gerne auf ruhige Töne. „Heathen Horde“ und „Burden Of The Fallen“ (als Intro für „Warrior Without A War“) sind sehr gediegen und episch. Dabei kann jedoch insbesondere „Heathen Horde“ überzeugen und diesen Song könnte ich mir auch live gut vorstellen. Der Titelsong „One Man Army“ legt von Anfang an so richtig los und macht auch wirklich Laune. Danach wird der Song dann aber doch etwas sperrig und will nicht so recht ins Ohr, und das trotz epischer Chöre.

Dafür kann mich „Warrior Without War“ wieder mehr begeistern. Endlich mal wieder schöne treibende Drums – ein Song, der ein wenig an alte ENSIFERUM erinnert und mit seinen ruhigen Parts sehr episch ist. Einer der besten Songs der Platte.

Daneben haben die Finnen aber auch wieder lange Songs auf dem Album, einer davon ist „Cry For The Earth Bounds“, der immerhin die Siebenminutengrenze überschreitet. Hier wird alles ausgepackt, was die Band zu bieten hat. Klarer, weiblicher Gesang, Growls, langgezogene Instrumentalparts, Chöre und Epik, Epik, Epik. Aber mir ist der Song schon wieder zu ruhig. Nicht schlecht, aber es fehlt einfach irgendwo das gewisse Etwas.

Etwas verwirrend finde ich ehrlich gesagt „Two Of Spades“. Schnell und hart stellt es einen krassen Gegensatz zum vorhergehenden „Cry For The Earth Bounds“ dar, was ich aber zunächst gar nicht schlecht, ja, sogar sehr gut finde (geile Gitarren!). Aber die „Hu-Ha!“-DSCHINGIS KHAN-Dedächtnischöre mit BONEY M.-“Rasputin“-Einschlag sind dann doch irgendwie gewöhnungsbedürftig.

Der zweite lange Song, „Decendants, Defiance, Domination“ kommt auf über 11 Minuten Spielzeit und beginnt zunächt ruhig, getragen, fast schon schleppend. Er rockt ziemlich lange instrumental vor sich hin, was zwar alles gut klingt (höre ich da eine Hammondorgel versteckt zwischen all den anderen Instrumenten?), aber ich persönlich hätte das nicht so lange gebraucht. Zum Einsatz kommen auch wieder Spoken Word-Parts, die in ihrer Dramatik aber nicht so recht zur eher beschwingten Musik passen wollen.

Zum Schluß gibt es entsprechend der letzten Scheibe mit „Neito Pohjolan“ wieder einen Song mit finnischem Text, der herrlich beschwingt daher kommt. Und da steh ich nun ich armer Tor und bin so klug als wie zuvor. „One Man Army“ ist auf jeden Fall besser gelungen als das letzte Album. Die großen Hits vergangener Tage sucht man aber auch hier vergeblich. Es ist zwar nicht ein Ausreißer nach unten auf diesem Album, aber leider auch keiner nach oben. ENSIFERUM bewegen sich auf hohem Niveau, schaffen es aber nicht, dem I auch endlich mal wieder ein Tüpfelchen aufzusetzen. (Anne)

 

Bewertung: 7 / 10


Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 53:05 min
Label: Metal Blade Records
Veröffentlichungstermin: 20.02.2015

Wertung der Redaktion
Rainer Katha Maik Jannick Klaus David Andreas
7  8 7,5 7

7

 7,5 6,5 

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Andreass Avatar
Andreas antwortete auf das Thema: #16206 9 Jahre 1 Monat her
Das Album man eigentlich für Fans empfehlen, ich bin da jedoch zwiegespalten. Einerseits hat die Scheibe tolle Lieder, auf der anderen Seite auch sehr langweilige Passagen und blöde Elemente wie "Hu-ha!", was wirklich schockierend ist.

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