Der Name Dimebag Darrell hat Kultstatus – und ist nicht ohne Grund fest mit dem Erfolg der legendären PANTERA verknüpft. Leider wurde der PANTERA-Gründer und –Gitarrist vor knapp zwei Jahren auf einem Konzert seiner Nachfolgeband DAMAGEPLAN erschossen.
Nach PANTERA spielten Dimebag und sein Bruder Vinnie Paul auch in DAMAGEPLAN weiter zusammen – und Vinnie ist es auch, der das letzte gemeinsame Projekt noch fertig gestellt und bereits in den USA veröffentlicht hat.
Mit gut einem Jahr Verzögerung ist „Rebel Meets Rebel“ nun auch hierzulande erhältlich.
Das Projekt, an dem bereits seit 1999 gearbeitet wurde, zeigt insbesondere durch die Verpflichtung von Country-Legende David Allan Coe als Sänger neue Seiten Darrells musikalischer Ausrichtung... In der Tat entpuppt sich Rebel Meets Rebel als äußerst abwechslungsreich. Im Prinzip könnte man hier von Crossover sprechen schließlich werden hier so viele Stilrichtungen gepaart, angefangen von PANTERA-typischen Metalriffs, über Southern Rock mit guten ZZ TOP-Anleihen, deutlichen Prisen Country-Musik und ab und an ein leicht funkig tönendes Klavier. Dazu gesellen sich durch weg schräge Texte aber zum Teil auch schräge Melodien.
Den Anfang macht das mit Grunzgeräuschen und Stöhnen beginnende Nothin´ To Lose bevor es dann richtig zackig rumpelnd zur Sache geht. Erinnert irgendwie ein wenig an THE RAYMENs Pipeline zugegeben, David Alan Coes näselnder Gesang ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, passt aber perfekt zu diesen Songs.
Der Titeltrack Rebel Meets Rebel greift dann tief in die Country-Schublade und verleitet mit seinem Refrain spätestens beim dritten Bier zum Mitgröhlen.
Stilistisch ähnlich lässt sich Cowboys Do More Dope an, bevor sich dann ein richtig fettes Gitarren-Riff durch die Boxen dröhnt, das im Verlauf nur noch von Dimebag Darrells hervorragendem Solo übertroffen wird.
Panfilo ist ein hier ungewöhnliches instrumentelles Zwischenspiel, bei dem Darrell sich mal kurz die Akustikklampfe umgeschnallt hat und zum hervorragenden Heart Worn Highway überleitet. Die Nummer erscheint im übrigen rotzig-frechen Kontext mit ihrem leicht mainstream-rockig angelegten Charme fast zu glatt und deplaziert, ist aber insbesondere durch die genialen Gitarrenarrangements einer der absoluten Gewinner der Scheibe.
Nach einer extrem düsteren Nummer tönt One Nite Stands aber nur so lange, bis man wieder wie beim Opener tief im Southern Rock angekommen ist.
Was ist denn bei Arizona Rivers passiert? Ozzy Osbourne in jungen Jahren? Nein, nur David Allan Coe, der mit entsprechend viel Hall und Effekt unterlegt bei dieser doch etwas drögen Ballade fast so tönt wie ganz frühe BLACK SABBATH.
Da beweist Get Outta My Life, dass man deutlich mehr auf der Pfanne hat und rockt und rumpelt sich wieder in typischer Dimebag-Manier gut ab. Cherokee Cry bleibt zunächst auf derselben Spur, leider ist das Indianergeheul in der Mitte des Songs aber doch so durchdringend und störend, dass es hier einen kleinen Abzug gibt.
Auch Time weiß zu rocken, bleibt aber den gewissen Kick schuldig da helfen die durchaus würdigen Gitarren-extravaganzen Dimebags auch nicht drüber weg.
No Compromise tritt das Gaspedal zu Beginn bis zum Anschlag durch und lebt fortan von Breaks und Tempiwechseln und entpuppt sich als interessanteste Nummer der Scheibe.
Wieder aus dem sonstigen Gerüst fällt die klare Ballade N. Y. C. Streets heraus hervorragende Nummer mit hervorragender Akustikklampfe abgesehen vom Gelaber am Anfang.
Rebel Meets Rebel ist nach anfänglich angebrachter Skepsis fast als ein kleines Juwel zu bezeichnen, denn die gewagte Symbiose der unterschiedlichen Stilformen geht auf da ist Dimebag am Ende nochmal ein ganz großer Wurf gelungen. Leider posthum.
Note: 8,0 / 10
Anspieltipps: Nothin´ To Lose, Heart Worn Highway, No Compromise
VÖ: 16.02.2007
Spielzeit: 40:25 min
Titel: 12
Label: Locomotive Music
(Naglagor)Rebel Meets Rebel (feat. Dimebag Darrel) - Rebel Meets Rebel
Der Name Dimebag Darrell hat Kultstatus – und ist nicht ohne Grund fest mit dem Erfolg der legendären PANTERA verknüpft. Leider wurde der PANTERA-Gründer und –Gitarrist vor knapp zwei Jahren auf einem Konzert seiner Nachfolgeband DAMAGEPLAN erschossen.
Nach PANTERA spielten Dimebag und sein Bruder Vinnie Paul auch in DAMAGEPLAN weiter zusammen – und Vinnie ist es auch, der das letzte gemeinsame Projekt noch fertig gestellt und bereits in den USA veröffentlicht hat.
Mit gut einem Jahr Verzögerung ist „Rebel Meets Rebel“ nun auch hierzulande erhältlich.
Das Projekt, an dem bereits seit 1999 gearbeitet wurde, zeigt insbesondere durch die Verpflichtung von Country-Legende David Allan Coe als Sänger neue Seiten Darrells musikalischer Ausrichtung... In der Tat entpuppt sich Rebel Meets Rebel als äußerst abwechslungsreich. Im Prinzip könnte man hier von Crossover sprechen schließlich werden hier so viele Stilrichtungen gepaart, angefangen von PANTERA-typischen Metalriffs, über Southern Rock mit guten ZZ TOP-Anleihen, deutlichen Prisen Country-Musik und ab und an ein leicht funkig tönendes Klavier. Dazu gesellen sich durch weg schräge Texte aber zum Teil auch schräge Melodien.
Den Anfang macht das mit Grunzgeräuschen und Stöhnen beginnende Nothin´ To Lose bevor es dann richtig zackig rumpelnd zur Sache geht. Erinnert irgendwie ein wenig an THE RAYMENs Pipeline zugegeben, David Alan Coes näselnder Gesang ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, passt aber perfekt zu diesen Songs.
Der Titeltrack Rebel Meets Rebel greift dann tief in die Country-Schublade und verleitet mit seinem Refrain spätestens beim dritten Bier zum Mitgröhlen.
Stilistisch ähnlich lässt sich Cowboys Do More Dope an, bevor sich dann ein richtig fettes Gitarren-Riff durch die Boxen dröhnt, das im Verlauf nur noch von Dimebag Darrells hervorragendem Solo übertroffen wird.
Panfilo ist ein hier ungewöhnliches instrumentelles Zwischenspiel, bei dem Darrell sich mal kurz die Akustikklampfe umgeschnallt hat und zum hervorragenden Heart Worn Highway überleitet. Die Nummer erscheint im übrigen rotzig-frechen Kontext mit ihrem leicht mainstream-rockig angelegten Charme fast zu glatt und deplaziert, ist aber insbesondere durch die genialen Gitarrenarrangements einer der absoluten Gewinner der Scheibe.
Nach einer extrem düsteren Nummer tönt One Nite Stands aber nur so lange, bis man wieder wie beim Opener tief im Southern Rock angekommen ist.
Was ist denn bei Arizona Rivers passiert? Ozzy Osbourne in jungen Jahren? Nein, nur David Allan Coe, der mit entsprechend viel Hall und Effekt unterlegt bei dieser doch etwas drögen Ballade fast so tönt wie ganz frühe BLACK SABBATH.
Da beweist Get Outta My Life, dass man deutlich mehr auf der Pfanne hat und rockt und rumpelt sich wieder in typischer Dimebag-Manier gut ab. Cherokee Cry bleibt zunächst auf derselben Spur, leider ist das Indianergeheul in der Mitte des Songs aber doch so durchdringend und störend, dass es hier einen kleinen Abzug gibt.
Auch Time weiß zu rocken, bleibt aber den gewissen Kick schuldig da helfen die durchaus würdigen Gitarren-extravaganzen Dimebags auch nicht drüber weg.
No Compromise tritt das Gaspedal zu Beginn bis zum Anschlag durch und lebt fortan von Breaks und Tempiwechseln und entpuppt sich als interessanteste Nummer der Scheibe.
Wieder aus dem sonstigen Gerüst fällt die klare Ballade N. Y. C. Streets heraus hervorragende Nummer mit hervorragender Akustikklampfe abgesehen vom Gelaber am Anfang.
Rebel Meets Rebel ist nach anfänglich angebrachter Skepsis fast als ein kleines Juwel zu bezeichnen, denn die gewagte Symbiose der unterschiedlichen Stilformen geht auf da ist Dimebag am Ende nochmal ein ganz großer Wurf gelungen. Leider posthum.
Note: 8,0 / 10
Anspieltipps: Nothin´ To Lose, Heart Worn Highway, No Compromise
VÖ: 16.02.2007
Spielzeit: 40:25 min
Titel: 12
Label: Locomotive Music
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