GOD DETHRONED sind schon ein Phänomen, stets Alben mit Höchstwertung in allen Medien, Tourneen durch alle Länder der Welt und trotzdem ist den Holländer aus irgendwelchen Gründen bisher der große Durchbruch verwährt geblieben. Am 24.April machten sie auf ihrer Europa Tour mit BOLT THROWER und KATAKLYSM Station in der Garage in Saarbrücken (Live-Review bei Neckbreaker zu lesen). Ein nettes und vor allem knallhart ehrliches Gespräch mit Bandkopf Henri Sattler und Gitarrist Isaac Delahaye. Bernie: Hallo Henri, hallo Isaac, vielen Dank schon mal für das Interview…

Henri: Kein Problem, kein Problem.

Bernie: Schön, ihr arbeitet zurzeit an einem neuen Album? Wo werdet ihr aufnehmen und wann wird’s veröffentlicht?

Henri: Wir werden in die Soundlodge Studios nach Ostfriesland in Deutschland gehen, das ist nicht weit von unserer Heimat entfernt. Wir werden im Mai aufnehmen, im Juni mixen und das Album wird dann im Oktober rauskommen.

Bernie: Warum seid ihr nicht wieder ins Berno Studio gegangen?

Henri: Naja, der Kerl hat letztes Mal schlicht und einfach keinen guten Job gemacht. Das Studio ist lange nicht mehr so gut, wie es mal war. Keine Pro Tools mehr, mit denen kann man alles viel leichter mixen, das war alles weg. Außerdem sind sie mit dem Preis hoch gegangen, was uns vorher keiner gesagt hatte, wir waren wirklich nicht sehr zufrieden.
Ich denke, dass wir aber gerade deshalb sehr glücklich mit dem Ergebnis sein können, weil der Kerl wirklich keinen guten Job gemacht hat…
Deshalb wollten wir auch was anderes. Und viele Bands aus Groningen, einer Stadt im nördlichen Holland, gingen ins Soundlodge für ihre Demos und die klangen richtig gut. Deshalb dachten wir, wenn wir dort mit größerem Budget hingehen, dann sollten sie dort einen richtig richtig guten Job machen können. Wir haben auch versucht, zu den großen Namen zu gehen, aber die verlangen so viel Geld, das ist unglaublich. Man bekommt nicht „value for money“, man bezahlt eher für den Namen. Und das wollten wir wirklich nicht machen.

Bernie: Hm, richtig so, die Musik sollte zählen. Gibt es viel Druck nach einem großartigen Album wie „Lair of the white worm“?

Henri: Klar, aber es gibt immer Druck, im Grunde wurden ja alle unsere Alben sehr gut von der Presse aufgenommen, auch wenn „Lair“ definitiv hervor sticht. Nicht unbedingt nach meinem Empfinden, die Leute und die Presse denken so. Wir waren Album des Monats im RockHard zum Beispiel…


"Wir haben auch auf diesem Album Blastbeats, du brauchst dir also keine Sorgen zu machen haha."

Henri über das nächste Album


Bernie: ich denke auch so… *g*

Henri: Jeah, viele Leute denken eben so, also da ist schon ein bisschen Druck.
Aber wie du vielleicht weißt, klingt kein GOD DETHRONED Album wie das andere, somit ist das nächste natürlich auch wieder komplett anders als „Lair“ (grinst) Wir wollten Neues ausprobieren und einen Schritt vorwärts gehen. Wir haben gerade letzte Woche das Songwriting abgeschlossen und sind sehr glücklich mit dem Resultat und hoffen natürlich, dass die Leute es auch mögen werden. Es wird nicht so schnell wie das letzte und das hat auch seinen Grund: Wir haben so viele schnelle Songs, wenn du eine Show mit über einer Stunde spielst und es gibt einen Blastbeat nach dem anderen, dann wird das wirklich langweilig.
Wir werden diese Songs immer spielen, wollten aber auf diesem Album mal was anderes machen. Wir haben aber auch auf diesem Album Blastbeats, du brauchst dir also keine Sorgen zu machen (lacht) aber wir gehen auch in eine neue Richtung.

Bernie: Sind die neuen Songs dann anders hauptsächlich bezüglich der Geschwindigkeit oder auch in einer anderen Hinsicht?

Henri: Oh, ich würde eher sagen, alles ist anders (grinst schelmisch) Es klingt immer noch nach GOD DETHRONED, nur halt von einem anderen Blickwinkel aus…

Isaac: Also bei GOD DETHRONED hast du ja immer Aggression und Melodie, das ist ja so eine Art Trademark der Band. Und das ist es immer noch. Nur diesmal hieß es, wie kann man aggressiv bleiben ohne gleich einen Blastbeat zu spielen. Das haben wir versucht und das hat auch denk ich super hingehauen (grinst)

Henri: Es gibt auch vor allem eine sehr geile Atmosphäre auf dem Album. Denk mal an „Nihilism“ mit dem Mittelpart und der Melodie „nana na na nana na na…“, die Leute lieben diesen Part. Oder „The warcult“ und den Midtempo Part „da da damda dam…“. Wir haben uns mehr auf Songs konzentriert, die live gut funktionieren anstatt einfach ein schnelles, aggressives Album mit Melodie zu machen. Wir haben versucht ein catchy Album zu machen, wobei man live denkt: „Yes, das ist cool“.

Bernie: Das klingt interessant.

Henri: Ich hoffe doch (lacht)

Bernie: Haben die neusten Mitglieder, Isaac und Henk viel zum Album beigetragen?

Henri: Isaac hat wirklich sehr viel beigetragen. (klopft seinem Kollegen auf die Schulter und lacht) Er kommt ständig mit neuen Riffs und Melodien an, hehe. Wir haben viel davon benutzt, weil es gut war. Wir hatten so viel Stoff von ihm, so dass auch einiges von ihm auf das Album kommt (lacht). Henk hat auch geschrieben, wir haben aber nichts fürs Album verwendet, weil es nicht zu den Ideen passte, die wir fürs Album schon hatten, wir werden die Sachen in der Zukunft irgendwann verwenden.

Bernie: Lyrisch habt ihr euch immer wieder für Themen wie Religion, Politik und auch Geschichte interessiert. Wo nehmt ihr die Inspiration her für Songs wie „Sigma enigma“ oder „Arch enemy spain“?

Henri: Well, „Arch enemy spain“ ist ja ein historischer Song über den 80 jährigen Krieg mit Spanien. Ich mag solche Songs, es gibt ja auch jedem Album solch einen Song. Das ist persönliches Interesse.
„Sigma enigma“ handelt von einem Kriminellen, der in die Politik geht, um noch reicher zu werden. Das war einfach eine Idee, die ich hatte. Keine Ahnung, wo ich diese Ideen her habe. Sie kommen einfach und dann schreibe ich einen Text. Ich kann also nie sagen, was es für Texte geben wird, auch fürs neue Album nicht.

Bernie: Zieht ihr auch Ideen aus Filmen, Büchern oder dem täglichen Leben?

Henri: Ja, tägliches Leben, Bücher, Filme…

Isaac: „Kill Bill“!

Henri: Ja, genau, „Last zip of spit“ wurde durch „Kill Bill“ inspiriert. Alles, was uns so in den Weg läuft.

Bernie: Gibt es bisher schon Songtitel, die du mir nennen kannst? Irgendwelche Themen, über die du schreiben möchtest?

Henri: …(nach kurzer Denkpause) nein, noch nicht. Weißt du, das komische ist, dass ich normalerweise erst die Songtitel habe und dann den Song dafür mache, weil der Titel etwas über die Atmosphäre des Songs aussagt. Dieses Mal ist es komplett anders. Wir haben die Songs und ich habe bisher weder Titel noch Texte. Das kommt alles in den nächsten Wochen, also kann ich dir die Frage leider nicht beantworten, Sorry (lacht)

Bernie: Kein Problem. Wie schreibt ihr generell Songs? Old School im Proberaum oder benutzt ihr digitale Aufnahme-Technologien?

Henri: Früher haben Jens (Ex-Gitarrist) und ich alles zu Hause gemacht für uns alleine. Dieses Mal hatten wir im Proberaum gemeinsam so viele Ideen, das war ein richtiges Band-Ding.

Isaac: Ja, aber wir haben schon einzeln eine Menge Riffs aufgenommen mit denen wir dann in den Proberaum gingen. Es war also ein ganzer Prozess …

Henri: ..ja, es werden 10 Songs auf dem Album stehen, einer ist komplett von Isaac, einer komplett von mir und der Rest ist ein Mix aus Ideen von uns und Arien (Drummer). Das macht einen guten Mix, es ist sehr verschieden.

Bernie: Es sind nun bereits 15 Jahre GOD DETHRONED, bist du zufrieden mit dem, was die Band bisher erreicht hat?

Henri: Jeah, ich bin zufrieden, aber wir können immer noch einen Schritt weiter gehen. Es geht nicht schnell. Weißt du, aus Holland zu kommen ist ein riesiger Nachteil. Wenn du aus Schweden, Norwegen oder den USA kommst, dann hast du’s leichter. Man ist irgendwie offener gegenüber Bands von dort. Keine Ahnung, warum. Genauso geht’s deutschen Bands, die haben es auch sehr schwer. Aber ich bin doch zufrieden und sehe auch gern in die Zukunft und mache immer weiter, weil ich das liebe, was ich tue.
Wenn ich die 15 Jahre zusammenfassen soll,… na ja, die ersten paar Jahre waren total chaotisch, viele Line Up Wechsel, Stress mit der Plattenfirma, das erste Album, dass nicht besonders erfolgreich war. Die Ideen waren gut, aber die Band und die Produktion waren nicht so gut. (wie aufs Stichwort hört man lauten Jubel aus dem Saal in den Backstage Raum dringen) Dann haben wir mit „Grand grimoire“ 1997 bei Metal Blade unterzeichnet, ich liebe dieses Album immer noch. Sie haben gute Arbeit geleistet. Wir haben damals bei der zweiten Auflage der No Mercy Festivals mitgemacht, waren also eine der ersten Bands, die mitgemacht haben.
„Bloody blasphemy“ war ein großer Hit für uns, wir haben die ganzen Festivals gemacht, Dynamo, Wacken und dann Tours mit IMMORTAL, MORBID ANGEL, CANNIBAL CORPSE etc. Dann verließ uns unser Drummer und es war echt schwer, einen guten Ersatz zu finden.
Wir haben dann „Ravenous“ mit Tony Laureano von NILE gemacht. Gutes Album, aber wir hatten keinen Live Drummer, deshalb kam Janne von THE CROWN, um uns live auszuhelfen. Das war nicht unsere beste Zeit.
Dann kam Arien in die Band und wir nahmen „Into the lungs of hell“ auf. Gutes Album, aber die Band war nicht mehr so dolle, das Feeling unter den Bandmitgliedern war völlig weg, deshalb haben Jens und Beef (Gitarrist und Bassist) die Band verlassen.
Dann haben Arien und ich „Lair of the white worm“ zusammen gemacht und dann kamen Henk und Isaac. Seit dem sind die Dinge für uns so viel besser, die Liveshows sind besser, weil wir einfach eine bessere Band sind. Ich weiß nicht was passiert ist, aber wir sind einfach viel besser, ich denke, wir haben uns seit „Lair“ einen viel besseren Ruf erarbeitet. Ich bin sehr neugierig, was wohl nach dem neuen Album passieren wird. Wir sind so viele Touren gefahren in den letzten eineinhalb Jahren. Wenn das neue Album raus kommt, haben wir wohl um die 150 Shows für „Lair“ gespielt. In Amerika, in Europa, überall. Ich habe große Erwartungen für die Zukunft.

Bernie: Wie siehst du GOD DETHRONED in weiteren 15 Jahren?

(Henri und Isaac lachen drauf los)

Henri: In 15 Jahren bin ich 50 (lacht). Weiß nicht, also so weit schaue ich normalerweise nicht nach vorne.

Bernie: Naja, gut, sagen wir in 5 Jahren, hehe.

Henri: In 5 Jahren? Ich denke, wir werden das tun, was wir heute auch tun, viele Shows spielen und gute Alben veröffentlichen. Ich hoffe es.


"Nach den Proben enden wir regelmäßig sturzbesoffen im Pub und spielen Dart, das ist super!"

Ein Tag im Leben von God Dethroned


Bernie: Habt ihr spezielle Ziele, die ihr noch verwirklichen wollt mit der Band?

Henri: So lange wir uns weiter entwickeln, ist alles gut. Viele Bands haben dies nicht und steigen ab, wegen dem Downloading etc. und wir schaffen es, jedes Mal ein bisschen vorwärts zu gehen, was heutzutage eine wirklich gute Sache ist. So lange wir das packen, ist alles großartig.

Bernie: du hast eben schon über die einzelnen Alben gesprochen, gibt es ein Album, an dem du von der heutigen Perspektive ändern würdest?

Henri: Well, wenn ich das „Christhunt“ Album, das erste, damals mit den Fähigkeiten hätte einspielen können, die wir jetzt haben, wäre es ein großartiges Album geworden. Und wir würden wohl eine der größten Bands in der Welt sein, weil wir als eine der ersten da waren, als der ganze Death Metal raus kam. Aber wir waren eine miese Band damals.
Wenn ich also etwas tun könnte, dann würde ich das Album mit dem heutigen Line Up einspielen.

Isaac: Eine miese Band, aber mit guten Songs!

Henri: Ja, Ok, gute Songs, aber wenn du sie nicht gut spielst, dann hört keiner die guten Songs.

Isaac: (lacht)

Henri: Auf „Bloody blasphemy“ haben wir „The christhunt“ neu eingespielt und ich denke, das ist eine echt gute Version geworden. Wir haben auch „God Dethroned“ für die Bonus CD von „Into the lungs of hell“ neu aufgenommen und es klingt brillant. Diese Songs mit dem heutigen Sound und der Spielqualität 1992, das wäre fantastisch gewesen!
Also die Songs waren da, aber nicht die Musiker dafür (lacht)

Bernie: Hast du ein Lieblingsalbum?

Henri: Hmmm, nein, ich mag sie alle. Da gibt es keinen Favorit. Wenn du ein neues Album hast, dann hörst du es dir ein halbes Jahr jeden Tag an, du bist stolz drauf. Ich bin immer stolz auf unsere Alben. „Grand grimoire“ ist eins der besten, weil die Atmosphäre so großartig ist. Manchmal höre ich mir ein ganzes Jahr keins unserer Alben an, weil ich sie so oft gehört habe und die Songs so oft gespielt habe. Und dann stecke ich sie wieder in meinen CD Player und denke „Wow“ das ist super, weißt du. Aber einen wirklichen Favoriten habe ich nicht, nein.

Bernie: Was hörst du privat für Musik, ist es immer noch Death Metal?

Henri: Ja, es ist immer noch Death Metal, aber ich höre auch gerne Sachen wie PINK FLOYD, GOLDEN EARRING oder SMASHING PUMKINS. Aber genauso immer noch Death und Black Metal. Aber nicht mehr so viel wie früher, ich werde schließlich auch älter (lacht)

(Isaac lacht)

Bernie: Was denkst du, als Musiker einer eher Old School Death Metal Band über den ganzen Metalcore Boom und die Überflutung des Marktes.

Henri: Naja, das ist eine Sache, die man jedes Mal sieht. Der Grund, warum Death Metal damals unterging, war, weil der Markt einfach mit zu vielen Alben überlaufen war. Dann kam der Black Metal, er wurde groß und ging wieder runter. In Holland hatten wir diese Gothic Geschichte mit AFTER FOREVER und WITHIN TEMPTATION. Es kam immer mehr Bands und dann ging’s wieder bergab. Mit Metalcore ist es genau dasselbe. Es ist im Moment sehr groß, aber es gibt jetzt schon zu viele Bands. In 1, 2 Jahren (pfeift) geht alles den Gulli runter. Und die guten Bands werden bleiben.

Bernie: Mögt ihr persönlich den Stil? Den Mix aus Hardcore und Death Metal?

Henri: Einige mag ich, es gibt einige gute Bands. Es ist nicht so mein Stil, weil eben viele Bands gleich klingen und keine wirklich hervor sticht, vielleicht wenige.

Isaac: KILLSWITCH ENGAGE! Die mag ich sehr gerne. Live haben sie mich völlig weg geblasen und das Album war auch super, bin gespannt, wie das nächste Album wird.
Weißt du, ich komme aus Belgien, ich komme von der AJ 1000 Crew Region mit Bands wie LIAR und CONGRESS, also richtig Hardcore, nichtmals Metalcore. Damit bin ich aufgewachsen, auch wenn ich’s nicht so mochte, alle Bands in meiner Nachbarschaft haben diese Musik gespielt. Ich habe da irgendwie gegen protestiert, weil ich eben ein Metaller war.

Henri: Weißt du, als ich anfing Metal zu hören, war Hardcore ein Riesen Ding in den frühen 80ern. Mit CRO-MAGS und …wie heißen die noch mal … die waren fast auf dem ganzen Körper tätowiert.

Bernie: Öh… die sind fast alle körperdeckend tätowiert, hehe …SICK OF IT ALL?

Henri: …Nein, auch nicht MADBALL, aber da waren einige Mitglieder in beiden Bands…
AGNOSTIC FRONT! Das war eine unserer Lieblingsbands, bevor ich anfing, Death Metal zu hören. Das ist lustig, ich bin mit Hardcore Bands aufgewachsen. Und als dann Death Metal kam, hab ich mir gedacht: „Wow, DAS ist meine Musik!!“ Deshalb haben wir heute GOD DETHRONED (grinst)

Bernie: Jeah, das ist auch gut so!
Was tut ihr, um von dem Touren oder Aufnahmen zu relaxen, wie sieht euer „daily life“ aus?


Henri: Viel Bier trinken und Dart spielen (lacht

Isaac: (lacht)

Henri: Eigentlich jeden Tag, ich arbeite nicht mehr und 5 min von meinem Haus entfernt ist ein Pub. Und nachdem wir geprobt haben enden wir dort regelmäßig sturzbesoffen und spielen Dart die ganze Nacht. Das ist super.

Isaac: Und schreiben neue Songs (lacht)

Bernie: Die Frage, ob bei all den Aktivitäten noch Zeit für einen Job bleibt, hast du ja gerade beantwortet…

Henri: … Ich hab meinen Job gekündigt, weil ich von meinem Boss nicht frei bekommen habe, als wir in den USA touren sollten, deshalb hab ich aufgehört und ich bin nie wieder zurückgegangen. (grinst erleichtert)
Weißt du, ich brauche nicht viel Geld, ich lebe in einem sehr günstigen Haus in einer sehr schönen Gegend, da hab ich wohl wirklich Glück gehabt. Ich steh nicht auf extravagante Kleidung oder so was. Ich arbeite nun für Metal Blade und bin praktisch der Repräsentant für die Benelux Staaten, das hilft. Ich kann weiterhin Musiker sein und gleichzeitig bei Metal Blade arbeiten, das ist großartig.

Isaac: Bei mir war das anders, ich kam in die Band, als ich noch am studieren war… und ich… hab auch abgeschlossen ( reckt die Faust und grinst stolz wie Oskar) hab aber dann nicht wirklich nach einem Job gesucht. Wenn ich zu Hause bin, gebe ich Gitarrenunterricht. Ich kann mich einfach nicht nach einem regulären Job umschauen, weil ich so oft auf Tour bin, aber ich bin froh, dass ich ne Freundin hab (lacht).

(Basser Henk kommt rein und es beginnt ein lustiges Kauderwelsch auf Niederländisch)

Henri: Henk verlässt heute die Tour, wir haben aber einen Ersatz für ihn für die restlichen Shows. ER ist der einzige von uns mit Job und er muss morgen zurück zur Arbeit. (grinst).


"Es gibt jetzt schon zu viele Bands. In 1, 2 Jahren geht alles den Gulli runter."

Henri über den Metalcore Trend


Bernie: Ah.. ok. Man kennt ja nicht unbedingt sehr viele holländischen Bands im Metal Sektor, da sind GOREFEST, ihr, LEGION OF THE DAMNED… ist der holländische Metal Underground sehr aktiv?

Henri: ja, der ist schon aktiv. Aber es ist sehr schwer, in Holland aus dem Underground raus zu kommen. Ich denke, das ist genau so wie in Deutschland, es gibt so viele Bands, die im Underground bleiben. Wenn du im Jahre 2006 eine Death Metal Band startest, wie groß ist dann die Chance, dass du noch bekannt wirst? Es ist einfach zu spät. Oder du musst eben außergewöhnlich gut sein.

Bernie: Oder du bist genau im Trend und spielst Metalcore, hehe

Henri: ja, aber in Holland gibt es nicht so viele Metalcore Bands. Wo wir her kommen, da gibt es immer noch eine ganze Menge Death Metal Bands.
Holland ist klein und es ist sehr schwer aus dem Land raus zu kommen. Heutzutage heißt es nicht mehr viel, ein Album auf einem kleinen Label zu haben, jeder kann ein Album machen, weil du’s sogar zuhause mit deinem Computer machen kannst. Das ist keine schlechte Sache, aber es ist einfach zu viel auf dem Markt. Das ist ein großes Problem.

Bernie: Hey, wir sind dann auch schon bei der letzten Frage angelangt.
Was bedeutet euch Metal persönlich. Wie wichtig ist die Musik in eurem Leben?


Henri: Ohne Musik kann ich nicht Leben! Ich brauche Musik, um glücklich zu sein und meinen Kopf frei zu bekommen vom Alltag. Egal, ob es Death Metal oder Rockmusik ist, oder Pop. Ich brauche Musik!

Isaac: Ich kann mir auch das letzte COLDPLAY Album anhören, weil es meine Freundin gekauft hat, aber ich mag’s auch. Ich kann so was genießen, weil es gut produziert ist. Ich mag keine schlechten Produktionen. Auch wenn’s gute Songs sind, fuck it! Man muss sich viel zu sehr konzentrieren, um die Songs zu hören.

Henri: Also ich bin in einer Zeit aufgewachsen, wo die Bands eben keine gute Produktion hatten, weil die Produzenten eben diese Art von Musik nicht verstanden. Aber damals gab es auch nicht so viele Bands, da kam ab und zu neue Musik raus. Aber heutzutage ist es der totale Overkill, jetzt ist es zu viel. Wenn man heute eine schlechte Produktion hört, ist es was anderes.

Isaac: … ich bin ja auch so 11 Jahre jünger und somit eine andere Generation. Ich bin aufgewachsen mit guten Produktionen. Eins meiner ersten Alben war GUNS’N ROSES „Use your illusion“ und wenn ich heute da rein höre, es klingt immer noch großartig. Ich stand nie auf diese Black Metal Attitüde „Uääärrghh…wenn’s schlecht klingt, dann ist es gut“…
Aber ob’s jetzt Pop, Rock, Blues oder Jazz ist, wenn’s gut ist, dann ist es gut. Ich höre mir viele Sachen an. Aber ich brauche auch viel Stille… wenn wir auf Tour oder im Studio sind, gehe ich nie zu Shows, wenn du dir 4 Supportbands anhören musst, die nicht so toll sind mit schlechtem Sound…

Henri: … das ist total anders als in der Vergangenheit. Damals hab ich PARADISE LOST und CATHEDRAL gesehen, das war mit zwei Bands absolut ausreichend. NAPALM DEATH und MORBID ANGEL auf der ersten Tour oder BOLT THROWER mit NOCTURNUS… damals waren zwei Bands absolut Ok. Heute sind es 4,5,6 Bands oder mehr, das ist viel zu viel. Wenn der Headliner spielt, sind entweder deine Ohren kaputt oder du bist sturzbesoffen…

Bernie: Denkst du also, dass auch die X-Mass und No Mercy Shows zu viel sind?

Henri: Ja, da bin ich kein großer Fan von… wir machen da nur mit, weil du großes Interesse von Seiten der Presse bekommst. Ich gehe lieber auf eine kleine Tour als Headliner und spiele vor wenigen Leuten, die dafür aber total in deiner Musik drin sind. Das gibt uns viel mehr Feedback. Finde ich viel besser so was.

Bernie: Ok, das ist auch schon das Ende des Interviews, ich danke euch vielmals!!

Henri: ich danke dir!

Bernie: Gibt es noch etwas, was ihr den Neckbreaker-Lesern mit auf den Weg geben wollt?

Henri: (setzt eine Gesicht auf, als würde er die nächste Waschmittelsensation von Persil anpreisen wollen) Check out www.goddethroned.com !(grinst)

Isaac: … and BUY THE NEW ALBUM!! (lacht) und ladet es euch nicht runter! (lacht)

Release im Oktober!
Vielen Dank an die Jungs für das direkte und ehrliche Interview ! (Bernie)
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