Lethal Saint - Lethal Saint

lethal_saint_cover.jpg Welches Bild kommt euch in den Sinn, wenn ihr versucht Heavy Metal und Zypern miteinander zu verbinden? Gar keines, so wie mir zu Beginn? Überhaupt war meine Verbindung zu der griechisch-türkischen Insel nur dann gegeben, wenn man bei der Qualifikationsrunde für die deutsche Nationalelf aufatmen konnte, sechs sichere Punkte auf dem Konto zu haben. Doch glaubt mir, das wird sich nach dem Konsum dieser Scheibe definitiv ändern. 

Derzeit boomt klassischer Heavy Metal wieder wie seit Ende der 90er nicht mehr und es hat den Anschein als würde die Renaissance dieses Genre sogar noch das vor einigen Jahren aufgekommene Thrash-Revival in den Schatten stellen, bedenkt man doch, dass allen voran schwedische Bands, momentan viele Veröffentlichungen auf den Markt hauen, die in den meisten einschlägigen Magazinen über den grünen Klee gelobt werden, ganz egal ob wir nun von ENFORCER, BULLET oder STEELWING sprechen, die schon einen hohen Status innerhalb der Szene genießen, obwohl ihr Debut erst Ende April herausgebracht wird. Es wird bei der aktuellen Marktlage also kaum passieren, dass das zypriotische Quintett aufgrund ihrer musikalischen Ausrichtung mehr als eine Eintagsfliege darstellt.

Aber nun zum Essentiellen zurück und das ist die selbstbetitelte erste Scheibe. Da ich schon vorweg genommen habe, dass diese CD den Blick in Sachen Metal auf der drittgrößten Insel im Mittelmeer verändern wird, muss ich nicht unnötig Spannung aufbauen.
Nach einem recht langen, aber bei weitem nicht langweiligen Intro, bricht über den Hörer klassischer, schneller Heavy Metal mit Namen „Chains Of The Devil“ herein und schon beim Einsetzen des Gesangs dürfte so mancher schon freudig grinsen. Sänger Andreas Pouyioukas besitzt ein Organ, das in klaren Phasen ein wenig wie ganz früher Rob Halford und in extremen wie der selbsternannte dunkle Fürst, King Diamond klingt. Ganz nebenbei bemerkt ist der gute Andreas mit seinen 27 Lenzen mit Abstand der älteste der Band, da die restlichen 4/5 zwischen 1988 und 1991 geboren sind.

Aber auch sonst bietet die Scheibe soliden Heavy Metal, egal ob man hierzu nun das eingängige „You’re A Sinner“ oder das dramatische „Evil Inside“ als Referenz heran zieht. Auch vor balladesken Tönen macht man nicht halt wie das sehr tolle „Visions of the Night“ beweist. Am Ende dieses Reviews kann man sagen, dass es sich bei dem Album um ein gutklassiges Werk handelt, das allerdings nicht ganz gegen die Scheiben der Konkurrenz aus dem hohen Norden ankommt. Doch das ist Jammern auf hohem Niveau, denn der momentane, recht hoch angesetzte Standard wurde locker erfüllt. (David)


Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 63:39 min
Label: Pitch Black Records
Veröffentlichungstermin: 09.02.2010

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