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Geschrieben von Bernie
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Kategorie: CD-Reviews
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Veröffentlicht: 07. Februar 2007
Im perfekten Zweijahres Rhythmus erscheint nun das neue FAUN Album „Totem“. Das Mittelalterensemble sollte Genrekennern durchaus ein Begriff sein, aber auch Pendler zwischen den Schubladen können für das bisher düsterste Werk der Deutschen ein Ohr riskieren.
Medieval music pagan folk lautet die Einordnung von offizieller Stelle. Der Grund, warum das Wort Metal nicht in der Bezeichnung auftaucht, liegt ganz einfach daran, dass die Musik von FAUN auch kein Metal ist, nicht einmal eine der dunkelsten, verzweigtesten Spielarten. Wer also den Metalteller nicht verlassen möchte, kann gerne zum nächsten Review springen. Relevant kann FAUN deshalb für einen Teil der Metalgemeinde werden, da Mittelalter inspirierte Musik immer mehr Einzug hält.
Totem ist im Gesamten sehr ruhig und fast leise gehalten, sehr bedacht, geheimnisvoll, regelrecht mystisch.
2 Falken entpuppt sich als sehr gefühlvoller, deutscher Song, der von kalten Maschinenklängen etwas gepuscht wird. FAUN verbinden auf ihrem neuen Album die düstere mehrinstrumentige (wow, schon wieder eine Wortneuschöpfung) mittelalterliche Musik mit kalten, treibenden Beats, die dem ganzen einen etwas modernen Touch geben.
Bei Sieben kommen dann die typischen, bekannten Instrumente wie Dudelsack, Drehleier und Konsorten (nein, ich kenne mich nicht aus mit den Teilen) zum Tragen, wobei auch mal das Tanzbein geschwungen werden kann. November dagegen wirkt sehr mystisch und geheimnisvoll mit männlicher und weiblicher Stimme und kann durchaus als Ballade bezeichnet werden, trieft allerdings vor Kitsch, dass einem Angst und Bange werden kann. Aber da spricht wohl der Metaller aus mir ;-). Eigentlich sind alle Songs von Totem eher in diesem Gefühl, dieser Ruhe komponiert, was bei Unicorne noch mal ganz deutlich wird.
Bei Songs wie Tinta oder Karuna kann man sich bildlich die Tanzfläche voller vom Tanz Hypnotisierter vorstellen, perfekte mittelalterliche Tanzmusik, auch gut vorzustellen auf einem Mittelaltermarkt oder einem ähnlich gearteten Treffen.
Die europäische Liedkunst wird bei Gaia um orientalische Melodien ergänzt, was dem ganzen einen interessanten Touch gibt. Auf Zeit nach dem Sturm kommen gar Stromgitarren zum Vorschein, wenn auch nur sehr sparsam. Der stille Grund entpuppt sich zu guter Letzt als A Capella Song.
Von den musikalischen Qualitäten der Mitwirkenden kann man nur überzeugt sein, klassische Gesangs und Instrumentenausbildung sprechen eine deutliche Sprache. Metaller, die bei dem Wort Mittelalter nur an Schlachten mit tausenden Toten, viel Blut, Ruhm und Ehre, rauschende Fest mit Spanferkeln und einem Haufen Met denken, sind hier definitiv fehl am Platz. Euch wird FAUN nicht gefallen. Finger weg.
Wer allerdings gerne SUBWAY TO SALLY, alte IN EXTREMO oder SCHANDMAUL hört und das Wort Mittelalter mit geheimnisvollen Geschichten, Legend nun Mythen verbindet, der ist hier genau richtig! FAUN wird euch gefallen.
Aus Sicht des Metallers kommt es hier allerdings nicht über 7,5 Punkte hinaus, dafür ist die Relevanz für den Normalo Metalhead zu gering. Aus den Augen eines Mittelalter Fans könnte es hier mehr werden. Also, aufpassen und gegebenenfalls antesten! (Bernie)
Bewertung: 7,5 / 10
Anzahl Songs: 10
Spielzeit: 46:13 min
Label: Rough Trade / Curzweyhl
Veröffentlichungstermin: 16.02.2007
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