LETHE ist nunmehr nicht nur ein Fluss in die griechisch-mythologische Unterwelt, sondern auch eine Band, die sich dem experimentellen Metal zuwendet. Dabei verstehen die zwei Bandmitglieder sich sehr darauf, den Aspekt des Experimentellen gebührend in Szene zu setzten, wobei nicht mit elektronischen Exkursen in sehr unübliche Gefilde gegeizt wird. Mit „When Dreams Become Nightmares“ wird dieses vielseitige Monstrum auf die allgemeine Hörerschaft losgelassen, was zeigen wird, ob derartige Grenzgänge funktionieren können, oder nicht.
Der gelungene Beginn wird von einem recht fesselnden Einstand Seitens der Sängerin mit nur latenter Instrumentierung bewerkstelligt. Schon hier entwickelt sich die Instrumentierung innerhalb kürzester Zeit von dezentem Ambient über akustische Gitarrenklänge hin zu zerschmetternden Gitarrenwalzen, die mit Dubstep-Elementen und Drum and Bass-Rhythmen langsam ihr Ende finden.
Die folgenden Tracks behalten die Dubstep-Elemente bei, und versuchen, diese synergetisch mit gewichtigen Gitarrenriffs zu kombinieren. Gerade mit der angenehmen Stimme der Sängerin und dem dezenten grölen eines männlichen Backgroundsängers entsteht somit ein einmaliges Hörerlebnis, das von seinem Facettenreichtum lebt.
LETHE stellen sich der Gratwanderung zwischen treibendem, hypnotischem Metal und umfangreicher synthetischer Elektronik. Sonst folgt die Musik einem definiertem roten Faden, verläuft also recht linear und ohne großer Überraschungen. Dafür ist der elektronische Aspekt jedoch manchmal etwas zu diffus und lenkt eher ab als das er aufwertet.
„When Dreams Become Nightmares“ ist ein Wagnis, das jedoch im Großen und Ganzen positiv ausfällt. Die fulminante Fusion verschiedener Ideen mit der technisch sehr gut gelungenen Umsetzung ist auf jeden Fall wert, gehört zu werden. Vor allem Fans des jungen Schaffens von THE GATHERING und ähnlichen sollten sich weitergehend über LETHE informieren. Es bleibt abzuwarten, wie die allgemeine Resonanz zu diesem Album ausfällt, da hier wirklich etwas Unkonventionelles geboten wird. (Jannick)
Bewertung: 8 / 10
Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 55:12 min.
Label: Debemur Morti Productions
Veröffentlichungstermin: 17.01.2014
Judas Priest
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