Schon seit 20 Jahren sind KRIEG maßgeblich für die Entwicklung des US Black Metals mitverantwortlich. Ihre Musik unterlag stetigen Wechseln, wobei sich der Stil nach und nach einpendelte. Bereits das letzte Album „The Isolationist“ (2010) wies ein kompositorisches Geschick auf, auf das man über die früher übliche Brachialität nicht schließen hätte können. Diese Priorisierung gestalterischer Aspekte kommt auch bei der Konzeption des aktuellen, nunmehr siebten Albums „Transient“ zu tragen, das die Eigenständigkeit von KRIEG in ein neues Licht rückt.
Schon zu Beginn wertet „Transient“ mit einer mächtigen Gitarrenwalze auf, die sich ihren Weg gnadenlos durch den Song bahnt. Das fesselnde Riffing zieht sich durch das ganze Album und wird allenfalls durch mitreißende Läufe aufgelockert. Dazu gesellt sich ein recht zügiges Drumming, das ein erbarmungsloses Fundament für die Musik stellt. Der Gesang ist gewohnt authentisch und aggressiv. Speziell in Kombination mit diversen Post-affinen Passagen kommt es so hin und wieder zu interessanten Kontrasten. Als gelungenen Ausklang gibt es sogar einen misanthropischen Monolog, der Klarheit über die lyrische Ausrichtung des gebotenen Materials verschafft.
„Transient“ versucht, rohen, melancholischen Black Metal mit latenten Post Rock Einflüssen zu kombinieren. Dies gelingt teilweise sogar richtig gut, da die genrefremden Einflüsse durchweg rezessive Positionen beziehen. Dadurch hört sich der gebotene Schwarzmetall einzigartig und vielseitig an. Allerdings verlaufen sich KRIEG oft in redundanten Repetitionen, welche die Spielzeit so manchen Tracks künstlich auf Kosten des Hörgenusses in die Länge zieht.
KRIEG werden auf „Transient“ ihrem Ruf als Band, die qualitativ hochwertige Musik produziert in vielerlei Hinsicht gerecht. Ähnlichkeiten zu Bands wie NACHTMYSTIUM, WOLVES IN THE THRONE ROOM oder WOE bestehen ohne Frage, allerdings ist zu vermerken, dass KRIEG als Einfluss für diese Band fungierte, und nicht umgekehrt. Wer auf guten Black Metal steht, sollte sich nicht scheuen, sich dieses Album einmal anzuhören. (Jannick)
Bewertung: 8,5 / 10
Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 56:30 min
Label: Candlelight Records
Veröffentlichungstermin: 02.09.2014
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