wff-titel.jpgDas WITH FULL FORCE-Festival, seit der Erstausgabe DER ultimative Schmelztiegel für Hardcore- und Metal-Freunde, feierte 2008 seinen 15. Geburtstag und wir waren wie schon im letzten Jahr dabei. Unser Kommen sollten wir auch nicht im Geringsten bereuen!

Das Billing war mit den Headlinern MACHINE HEAD, IN FLAMES und CAVALERA CONSPIRACY schon bestens bestückt, aber auch die Co-Headliner BULLET FOR MY VALENTINE, MINISTRY und BIOHAZARD versprachen für alle 3 Tage beste Kost für Freunde der metallischen Kreuzüber-Klänge.

Freitag Nacht sollte die KNÜPPELNACHT mit BELPHEGOR, MAYHEM und KRISIUN bis in die Morgenstunden ebenso die metallischen Grenzen auszulotsen, wie auch Sonntags spät THE LAST SUPPER mit PRIMORDIAL und MOONSPELL. 

Als besonderes Sahnehäubchen durfte ich Iggor Cavalera (CAVALERA CONSPIRACY) und Dave McClain (MACHINE HEAD) interviewen (Ein fettes DANKE nochmals an ROADRUNNER in Person von Anna und Dinah!!). Beides gibt es alsbald bei Neckbreaker zu lesen.

Lest weiter und erfahrt, wie die Bands im Einzelnen in meiner Gunst abgeschnitten haben!

 

FREITAG:

Zum Jubiläum durfte wieder eine kleinere deutsche Band das Festival auf der Hauptbühne eröffnen. Nachdem im letzten Jahr GORILLA MONSOON ihre Sache mehr als ordentlich machten, hatten die Münsteraner MISERY SPEAKS 2008 diese Ehre und lösten dies nicht minder schlecht.
Zwar war man im ersten Moment durch den neuen Sänger Prezemek (Vorgänger Claus schied leider vor Kurzem aus beruflichen Gründen aus) ein wenig irritiert, aber dieser wusste durchaus mit seiner Performance zu überzeugen. Die gespielten Tracks (u.a. "Catalogue of Carnage", "Lay this burden down", das beim SUMMER BLAST zuletzt vermisste "First Bullet Hits", "To my enemies" und natürlich "Sentiment is missing") sang er jedenfalls fehlerlos.
Er und seine Mitstreiter rissen sich für den Metal den Arsch auf und somit forderte er dies auch vom Publikum - welches dieser Forderung auch trotz der frühen Uhrzeit nachkam und auch  unaufgefordert den ersten kleinen Circle Pit bildete!
Ein mehr als gelungener Auftakt!

wff20080704_0109.jpgwff20080704_0105.jpg

Die Thrasher DRONE aus Celle musste ich aufgrund der Vorbereitung des ersten Interviews leider flitzen lassen; aus dem gleichen Grund bekam ich auch von MESHUGGAH leider nur den Anfang der Show mit. Da muss man halt Prioritäten setzen...
wff20080704_0206.jpg Aber das, was ich von den Schweden zu sehen und hören bekam, war erste Sahne! Die komplizierten Songs wurden gnadenlos heruntergezockt und das synchrone Bangen zu den synkopischen Rhythmen einfach nur beeindruckend.
Doppeltes Pech für mich: Schon den Club-Gig in Saarbrücken Anfang Juli konnte ich aufgrund meiner Ferienreise nicht sehen und jetzt auch wieder nur 3 Songs - naja, ein andermal klappt´s bestimmt! 

CALIBAN mussten danach ungewohnt früh auf Bühne: War man im letzten Jahr noch vor AMON AMARTH auf der Billing platziert, musste man heuer als Vorheizer schon am Nachmittag ran. Dementsprechend war auch weniger Zulauf zu verzeichnen; die ständige Live-Präsenz in unseren Breiten und kein allzu neues Album ("The Awakening" hat auch schon über ein Jahr auf dem Buckel!) mögen die Gründe hierfür sein.
Aber dafür bekamen die Fans von den Essenern eine solide Show mit den gewohnten Hits  und die erste Wall of Death des Festivals vor der Hauptbühne geboten.

wff20080704_0304.jpgwff20080704_0306.jpg

wff20080704_0401.jpg Zwischendurch besuchte man die Rockabillies THE ACCIDENTS aus Schweden in der HARD BOWL, wurde aber ob des mageren Zuschauerinteresses und der relativ harmlosen Punk-/Rock´n´Roll-Mischung des Vierers enttäuscht. Ausserdem fragte ich mich, was das Bassist mit seinem Unterkiefer anstellte: Solche unkontrollierten Bewegungen kenn ich sonst nur von übelst verstrahlten LSD-Opfern. Aber man muss ja nicht alles verstehen...Aber irgendwie habe ich mir unter dem Sound insgesamt was anderes vorgestellt.

Dafür bekam man bei DIE APOKALYPTISCHEN REITER das, was man erwartete: Eine stimmungsvolle und zugleich bizarre Show inklusive Schaumkanone und neuer Gitarristin Lady Cat-Man. Da ich unbedingt CATARACT im Zelt sehen wollte, habe ich auch nur "Riders in the Storm" und das neue "Es wird schlimmer" vom bald erscheinenden Album "Licht" mitbekommen.
Jedenfalls war Fuchs bester Laune und sorgte durch rege Kommunikation mit den "Helden" im Publikum für viele Lacher. Auch wenn mir die alten, härteren Sachen der REITER weitaus besser gefallen als das neuere Zeug, sind die Fünf live immer eine Hausnummer!

wff20080704_0509.jpgwff20080704_0508.jpg

Genauso wie die Schweizer CATARACT. Dieser thrashige Metal Core bolzt einfach nur gnadenlos auf´s Kaubrett. Da ist es egal, ob die Züricher die Knaller vom aktuellen selbstbetitelten Album wie "The Seperation of Life and Time" und "Snake Skin" oder "Tongues spitting Hate" von der "Kingdom"-Langrille ballern: Hier bricht jeder Part den Nacken, egal ob Uff-Zeck oder Breakdown.
So rappelte es auch zur Zufriedenheit Fedi´s recht ordentlich im Pit und so manche blutige Nase zog sich zwangsläufig aus dem Geschehen zurück. Nur schade, dass es keines der Cover-Stücke der Bonus-CD in die Setlist geschafft hat.
An dieser Billing-Position hätten übrigens letztes Jahr NEAERA stehen sollen, liebe WFF-Organisatoren, das nur zur Anmerkung.
Aber nach dieser Show der Eidgenossen freue ich mich schon wahnsinnig auf die "Hell on Earth"-Tour im Herbst!

wff20080704_0607.jpgwff20080704_0612.jpg

Rechtzeitig zurück an der Hauptbühne gab es nun die Altmeister MORBID ANGEL zu bewundern. Dabei stellen die Reste des Schaumes der Reiter im Fotograben einen lustigen Kontrast zu David "The next 40 Minutes you are mine!" Vincent´s Lack-Oberteil und Hähnchen Trey´s opulenter Locken-Matte dar - Real-Satire par excellence!
Aber dafür prügelte man ein sehr geiles Set herunter, das in der kurzen Zeit keine Wünsche offen ließ: Der Opener "Ritual", "Pain Divine" und "Maze of Torment" ließen Old-School-Death-Metal-Herzen schneller schlagen! Der neue (und gute) Song "Nevermore" unterbrach einzig die Abfolge der Klassiker; "Dawn with the Angry", "Where the Slime lives" und das abschließende "God of Emptiness" machten den Gig perfekt - wobei bei Letzterem auch die tief gesungenen Parts am Ende des Stücks von Vincent überzeugend intoniert wurden. So macht der Vierer aus Florida auch nach über 20 Jahren weiterhin Spaß! 

wff20080704_0713.jpgwff20080704_0716.jpg

wff20080704_0810.jpg Da mich AGNOSTIC FRONT in letzter Zeit live immer wieder enttäuschten, verzichtete ich auf einen Besuch der Hardcore-Veteranen und nahm lieber mal etwas nahrhaftes zu mir - angesichts des folgenden Programms bis zum nächsten Morgen ein kluger Plan!
Allerdings soll der Fünfer um Muster-Bilderbuch Roger Miret ziemlich abgefeiert worden sein. Vielleicht schau ich sie mir ja doch mal wieder demnächst in unserem beschaulichen Roxy an...hoffentlich werde ich da nicht wieder enttäuscht, denn sonst schreibe ich die New Yorker endgültig an der Live-Front ab.

Der Co-Headliner des Tages waren dann die umstrittenen BULLET FOR MY VALENTINE. Die Waliser feiern auch mit ihrem Zweitwerk "Scream! Aim! Fire!" weltweit Erfolge und werden wegen ihrer teils melodiösen Ausrichtung oft (zu unrecht!) als Pop-Metal bezeichnet.
Aber wenn man sich die auch an diesem Abend dargebotene Show mal ohne Vorurteile angeschaut hätte, wäre man zum Ergebnis gekommen, daß diese Band wahrlich METAL ist.
Mit dem Titelstück des aktuellen Albums kämpfte man noch gegen widrige Sound-Verhältnisse, aber während der Show fing sich das glücklicherweise noch. Es wäre auch um so manche Perle wie "4 Words (to choke upon)" (mit eingebauter Wall of Death), "Eye of the Storm", "Suffocating under Words of Sorrow" und natürlich "Tears don´t fall" zu schade gewesen. "Say goodnight" mit seinem Donner-Intro markierte dann die Verschnaufpause des Sets, um dann noch einmal mit "Spit you out", "Hand of Blood" und am Ende "Waking the Demon" sein Revier zu markieren.
Auch wenn Frontmann Matt die Flucherei (Fuck, Fuck, Doppel-Fuck!) hätte eingrenzen können, war die Show des Quartetts alles in allem gut, aber nicht aussergewöhnlich. Ein wenig mehr hatte ich mir irgendwie schon versprochen.

wff20080704_0906.jpgwff20080704_0912.jpg

Mit etwas Verspätung war es dann endlich Zeit für den absoluten Höhepunkt des Tages: MACHINE FUCKIN´ HEAD sollten für rund 80 Minuten eine Knaller-Show abliefern, die in Erinnerung bleiben sollte!
Schon mit "Clenching the Fists of Dissent" zu Beginn brodelte der WFF-Kessel bereits beachtlich. Der Opener des "The Blackening"-Meisterwerks ist an Intensität trotz der langen Trackdauer kaum zu überbieten - außer vom folgenden "Imperium", welches ich mir aber ein wenig später gewünscht hätte, denn DIE Neo-Thrash-Hymne des neuen Jahrtausends wollte ich eigentlich nicht im Fotograben erleben...Naja, so ist halt Murphy´s Law!
Aber es sollten ja noch einige Brecher aus der mittlerweile über 15-jährigen Bandgeschichte der Oaklander folgen: "Ten Ton Hammer", "Bulldozer" und "Old" stellvertretend für das letzte Jahrtausend und sämtliche Hits der aktuellen Rille ("Now I lay thee down", "Aesthetics of Hate" und natürlich der Übersong "Halo") forderten so manchem Nacken alles ab.
Gerade bei Letztgenanntem stimmte einfach alles: Der zweistimmige Gesang mit Basser Adam Duce, die exstatischen Soli Rücken an Rücken mit Phil Demmel und das Power-Drumming Dave McClain´s, welches eigentlich nicht extra erwähnt werden müsste, machten den Track zum Höhepunkt des Abends - da konnten sogar "Descent the Shades of Night" und "Davidian" am Ende nicht mehr mithalten!
Stimmte die Setlist zu 90% mit der der Europa-Tour im letzten Jahr noch überein, gab es dennoch ein dicke Überraschung: Die Fans durften sich auf das für einen IRON MAIDEN-Tribute-Sampler aufgenommene "Hallowed be thy Name" freuen, welches in MACHINE HEAD-Version einen völlig neuen Touch bekam. Sehr geil!
Also alles in allem ein mehr als würdiger Headliner am ersten Tag des WFF! Denn welcher Headliner dieser Grössenordnung kann von sich behaupten, mehrere fast 10 Minuten-Tracks in seiner Setlist zu haben? Mir fällt da so schnell keiner ein..

wff20080704_1010.jpgwff20080704_1002.jpg

Nach diesem aufregenden Event ging man erst wieder Energie tanken, ließ ROTTING CHRIST und BRUTAL TRUTH aussen vor, und kam erst zu MAYHEM zur

KNÜPPELNACHT:

Und diese wussten wieder einmal mehr das Publikum zu polarisieren: Musikalischgab es überhaupt nichts zu meckern. "Deathcrush" und "Freezing Moon" kamen sehr geil herüber, aber nur, wenn man die Augen schloss. Denn was Fronter Attila optisch zu bieten hatte war mehr als befremdlich: Zurückgegelte Haare, Sonnenbrille, weisses Jackett mit roter Armbinde, ein riesiges umgedrehtes Kreuz um den Hals und mit einen Strick in der Hand präsentierte sich der "Künstler" in manischer Verfassung und gab seine keifenden Laute von sich. Provokation gut und schön, aber das hier schoss weit übers Ziel hinaus, denn das war einfach nur noch albern. Passend hierzu war Attila´s eigene "Daumen-nach-unten"-Gestik.
So leerte sich das Zelt auch recht rapide, manche lachend und kopfschüttelnd, andere enttäuscht ob der Selbstkarikatur einer ehemals schwarzmetallischen Institution. Immerhin waren MAYHEM damit Gesprächsstoff Nummer Eins am nächsten Tag.

wff20080704_1102.jpgwff20080704_1106.jpg

Für alle hartgesottenen und weiter ausharrenden Freunde des gepflegten Geballers sollten nun aber die Brasilianer KRISIUN die Kartoffeln aus dem Feuer holen. Zu was das Trio live in der Lage ist, verschlägt einem tatsächlich die Sprache!
Flinke Finger an den Saiten, unmenschliche Blasts und somit mit Max einen Drummer, den ich hiermit (in der persönlichen Rangliste) zum fixesten Schlagwerker der Welt ernenne. Im Studio kann man tricksen, aber live nicht! Und da konnte der Gute einfach nur überzeugen.
Sänger Alex wurde nicht müde, das verharrende Publikum für die Unterstützung der brutalen Musik zu danken und hinterließ in den 40 Minuten nach dem "Southern Storm" eine Menge Verwüstung. Groß!

wff20080704_1202.jpg

Da mussten die Ösis von BELPHEGOR sich schwer strecken, um mithalten zu können! Aber das gelang ihnen scheinbar mühelos. Unter anderem gaben "Seyn Todt in Schwarz", "Hells Ambassador", "Justine:Soaked in Blood" und "Lucifer Incestus" einen superben Einblick in BELPHEGOR´s neueres Schaffen und verbreitete eine böse und unheilschwangere Atmosphäre.
Auch bemerkenswert waren die Falco-mässigen Ansagen Helmuth´s in teils österreischisch-deutscher, teils englischer Sprache, die trotz der Boshaftigkeit für ein kleines Schmunzeln bei mir sorgten. Natürlich durfte auch der Titeltrack der aktuellen "Bondage Goat Zombie" nicht fehlen, den man dann am Ende des Gigs herausfeuerte. Auch hier galt ganz ohne Frage: Beide Daumen hoch für die Ösi-Dämonen! 

wff20080704_1305.jpgwff20080704_1301.jpg

Mittlerweile war es fast 5 Uhr morgens, arschkalt und es graute der Samstag Morgen außerhalb des Zeltes. Auch wenn das Zelt nach BELPHEGOR sich nochmals um ca. die Hälfte leerte, blieben die letzten Unentwegten für 1349 wach. Das Projekt von Frost (SATYRICON) sollte mit seinem Hochgeschwindigkeits-Black Metal auch dem Härtesten den akustischen Gnadenstoß verabreichen und in Richtung Zelt verabschieden.
Leider war eben jener Frost nicht mit am Start, was die Kollegen (allesamt in Corpsepaint) aber nicht davon abhielt, das Set souverän durchzuziehen. Auch übermannte uns dann doch die Müdigkeit und nach den 3 Tracks zum Bilderschießen verzogen auch wir uns vorzeitig in die Heia - angesichts des noch kommenden Programm tat jede Minute Schlaf gut. 

wff20080704_1402.jpgwff20080704_1411.jpg

SAMSTAG:

Auch wenn die Nacht nicht sonderlich lange war, es im Zelt gegen 11 Uhr schon wieder unerträglich heiß war, fand man sich wohlauf und fit zu ILLDISPOSED zurück an der Hauptbühne. A.O.K. mit ihrem Asi-Punk musste ich mir dann auf nüchternen Magen noch nicht geben.
Dann lieber die groovige Todesblei-Keule aus Dänemark. Fronter Bo glänzte wieder einmal mit seinen rudimentären Deutsch-Kenntnissen und haute zwischen den Songs einen Gag nach dem anderen raus. So beschwerte er sich zB darüber, daß die "swule Spanier" die EM gewonnen haben ("Wer will schon Zweiter sein? Fragt dazu auch mal HATESPHERE!"). Oder daß die Band aufgrund Geld-Armut gammelig und "swul" aussieht, was man durch Kauf eines Shirts und dem verbundenen Einkommen aber wieder ändern könnte. Dieser Kerl sollte schleunigst eine eigene Fernseh-Show bekommen!
Daß bei diesen Chaoten mittlerweile der ehemalige VOLBEAT-Gitarrist Franz "Hellboss" Gottschalk dabei ist, verwundert da nicht, soll dieser doch damals öfters bei den Jungs um Poulsen über die Stränge geschlagen haben - da ist er hier wohl besser aufgehoben...
Aber auch musikalisch boten die Aarhuser einiges: Im Fokus stand natürlich die aktuelle "The Prestige"-Scheibe mit "Let go", "Weak is your God", "A Child is missing" und "Like Cancer". Aber auch ein älteres Stück von der "There´s something rotten.."-Phase hat es mit "Near the Gates" ins Programm geschafft.
In diesem Sinne: Gerne auf ein Neues, ihr "swulen Dänier"!

wff20080705_0107.jpgwff20080705_0109.jpg

Durch die Absage von THE RED CHORD schon im Vorfeld des Festivals zogen mit JOB FOR A COWBOY eine ähnlich geartete Band nach. Die "MySpace-Saga" (durch die Internet-Platform sind METAL BLADE auf die Band aufmerksam geworden und haben sie letztendlich gesigned) hat der Band somit auch die Tür für den europäischen Markt geöffnet; angesichts der krasseren Ausrichtung der Mucke (Progressiver Grind-/Death-Core) war vor der Bühne aber erst nicht viel von der Begeisterung zu spüren, nur wenige schüttelten ihre Matten bzw. schienen überhaupt mit dem Material des Fünfers aus Arizona vertraut gewesen zu sein, dennoch bildete sich mit der Zeit ein amtlicher Pit, wo fleissig gerudert und gefightet wurde.
Technisch wurde das Ganze blitzsauber dargeboten, aber irgendwie fehlte mir da noch die Griffigkeit in der Musik. Aber schlecht war das Ganze sicher nicht.

wff20080705_0205.jpg

Von ENTOMBED erwartet man da gewiß einiges mehr. Die Innovatoren in Sachen "Death´n´Roll" machten auch heute keine halben Sachen, sondern rockten einen Knaller nach dem anderen in die Meute: "Demon", "Crawl", "When in Sodom", "Serpent Saints", "Damn Deal Done",... ihr seht, da war aus jeder Schaffens-Phase was dabei!
Wobei "Out of Hand" und "Left Hand Path" allerdings noch herauszuheben sind, diese Tracks traten einfach nur Arsch! Auch wenn gerade bei den alten Sachen eine zweite Gitarre schmerzlich vermisst wird, macht dem Vierer um LG Petrov immer noch keiner was vor. Einziges Manko: Wo zur Hölle war "Wolverine Blues"? *schnief*

wff20080705_0306.jpgwff20080705_0308.jpg

Danach ging es mit DEVIL DRIVER um den Ex-Frontmann von COAL CHAMBER Dez Fafara rasant weiter. Die Popularität in unseren Breiten scheint angesichts dem Aufkommen und der Stimmung im Pit enorm angestiegen zu sein.
So war es ein Leichtes, mit einer energetischen Show den Kids Circle Pits und Todeswälle abzuverlangen. Der enorm fette Sound des Thrash-/Death-Gebräus tat sein Übriges hierzu. Hier sei auch einmal angemerkt, daß bis auf kleine Windverwehungen am Freitag der Sound an der Mainstage durchgehend absolut top war!
Ich konnte bis dahin noch nicht wirklich viel mit den Teufelsfahrern anfangen, aber die Energie und Begeisterung auf der Bühne steckte auch mich an. Werd ich dann doch mal genauer anchecken!

wff20080705_0410.jpgwff20080705_0404.jpg

Aber das war alles nur Pille-Palle im Gegensatz zu dem, was jetzt bei HEAVEN SHALL BURN passieren sollte: Ein Hammer-Album namens "Iconoclast" im Gepäck und der ohnehin schon gute Ruf einer Spitzen-Liveband ließ es vor der Bühne packevoll werden. Der Bonus des Quasi-Heimspiels (Thüringen is ja nicht so weit weg) hat zusätzlich einen positiven Effekt.
Auch wenn ich die Jungs innerhalb des letzten halben Jahres bereits zum dritten Mal sehe: Es waren nur minimale Abnutzungserscheinungen bermerkbar.
Das Olafur Arnalds-Intro "Awoken" und "Endzeit" sind der ideale Einstieg in 45 Minuten purer und positiver Energie. "Like a thousand Suns", "Counterweight", "Forlorn Skies"...in jedem Song knallte es unaufhörlich im Pit. Und da gab es noch nicht einmal die Spezial-Aufgaben, die Shouter Markus dem Publikum aufgetragen hat: Zum einen sollte bei "Behind a Wall of Silence" der Circle Pit um den Wellenbrecher herum gebildet werden und war somit der wohl größte des ganzen Festivals. Kaum hatte sich im Publikum wieder alles halbwegs geordnet, wurde zum andern neben der Wall of Death zusätzlich ein Circle Pit hinter dem Wellenbrecher zu "Voice of the Voiceless" erfolgreich aufgetragen.
Abschließend durfte natürlich "The Weapon they fear" nicht fehlen mit der Crowdsurfing-Aufforderung nicht fehlen und nach dem EDGE OF SANITY-Cover "Black Tears" war endgültig Schluß.
In dieser Verfassung guck ich mir die Jungs gerne noch 5 Mal in diesem Jahr an..bei der PERSISTANCE TOUR Ende des Jahres schon mal auf alle Fälle - ich bin gespannt, ob und was die Band sich bis dahin Neues einfallen lässt. 

wff20080705_0508.jpgwff20080705_0512.jpg

Der recht Death Metal-lastige Tag sollte nun Genre-intern seinen Höhepunkt mit SIX FEET UNDER erfahren. "Victim of the Paranoid" und "Silent Violence" machten gleich zu Beginn klar, daß Death Metal auch in einer simplen Form ordentlich knallen kann. Im weiteren Verlauf bestätigten "The Day the dead walked", "Revenge of the Zombies", "Feasting on the Blood of the Insane" und "Human Target" diese These.
Recht gut "drauf" schien Mr. Chris Barnes jedenfalls zu sein, für seine Verhältnisse war das ein hyperaktives Stageacting an diesem frühen Abend. Leider fehlten in der Setlist weitere Kracher wie "War is coming", "The Enemy inside" und "Lycanthropy". "Torn to the Bone" ist da nicht halbwegs ein gleichwertiger Ersatz, obwohl auch von der "Haunted"-Platte.
Da konnte auch "TNT" am Schluss die Gesamtnote (rein für die Setlist wohlgemerkt) nur auf 2 Minus retten.

wff20080705_0603.jpgwff20080705_0602.jpg

Haltestelle "Flugplatz Roitzschjora"! Bitte aussteigen, das WITH FULL FORCE in Grund und Boden stampfen und dann weiter nach Slowenien!
MINISTRY, die Legende auf Abschiedstour mit stressigem Tour-Plan. Aber die relative Nähe der beiden Festivals zueinander sorgte für rege Band-Fluktuation zwischen Tolmin und Löbnitz.
Hinter aufgestellten Drahtzäunen geschützt und mit Videoprojektionen visuell unterstützt, bolzten MINISTRY ein letztes Mal auf deutschen Bühnen ihren Industrial Metal heraus.
Wie gewohnt gab es weder Ansagen noch sonstige Kommunikation von Mastermind Al Jourgensen mit dem Publikum, aber hier spricht einzig die Musik für sich.
Den Kontakt stellten dafür Thommy Victor und Tony Campos umso mehr her, die desöfteren an die Bühnenränder kamen oder durch die Zäune hindurchlugten, was auch der Chef mit dem Zylinder im Laufe des Gigs immer öfter mit einem fetten Grinsen tat.
Das Programm konnte man nur bedingt als "Best of" bezeichnen, dafür fehlten doch einige wichtige Songs, besonders aus den Neunzigern; "Jesus built my Hotrod", "Psalm 69", "So what" seien hierzu genannt.
Also begnügte man sich hauptsächlich mit den neueren Lärmern wie "No W.", "The Last Sucker", "Waiting" und dem Burner "Lies". Allerdings waren immerhin "N.W.O.", "Just one Fix" und "Thieves"  unverzichtbar.
Es war zwar anfangs für die Video-Untermalung noch etwas zu hell, aber das besserte sich zwangsläufig mit eintretender Dunkelheit. Auch gab es keine eigentlich zu erwartenden "Star-Gäste" wie Burton C. Bell beispielsweise, und so blieb der Gig entgegen aller Ankündigung relativ unspontan. Dies soll allerdings nicht als Abwertung verstanden werden, denn MINISTRY verabschiedeten sich anständig und angemessen von deutschen Bühnen. Da ich sie vorher noch einmal gerne auf der Clubtour gesehen hätte (Ja, der Urlaub war wieder "schuld"), bleibt eine kleine Träne im Knopfloch...

Farewell Mister Al, Rest in Peace MINISTRY!

wff20080705_0704.jpgwff20080705_0701.jpg

So wurde es Zeit für den Samstags-Headliner IN FLAMES. Das neue Album "A Sense of Purpose" konnte mich zumindest im Vorfeld überzeugen und ich war auf die Live-Umsetzung gespannt.
Dazu muss ich anmerken, daß dies ohnehin mein "erstes Mal" mit IN FLAMES live war - kaum zu glauben, aber wahr! Für die Pyroshow musste länger umgebaut werden und sogar 2 Drähte über dem  Publikum bis zum Mischpult gespannt werden - aber dieser Aufwand lohnte sich!
Mit "Cloud Connected" und viel Knall-Bumm-Flamm hatten die Göteborger einen Einstand nach Maß. Direkt den Single Track "The Mirror´s Truth" hinterher geschoben und spätestens nun war der Funke auf´s Publikum übergesprungen. Zottelkopp Anders forderte somit auch das Publikum desöfteren auf, die Band zu beeindrucken, was u.a. durch einen nackten Crowdsurfer gelang. Der eher introvertierte Sänger gab sich bester Laune und seine Mitstreiter sorgten für das solide Partry-Fundament.
IN FLAMES haben mittlerweile so viele Hits, da können sie bei der Songauswahl nicht wirklich viel verkehrt machen: "Colony", "Trigger", "Ordinary Story", "Alias", "Transparent", "Pinball Map", "The quiet Place", "I´m the Highway", "Move through me" und sogar "Graveland" von "The Jester Race", das diversen Bands wie ENTOMBED, HARDCORE SUPERSTAR und DANKO JONES gewidmet wurde, boten eine bunte Mischung, auch wenn die aktuelleren Stücke im Vordergrund standen.
Bei "Only for the Weak" wurde dann der WFF-Acker zur Springburg und das ganze Festival machte zu später Stunde ein paar Leibesübungen. Immer wieder durch Flammen, Pyros und einer atmosphärischen Lichtshow unterstützt, passte an diesem Abend wirklich alles! Da war sogar Freiraum für ein wenig spontanen Spaß, so dass Björn Gelotte auch ein paar SCORPIONS-Riffs anspielen konnte, bevor  die Show sich mit "Take this Life" und "My sweet Shadow" dem Ende zuneigte - abgeschlossen mit Schnipsel-Regen und großem Feuerwerk über dem Kiessee.
Ergo: Persönliche IN FLAMES-live-Premiere für gut befunden, auch wenn ein paar mehr Tracks aus alten Tagen gefallen hätten. Aber es muss ja das neue Album promotet werden, von daher war das okay.

wff20080705_0807.jpgwff20080705_0805.jpg

Leider hatte das SATURDAY NIGHT FEVER in diesem Jahr nichts für mich zu bieten; einzig DANKO JONES hätte mich noch interessiert, aber dies überschnitt sich mit dem Meister der Heimorgel im Pressezelt, MAMBO KURT.
Dieser gab wie in jedem Jahr die Spezialparty für anwesende Pressefuzzis, Musiker und alle, die irgendwie ein VIP-Bändchen am Arm hatten - mitunter auch seltsamem Publikum, die mir den Meister ein wenig zu sehr in ihre Tanzeinlagen einbunden und ihn eher störten als belustigten.
Unterstützt von seiner neuen Praktikantin Jessica, die wahlweise sang oder auch die Begleitung spielte, bot Kurti wieder witzige Ansagen, schiere Versionen rockiger und metallischer Klassiker und sorgte somit einmal mehr für breites Grinsen im Pressezelt.
War zwar nicht mehr ganz so originell wie im letzten Jahr, aber immer wieder spaßig ist das Ganze allemal!

wff20080705_0902.jpg

Somit war der Samstag auch schon vorüber und es ging recht zeitig ins Zelt - der Sonntag würde wieder einiges zu bieten haben! 

SONNTAG:

Einmal MAMBO KURT am Wochenende reicht vollkommen und ENEMY OF THE SUN fiel dem nächsten Interview-Termin zum Opfer - aber gerade noch rechtzeitig zu unseren Spezies VOLBEAT waren wir wieder am Start - Tourbus-Türen können auch mal zickig sein! Wir sahen uns schon im CAVALERA-Bus für den Rest des Tages "gefangen". Wäre immerhin mal was anderes gewesen. Mehr hierzu im bald veröffentlichten Interview mit Iggor.

Aber so war es natürlich viel besser. Michael Poulsen und seine Kollegen sind live immer ein Party-Garant, das hat sich auch auf dem WFF herumgesprochen und so wurde VOLBEAT mittlerweile zum dritten Mal hintereinander gebucht und klettert stetig in der Setlist nach oben - wenn für meinen Geschmack aber immer noch zu niedrig angesetzt.
Egal, 40 Minuten musikalische Party und ausgelassenem Mitsingen sind besser als gar nix. Das Intro zu "Human Instrument" ertönte, die Band betrat nach und nach die Bühne, Jon bearbeitete die Felle mit den ersten Takten und die Gitarren setzten ein...Poulsen begann (cool bebrillt und der Tolle glatt wie ein Fisch nach hinten gebürstet) die ersten Zeilen zu singen und das WFF schwingte sofort mit. Ich kann immer noch nicht genau beschreiben, was diese Band so besonders macht, aber der Zauber VOLBEAT´s wirkt wohl auch beim x-ten Mal.
Das Hit-Feuerwerk nahm seinen Lauf: "Radio Girl", "The Garden´s Tale", "Pools of Booze", "Soulweeper", "Caroline Leaving" und das dem kürzlich verstorbenen Vater Poulsen´s (mein Beileid!) gewidmete "Sad Man´s Tongue" machten trotz letzteren genannten Umstände die Elvis-Metal-Fete perfekt! 
Insgeheim wünschte man sich schon, THE EXPLOITED wären nicht angereist und wie voriges Jahr könnten VOLBEAT ihren Set erweitern und vielleicht ein, zwei Eindrücke vom kommenden Album "Guitar Gangsters & Cadillac Blood" geben, aber diesen Gefallen taten uns Wattie und Co nicht...

wff20080706_0101.jpgwff20080706_0117.jpg

Jedenfalls schenkte ich mir die Schotten so oder so, es war Mittagessen-Zeit! Und nach diversen Umfragen bei Kollegen habe ich nicht viel was verpasst.

Da war ich auf die Blödel-Franken JBO schon ein wenig mehr gespannt. Diese hatte ich vor ca. 10 Jahren das letzte Mal in der Saarbrücker Garage live gesehen und fand es ganz spassig. Nebenbei hörte ich auch in die folgenden Alben mal rein und konnte den ein oder anderen Schmunzler immer wieder entdecken - mehr aber auch nicht.
Und so auch bei diesem Auftritt. Da muss ich schon speziell in Stimmung für Songs wie "Gänseblümchen", "Faulheit siegt", "Head Bang Boing" und "Wir ham´ne Party" sein, sonst kann  man den ganzen Albernheiten nix abgewinnen. Für die massiven Soundprobleme zu Beginn beim "Kuschelmetal-Medley" konnte JBO natürlich nichts, aber um in die Stimmung überhaupt zu kommen, war es nicht hilfreich.
Sei´s drum, die Fans der Band feierten ihr rosanes Fest und "Ein guter Tag zu Sterben" kann glaube ich mittlerweile jeder bei 3,75 Promille mitgröhlen. War ok, aber auch nicht mehr. Vito, Hannes und Co haben ihren Reiz leider für mich verloren.

wff20080706_0203.jpgwff20080706_0205.jpg

Dann doch lieber in Erinnerungen schwelgen bei LIFE OF AGONY. Seit mittlerwile fast 20 Jahren besteht die Formation aus Nex York nun und schaffte mit dem 1993 erscheinenden Album "River runs red" und der Europa-Tour mit PRO-PAIN auch in Europa den Durchbruch. Der extravagante Gesang von Keith Caputo war zu diesem Zeitpunkt etwas ganz besonderes.
Und auch heute haben die Hits aus diesen Tagen nichts von ihrer Stärke verloren! Auch wenn Keith bei den ersten drei Tracks ("River runs red", "This Time", "Method of Groove", sehr geil!) noch ein wenig zu "kaputto" über die Bühne stolperte, ließ in der Folge die Wirkung der scheinbar eingenommenen Stimulanzien nach und seine Gesangsleistung wurde dementsprechend besser bis sehr gut! Die schrägen Bewegungen und Sanges-Improvisationen ist man ja mittlerweile von ihm gewohnt. 
"Other side of the River", "Lost at 22" von der "Ugly"-Scheibe, "Weeds" und "Love to let you down" der beiden letzten Platten und weitere Hits der "River runs red" ("Bad Seed", "Through & through" und am Ende "Underground") machten die Fans voll und ganz froh - diese waren zwar nicht so zahlreich, aber dafür umso enthusiastischer beim Auftritt von LIFE OF AGONY am Start! Songs, zu denen man als 15-16 Jähriger Stagediving auf´s Bett (*räusper*) gemacht hat, wecken scheinbar bei vielen Erinnerungen. Schön! 

wff20080706_0318.jpg

Danach sollten die neuen "Senkrechtstarter" AVENGED SEVENFOLD das WFF rocken. Aber irgendwie haben das die wenigsten mitbekommen. Geradezu einen "lächerlicher" Zuschauerzuspruch war angesichts der Position im Billing zu verzeichnen. Da wären selbst in der Tent-Stage Lücken im Publikum auszumachen gewesen. Da hat man sich schlichtweg verzockt!
Musikalisch war das auch keine Offenbarung. Irgendwo zwischen Punk, Emo und ein wenig Metal positioniert, kämpften die Burschen mit dem Publikum um Anerkennung - welche ihnen, abgesehen von ein paar Fans, aber verwehrt wurde. Kann mal getrost als Reinfall des Festivals bezeichnen.

Dies betraf aber mitnichten die angekündigte Reunion von BIOHAZARD! Mit Gitarrist Bobby Hembell zurück an Bord gab es auch hier wie 2 Stunden zuvor bei LIFE OF AGONY einen schönen Flashback in die Mitte der Neunziger. Da war es noch cool, auf Konzerten zu hüpfen und die Pit-Action bestand lediglich aus Pogo und Crowdsurfing ohne Karate Kid-Hampelmänner.
So präsentierte uns die Combo aus Brooklyn auch nur Songs der ersten drei Alben, was angesichts der mehr oder minder erfolglosen Folge-Alben an diesem Tag für die Stimmung auch das Beste war.
"Shades of Grey", "What makes us tick" und "Chamber spins Three" gaben einen explosiven Anfang, gefolgt von "Black and white and red allover", "Down for life" und "Survival of the Fittest".
Klar sind die Ghetto- und Strassenhymnen textlich mittlerweile komplett out, aber mit welcher Energie die in die Jahre gekommen dieses Hardcore-Metal-Gebräu immer noch in die Menge pusten, ist aller Ehren wert! Billy war wie immer ständig in Bewegung, suchte den Kontakt zum Publikum und ließ sich sogar zu einer Crowdsurfing-Einlage hinreissen.
Und mit den Hits war noch lange nicht Schluss: "Wrong side of the Tracks" (mit Unterstützung von Keith Caputo), "Urban Discipline", "Tales from the hard Side", das BAD RELIGION-Cover "We´re only gonna die" und selbstverständlich "Punishment" machten die Zeitreise perfekt.
Auch wenn nach Evan Seinfield´s Meinung deutsche Kriege den Hintergrund eines "Bier-Streits" haben ("German´s don´t share their Beer!"), wirft er den ein oder anderen Becher Gerstensaft in die ersten Reihen.
Mit dem den CAVALERA-Brüdern gewidmeten "Hold my own" wurde der Gig auch schon beendet, ich hätte mir liebend gerne noch "Victory" anstatt zb "Five Blocks to the Subway" oder "Love denied" gewünscht, aber man kann ja nicht alles haben, nüch wahr.
Bobby verabscheidete sich dann noch per Handschlag in der ersten Reihe und ich bin gespannt, wie sich seine Rückkehr in Zukunft musikalisch auf BIOHAZARD auswirkt. Hoffentlich in Richtung  alter Stärke.

wff20080706_0402.jpgwff20080706_0409.jpg

So war man bestens aufgeheizt für den absoluten Headliner 2008: Die CAVALERA CONSPIRACY forderte noch einmal die letzten Kräfte der Meute, die nach 3 Tagen Rock´n´Roll teilweise schon schwer gezeichnet war.
Aber da kannten die Ikonen Max und Iggor keine Gnade! Das Eröffnungsduo "Inlikted" und "Sanctuary", gefolgt von "Territory" ließ das WFF noch einmal komplett ausflippen. Aber auch die beiden anderen Bandmitglieder an den Saiten haben ihre Qualitäten: Johny Chow von FIREBALL MINISTRY am Bass und der SOULFLY-Mitstreiter Mark Rizzo an der Lead-Gitarre bestachen durch energetishes Spiel. In Falle von Rizzo kann man kaum einen besseren Saitenquäler am Start haben.
Die Setlist war mit (manchmal nur angespielten) SEPULTURA-Klassikern ("Inner Self", "Desperate Cry", "Arise/Dead embryonic Cells", "Refuse/Resist", "Propaganda") und sogar einem NAILBOMB-Track ("Wasting away") gespickt, ohne daß das gute "Inflikted"-Album zu kurz kommen musste. "Terrorize", "The Doom of all Fires", "Black Ark", "Must Kill" und "Nevertrust" seien stellvertretend genannt.
Daß die Cavalera´sche Familienbande wieder funktioniert, machte bei der uralten "Troops of Doom"-Schote das Mitwirken von Max´s Sohn Zyon an den Drums und Ritchie Cavalera´s Shouting bei "Black Ark" zusätzlich deutlich.
Als dann mit "Roots blody Roots" der Abschluß eingeläutet wurde, wurde im Publikum sogar ein Bengalo gezündet, was angesichts des Gedränges gerade bei diesem Song als unverantwortlich gewertet werden muss. Ich hoffe, es hat sich da niemand bei verletzt.
Aber alles in allem war die Cavalera-Veschwörung ein würdiger Headliner und präsentierte die Brüder in altbewährter Form. Sehr stark! 

wff20080706_0517.jpgwff20080706_0516.jpg

Aber damit war das Festival noch nicht um! Ein persönlicher Höhepunkt sollte mit den Iren PRIMORDIAL bei THE LAST SUPPER noch folgen. Und da wurde ich ganz und gar nicht enttäuscht! Auch wenn aufgrund der begrenzten Spielzeit und der Überlänge der Tracks lediglich 5 Songs gespielt werden konnten, versprühten die Mannen der grünen Insel ihren eigenen Charme, der aus Wut, Melancholie und Verzweiflung besteht.
Allen voran natürlich der charismatische Sänger Alan mit seiner intensiven Bühnendarbietung, die seinesgleichen sucht. "Empire Falls" und "As Rome burns" von der aktuellen Göttergabe "To the nameless Dead" und "The Coffin Ships" wurden von "Gods to the Godless" und einem älteren Track ergänzt. Leider gab es an der rechten Box Sound-Ausfälle zu verzeichnen, was den Hörgenuß leider etwas trübte, aber das machte die Band wieder wett.
War so kurz nach dem Ende an der Hauptbühne am Anfang des Gigs noch relativ wenig im Zelt los, wurde die Band am Ende von einer respektablen Meute abgefeiert. Ganz große Klasse!

wff20080706_0606.jpgwff20080706_0604.jpg

Auf die wiedererstarkten MOONSPELL war ich dann auch sehr gespannt. Wurde nachmittags die Autogrammstunde am Rock Hard-Stand noch vorzeitig beendet, befürchtete ich auch mangelndes Interesse beim Auftritt der Band, wurde aber zum Glück eines Besseren belehrt.
Die Portugiesen, die mit zu der ersten Welle im Gothic Metal gehören, haben gerade erst mit "Night Eternal" ein superbes neues Album (Review) veröffentlicht und konnten sich über ein gut gefülltes Zelt freuen. Und wie im Review prophezeit, wird das Set von "At tragic Heights" eröffnet. Die Aussetzer an der rechten Box sind immer noch nicht behoben, was soll´s. Das schmälert die Qualität der Songs nicht. Der Titeltrack der aktuellen Scheibe und "Scorpion Flower" (leider ohne Anneke) sollten als Promo-Massnahme genügen; es gibt schließlich noch einige Klassiker, die gespielt werden müssen: "Opium", "Vampiria", "Alma Mater" (mit einer sehr hohen Intensität dargeboten!) und "Finisterra" gehören in jeden Auftritt der Lissaboner um Fernando, der auch live immer noch zwischen beschwörendem und aggressivem Gesang perfekt pendeln kann.
"Full Moon Madness" am Schluß bedeutete auch für mich das Ende des WFF 2008; den zuletzt enttäuschenden ENSIFERUM und den Rausschmeissern SUBWAY TO SALLY gab man ob der sich durchsetzenden Müdigkeit keine Chance mehr. 650 Kilometer zurück an die Saar müssen ja auch noch am nächsten Tag irgendwie zurückgelegt werden.

wff20080706_0714.jpgwff20080706_0704.jpg

Das war es dann also, das Jubiläums-WITH FULL FORCE 2008! Der Gesamteindruck ist wieder mehr als positiv. Für mich persönlich gab es eine Steigerung im Billing gegenüber dem letzten Jahr und auch ansonsten war die Organisation hinsichtlich Essen, Trinken, usw. bestens.

Auuserdem hat sich die Mäßigung meines Alkoholkonsums auf die Qualität der Nachbetrachtung wohl auch mehr als positiv ausgewirkt, wie ich denke Lachend

Abschließend möchte ich mich bei unseren neu gewonnenen Freunden aus dem Pott, Tobi, Sebastian, Marc und Nicole bedanken, die uns auch abseits der Bühnen viel Spaß und gute Unterhaltung boten...von der Lösung unseres "Problems" zu Anfang des Festivals ganz zu schweigen!
In diesem Sinne: Auf ein weiteres Mal in 2009!!

Viele weitere Bilder gibt es natürlich in der Galerie; alle Fotos von Katharina und mir.

(Brix) 

 

Submit to FacebookSubmit to Twitter
Anmelden

Letzte Galerien

Neckbreaker auf Facebook

nb recruiting 2015

nb forum 2015

nb gallery 2015