triptykon melanachasmataWenige Bands werden momentan so kritisch beäugt, wie es derzeit beim HELLHAMMER bzw. CELTIC FROST Nachfolger TRIPTYKON zu beobachten ist. Mit ersterer hatten die Schweizer um Tom G. Warrior zu Beginn der 80er Jahre sowohl Black als auch Deathmetal stark beeinflusst und bis heute stark geprägt. Noch heute gelten die Bands als wichtige Meilensteine für beide Genres und erfreuen sich einer ziemlich großen Anhängerschaft.
Warriors drittes (und nach eigenen Angaben auch letztes) Bandprojekt TRIPTYKON, gegründet 2008 unmittelbar nach der CELTIC FROST Auflösung, hat es da schon ein bisschen schwerer in die Fußstapfen der Vorgänger zu treten.

Während auf der ersten Platte viel Zeug verwertet wurde, das ursprünglich für CELTIC FROST geschrieben wurde, muss Album Nummer zwei ganz allein von sich heraus überzeugen. Auch bei "Melana Chasmata" hat der kürzlich verstorbene HR Giger wieder ein ziemlich eindrucksvolles Artwork beigesteuet und so gibt es hier schon mal nichts auszusetzen.

Song Nummer eins trägt den Titel "Tree Of Suffocating Souls" und ist für mich persönlich auch eine der stärksten Nummern der Platte. Das liegt vor allem an dem gelungenen Aufbau, Tempowechseln und einigen ohrwurmwürdigen Passagen im Text. Der Song nimmt den Hörer voll für sich ein, eine stimmungsvolle Einleitung für die übrigen acht Songs.

"Boleskine House" überrascht mit einer Frau am Gesang: Simone Vollenweider steuert, neben Bassistin Vanja Šlajh, den sanften Gesang bei und das kann sich, vor allem im Kontrast mit Warriors einnehmender Stimme, hören lassen! Das Wechselspiel der Stimmen gibt dem Song einen ganz eigenen Reiz.
Weiter geht's mit dem Track "Altar of Deceit", eine kraftvolle, insgesamt aber langsame Nummer. "Aurorae" fällt zunächst durch das über drei minütige Intro auf. Für so eine Dauer wird hier zu wenig Spannung aufgebaut, letzte Rettung ist Warriors Stimme, die dem Sound Charme und Stimmung verleiht. Trotzdem ist der Song im Verhältnis zu schwach und konnte mich bis heute nicht richtig von sich überzeugen.

Hinter dem paradoxen Titel "Black Snow" versteckt sich mit fast 12:30 Minuten der längste Titel der Platte. Als letzter Song steigt dann "Breathing" in den Ring und schlägt den Hörer sprichwörtlich k.o. Auch hier harmonieren Gesang und Gitarren perfekt und erschaffen eine düstere Soundlandschaft, die einen einfach nicht unberührt lassen kann.

Alles in allem ist Warrior mit "Melana Chasmata" ein atmosphärisches Album gelungen, dem man sich gerne hingibt. Nicht jeder Song bleibt im Gedächtnis, trotzdem fügen diese sich zu einem authentischen Gesamtbild zusammen, das erneut Warriors musikalischen Weg dokumentiert. Trotz allem ist aber auch hier leider nicht der entscheidende Schritt gelungen, um aus dem Schatten alter Zeiten zu treten und so wird TRIPTYKON wohl auch in Zukunft noch als Verlierer aus dem Duell der Bands von Tom Warrior hervorgehen.
Sich selbst und der Musik tut man wohl dann den größten Gefallen, wenn man den Vergleich ausblendet und sich einfach eine schöne Zeit mit "Melana Chasmata" macht. (Joy)

Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 65:32 min
Label: Century Media
Veröffentlichungstermin: 11.04.2014

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