Als letzte Veröffentlichung für Century Media werfen SHADOWS FALL eine Compilation in den Käfig der hungrig wartenden Fanmeute, die sich gewaschen hat. Selbst als „Begleiter“ zum letzten Album „The war within“ bezeichnet, enthält „Fallout from the war“ 6 eigene Stücke, die noch aus der letzten Session stammen, abgerundet mit 2 zusätzlichen Bonus Tracks, sowie 3 Coversongs. Alles neu aufgenommen und serviert als ein delikaten 11 Gänge Menü. Richtig brachial und in typischer SHADOWS FALL Manier geht’s auch gleich mit „In effigy“ los. Thrash Riffs umgesetzt in ultra fettem Gitarrensound. Der Refrain ist eingebettet in ein wunderschönes, eingängiges Lead und man fragt sich aus welchem Grund genau es dieser Track nicht auf die letzte Platte geschafft hat.
Allerdings spaltet Brian Fair’s Gesang nach wie vor die Massen. In der Mischung zwischen melodischem Gesang und Hardcore-Shouts ist es gerade der Mixgesang, der oft sehr eintönig klingt. Der Klasse des Openers tut dies aber keinerlei Abbruch und wem die vorigen Platten gefallen, den kümmert’s eh nicht.

„Will to rebuild“ kann hingegen nicht besonders überzeugen. Eine feine Thrash Keule, allerdings ohne Besonderheiten. „Haunting me endlessly“ schielt ein wenig in Richtung Death Metal und wartet mit typischem Brian Fair Refrain auf. Für Fans auf jeden Fall hörenswert. Recht flotter Banger, der durchaus zu gefallen weiß und auch gut als Beweis für die technischen Qualitäten der Band herhalten kann.

Mit „Seize the calm“ treten SHADOWS FALL das Double Bass Pedal bis zum Anschlag durch, man merkt gerade hier wieder, dass Zeus einfach die perfekte Wahl als Produzent für modernen Metal ist! Killer Sound !! Der Song besticht zusätzlich auch noch mit sehr eingängigem Refrain. Fair hat in den Jahren einiges dazu gelernt.
Genauso geht es weiter mit „Carpal tunnel“. Die Thrashkeule wird hier wieder äußerst rund geschwungen, abgerundet von einem eingängigen Refrain, schönes Ding. Aber dem nicht genug, „Going, going, gone“ entpuppt sich als absolute Speedgranate, die ordentlich zwischen die Kauleiste hämmert. Schnellester Song des Albums.

„Deadworld“ wurde vor über 10 Jahren geschrieben, fügt sich aber exzellent in den 2006er SHADOWS FALL Sound ein. Eine perfekte Mixtur aus melodischem Thrash Metal und Hardcore und mit dem rohen Feeling und seinem hohen Energie Potential einer der besten Tracks der CD. Zur Auflockerung gibt’s hier sogar noch ein kleines akustisches Zwischenspiel.
„This is my own“ stammt noch von der „Art of balance“ Session und wurde, vocal überarbeitet, noch einmal aufgenommen. Der typische Wechsel von Thrash Riffs und melodischem Refrain wird hier durch ein maidenesken (ui!) Gitarrenlauf aufgemotzt.

Bei dem folgenden Coversong wird wohl jeder ganz bös die Ohren anlegen müssen! WOW, kann man nur sagen, wenn man Brian Fair „December“ von ONLY LIVING WITNESS singen hört. Meine Güte, ist dieser Mann wandlungsfähig, man muss schon dreimal hinhören, dass man den SHADOWS FALL Frontmann mit der Dreadlock-Mähne überhaupt am Mikro erkennt. Hosjanna! Wäre wünschenswert, wenn er diese Spanne auch in den eigenen Songs einbringen würde.
Das LEEWAY Cover „Mark of the squealer“ kann keine weiteren Akzente setzen, bleibt aber mit seinem flotten Drive locker dem Qualitäts- Level treu. „Teasn’, Pleasn’“, im Original von den Rockern DANGEROUS TOYS, zeigt SHADOWS FALL von ihrer lustigen Seite, hier ist völlig lockerer Spaß angesagt, wobei man auch hier wieder die Wandlungsfähigkeit des Sängers sieht, wenn er die rockigen Strophen schmettert. Sehr schön.

„Fallout from the war“ ist eine viel zu gute Platte, um als billige Compilation zur Vertragserfüllung verkannt zu werden. Die 6 „neuen“ Songs stehen den bereits veröffentlichten in nichts nach. Die Coversongs würden fast schon nach einem reinen Coveralbum schreien, wenn diese Idee nicht schon völlig ausgelutscht wäre.
Eine sehr geile Platte, die nicht nur SHADOWS FALL Fans begeistern dürfte. Hier sollte jeder Anhänger modernen Metals einmal ein Ohr riskieren, es lohnt sich! (Bernie)

Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 41:51
Label: Century Media Records
Veröffentlichungstermin: 09.06.2006
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