NEETZACH treiben im Black Metal Undergound schon seit 1995 ihr Unwesen und bringen nun erst nach 11 jährigem Bestehen ihre erste reguläre Platte raus. Also entweder tut sich hier ein Hammer Album auf, das so lange zur vollen Reife benötigte, oder kein vernünftiger Mensch wollte bisher die musikalischen Ergüsse der Nordmänner veröffentlichen. Egal wie, „True servants of Satan“ liegt nun auf dem Rezensionstisch. Dass hier Mitglieder von GORGOROTH und CARPATHIAN FOREST mit von der Partie sind, könnte entweder ein Qualitätsmerkmal für alle True Black Metal Freunde sein oder sich als Graus herausstellen für alle anderen.
Dass zumindest GORGOROTH sich etwas vom Rumpel Sound entfernt haben, schlägt sich bei NEETZACH allerdings kaum nieder. „True servants of Satan“ entpuppt sich als truester Black Metal mit satanischer Botschaft, wie man ihn sich vorstellt. Allerdings schaffen es andere Bands dieses Genres, eine rohe, bedrohliche Atmosphäre zu schaffen oder eben pure Aggression musikalisch bewegend umzusetzen.
Bei NEETZACH ist nichts davon zu hören. Es verstecken sich zwar ein paar durchaus gute Riffs hier und da, aber das unkontrollierte Geschreie und Geblöke der 3 Mannen am Mikro als auch die eingestreuten Kriegsgeräusche wie im Opener „Reign of terror“ ersticken den guten Ansatz bereits im Keim.
„The glorious days are over“ beginnt dagegen sehr adrett und erinnert, warum auch immer, zu Beginn sehr an WITCHERY. Es folgt ein recht treibender Rhythmus, der für einen ganz ordentlichen Drive sorgt. Nicht schlecht, allerdings scheint es zeitweise, als hätte man die Gitarre schon nach dem ersten Take wieder eingepackt, unbeachtet der Qualität der getätigten Aufnahme. Aber gut, das muss man auch nicht verstehen, gehört wohl zum Soundkonzept „Rumpelig ist schön“. Der Song artet später in eine Art „Epos“ aus mit Schlachtgeräuschen und allem drum und dran. Obwohl der Song ganz gut zu hören ist, ist die Bezeichnung „Epos“ allerdings äußerst unangebracht. Und trotzdem entpuppt der Song sich als der beste des Albums.
Bei „Tartaros(Sworn)“ wird der Sound extra noch ein bissel schlechter gemixt, als er schon ist. Langsame, langweilige Riffs mit einer Art Sprechgesang, bei dem erstaunlich oft das Wort „Satan“ zu hören ist… erstaunlich. Erstaunlich auch, dass er Song nach überlangen, gähnend langweiligen 6 Minuten noch zur Sache kommt und ein bisschen das Gaspedal gestreift wird. Wieder ein guter Ansatz, der aber auch gleich wieder von irrem Geblöke zu Grunde gerichtet wird.

Was man bei „Belial“ zu hören bekommt, ist weder ganz Gitarre noch ganz Bass. Sehr seltsam aber zugleich auch interessant. Wenigstens etwas Besonderes für Zwischendurch. Aber besonders heißt nicht besonders gut. „Belial“ ist ein wahrer Griff ins verpupte Klo. Der „interessante“ Klang des Saiteninstruments am Anfang ist schnell vergessen ob dem miesen Sound, unstrukturiertem Gesang und grottenschlecht gespielten Instrumenten. Eintönig, langweilig, grausam.
Das vom 1995 Demo stammende „The demon that opened my grave“ setzt wie erwartet keinerlei neuen Akzente. Pure Langeweile ohne Seele. „Quill of Cain“ mögen manche Jünger vielleicht als epischen Song bezeichnen, ich sage nur: GÄHN. Ähnlich belanglos geht dann das Album mit dem Titelsong „True servants of Satan“ zu Ende. Eintönig, langweilig, unnötig. Warum werden solche Alben überhaupt veröffentlicht?

„Old School, primitiv und provokativ“ steht es im Promoflyer geschrieben. Old School Sound, das heißt in keinster Weise kultig und roh, sondern einfach nur schlecht. Primitiv? OH JA! Von herausragenden technischen Fähigkeiten kann hier wahrlich keine Rede sein. Provokativ in dem Sinne, dass man desöfteren provoziert wird, seine teure Anlage in die Hölle zu schicken, weil die „True servants of Satan“ einfach nicht aufhören wollen zu langweilen. Sehr provokant.
Warum nehm ich mir eigentlich die Zeit und Mühe, diese Platte Song per Song zu reviewen? Ich hätte meine wertvolle Zeit mit wichtigerem wie z.B. Nasebohren und Sackkratzen verbringen können…

Die paar guten Ansätze, die man allerdings suchen muss, in den ersten paar Songs (am ehesten „The gloriousdays are over“) retten NEETZACH vor dem kompletten Nullpunkt. Aber viel bleibt trotzdem nicht übrig. Ein gähnend langweiliges Album, dem es einfach an allem fehlt. Würde mich nicht wundern, wenn selbst Hartgesottene Black Metaller mit dieser miesen Platte nichts anfangen könnten. „Gehen sie weiter, hier gibt es nicht zu hören…“ (Bernie)

Bewertung: 4,0 / 10

Anzahl der Songs: 7
Spielzeit: 45:38 min
Label: Sublife Productions
Veröffentlichungstermin: 09.06.2006
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