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EVERWOOD reiten schon seit 1997 durch die ungarische Musiklandschaft und haben sich in ihrem Heimatland schon einen beachtlichen Ruf erspielt. Nach zwei Demos erschien letztes Jahr nun endlich das erste Full Length Album der Symphonic Metaller. Und Symphonien finden sich reichlich auf "Mind games". Allein schon das Cover der CD zieht die Blicke auf sich. Exzellent und professionell von Gyula Havancsak (u.a. ANNIHILATOR, GRAVE DIGGER) angefertigt, dient es wunderbar zur grafischen Untermalung der Songs als Bestandteile eines großen Konzepts.

Das galoppierende Pferd zu Beginn des Intros "Into The Mind Games" schreckt vielleicht erst ein wenig ab, aber keine Angst, hier gibt es keinen Klischee-triefenden True Metal. Wie die ersten beiden Kracher zeigen, servieren EVERWOOD erstklassigen, sehr keyboardlastigen, progressiven Symphonic Metal. Eine grauenvoll klingende Beschreibung, die aber zu 100% zutrifft. Das Keyboard nimmt großen Stellenwert ein, die siebensaitigen Gitarren können sich aber jederzeit behaupten. Sänger "Balu" nervt nicht wie vielleicht erwartet mit Kastratenstimmchen, sondern überrascht mit eher dunkler, rockiger Stimme. Die höheren Töne trifft er nicht immer fehlerfrei, dafür kommt seine Stimme dem Gesamtsound sehr zu Gute.
Mit den ersten beiden Songs, "The Past Is Alive" und "So Cold" zum Beispiel, sind den Ungarn zwei echte Hits gelungen. Der progressive Metal braucht wohl ein bis zwei Durchläufe, um endgültig zu zünden, aber dann wird die Kreativität von EVERWOOD erst richtig deutlich.

Man kann sich am Keyboard und der Verspieltheit der Instrumente stören, aber die Melodien, die die Ungarn hier aus dem Ärmel zaubern, können sich jederzeit ohne weiteres mit den ganz Grossen des Genres messen. Immer wieder Tempowechsel, variable Geschwindigkeiten und die immer wieder bezaubernden Melodien. EVERWOOD schaffen es, gleichzeitig arsch-progressiv zu spielen und trotzdem eingängig zu bleiben.
Ausfälle gibt es auf "Mind Games" keine, als besondere Anspieltipps kann man das schon angesprochene "The Past Is Alive", "So Cold" oder "Who's The One To Blame" nennen.

Klar, dass auch EVERWOOD den Würfel nicht rund machen, aber in Sachen progressiv, melodisch und symphonisch sind die Ungarn ganz groß! Für Fans dieses Genres ein absolutes Muss, alle, die auf melodischen Metal stehen: Reinhören, es lohnt sich! (Bernie)

Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 66:51 min
Label: Burning Star Records
Veröffentlichungstermin: bereits erschienen
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