grand-magus2013-tour-poster"Hunting Across Europe" lautet das Motto der diesjährigen Tour des schwermetallischen Schweden-Dreiers GRAND MAGUS. Der 2012 erschienene Longplayer namens "The Hunt" offenbarte noch mehr als jemals zuvor die Hard Rock-Wurzeln der Truppe. Sie schafften es gekonnt, 70er Jahre-Einflüsse in ihren epischen Edelstahl miteinfließen zu lassen, ohne ihre Trademarks zu vernachlässigen oder ihren Stil zu verbiegen. Hatte die traditionsbewusste Truppe letztes Jahr die jungen Wilden im schlepptau, so erhält sie dieses Jahr Unterstützung von den NWOBHM-Veteranen ANGEL WITCH und ihren Landsmännern von ENFORCER. Die Jagd führte das Dreiergespann am 09. Februar, einem kalten Winterabend nach Bochum in die Matrix.

 

 


ENFORCER

Nachdem ich beihnahe 40 Minuten bei eisiger Kälte in der Schlange am Einlass stand, bekam ich von den jungen Schweden nicht mehr viel mit. Da die Halle schon ordentlich gefüllt war, konnte ich mich auch nicht mehr nach vorne durchschlagen, um Fotos zu machen. Viele (junge) Fans in ENFORCER-Shirts sangen auch schon den Refrain von "Take Me Out Of This Nightmare" vom erst vor wenigen Wochen erschienenen Silberling "Death By Fire" mit. Der letzte der drei Songs, die ich noch mitbekam - "Into The Night", vom gleichnamigen Debüt, wurde jedenfalls abgefeiert. Wenn es nach dem Publikum gegangen wäre, hätten die Jungspunde sicherlich noch etwas länger gespielt, denn es gab laute ENFORCER-Sprechchöre.

ANGEL WITCH
Der Nachwuchs hatte schon ordentlich vorgelegt, jetzt mussten die alten Helden zeigen, was (noch) in ihnen steckt. Das taten die Herren, indem sie mit dem Eröffnungsdoppel "Atlantis" / "Confused" ihr Set begannen. Mit Ansagen ging Bandkopf Kevin Heybourne sehr sparsam um. Der Sänger und Leadgitarrist in Personalunion bedankte sich zwar typisch britisch ordentlich nach jedem Song für den Applaus, doch außer der Songnamen war seinen Lippen kein Wort zu entlocken. Das im letzten Jahr veröffentlichte starke Langeisen "As Above, So Below" wurde natürlich auch berücksichtigt. Mit "Dead Sea Scrolls" und "Guillotine" gab´s zwar zwei Highlights der Scheibe, aber mehr auch nicht. Die beiden Stücke kamen auch gut an, aber die Fans forderten die Trademark-Songs des selbstbetitelten Erstwerks. Mit Stücken wie "White Witch", "Sorceress" oder "Angel Of Death" schrieben die Engländer schlichtweg ein Stück Metal-Geschichte. Beim finalen "Angel Witch" rastete das Publikum nochmal im Kollektiv aus. Trotz der Spielfreude und Authenzität der Musiker, wollte der Funke nicht komplett überspringen. Kevin Heybourne spielte die Gitarrensoli sauber und auch die restlichen Mitglieder machten ihre Sache ordentlich, aber bei Heybourne saß nicht jeder Ton und auch die Ausstrahlung war nicht gerade in großen Mengen vorhanden. Keine Ahnung, ob Heybourne davon in den 80ern mehr hatte, aber an diesem Abend war er auch stimmlich nicht in Bestform. Versteht mich nicht falsch, das Konzert war sehr gut, eben nur keine Offenbarung.

Setlist ANGEL WITCH:

Atlantis
Confused
Dead Sea Scrolls
White Witch
Sorceress
Gorgon
Guillotine
Dr. Phibes
Angel Of Death
Baphomet
Angel Witch

Angel_Witch

 

 

 

 

 

 

GRAND MAGUS
Aus den Boxen ertönte zum einstimmen das epische Intro des Arnold Schwarzenegger-Streifens "Conan - Der Barbar" und schon legte das Trio mit "Kingslayer" - dem harten Opener vom 2005er Werk "Wolf´s Return" - los. Ohne Umschweife folgte das erhabene "Sword Of The Ocean" vom aktuellen Album "The Hunt". Auch wenn JB Christoffersson aussieht wie ein im Stockholmer Wald lebender Schrat (mittlerweile mit lichtem, aber wieder längerem Haar und einem Rauschebart), merkte man von Anfang an, warum GRAND MAGUS der Headliner dieser Tour ist. Das Publikum fraß der Band und besonders dem charismatischen JB direkt aus der Hand. Die Souveränitat, die dieses Power-Trio, allen voran die beiden Urmitglieder JB und Bassist Fox ausstrahlt, fesselte einen als Zuschauer direkt. Das mit Hits gespickte Vorgängerwerk "Hammer Of The North" kam gleich im Doppelpack zum Zuge: das nach vorne treibende "I, The Jury" und das an DIO´s "Holy Diver"-Riff angelehnte "Ravens Guide Our Way" ebneten weiterhin den Weg zum Siegeszug.

Ganz egal, ob bei etwas gemäßigteren Stücken wie "Silver Into Steel" und "Starlight Slaughter", oder Dampframmen wie "I Am The North" und "The Shadow Knows" - das Publikum ging steil und reckte die Fäuste in die Luft. JB schaffte es immer wieder die hungrige Meute mit coolen Posen und sympathischen Gesten zum mitmachen zu animieren. Ganz nebenbei spielte er die Gitarrensoli einwandfrei und sang auch superb. Bassist Fox, der ebenfalls einige Ansagen und die Backing Vocals übernahm und Schlagzeuger Ludwig bildeten immer ein solides Fundament. Letzterer durfte sogar ein Drumsolo spielen, welches aber eigentlich überflüssig war. Von da aus ging es direkt über in "The Hunt", den Titeltrack der aktuellen Platte. Zum Abschluss des Sets gab es dann noch den Ohrwurm "Valhalla Rising". Die drei Herren ließen sich jedoch nicht lange bitten und hauten als krönende Zugabe noch den Übersong "Iron Will" und "Hammer Of The North". Die Stimmung erreichte ihren Siedepunkt und die Matrix wollte mehr, doch leider war nach 80 Minuten Schluss. JB forderte die Bochumer auf, den Chorpart des letzten Stückes lauter zu singen als die Berliner am Abend zuvor. Die Fans fanden überhaupt kein Ende mehr und ein sichtlich gerührter JB bedankte sich aufrichtig bei seinen Anhängern und die Band posierte vor der prallgefüllten Matrix. Einziger Kritikpunkt: die Truppe hätte statt einem Schlagzeugsolo besser ein oder zwei Songs mehr gespielt. Aber das ist Jammern auf höchstem Niveau und soll die sensationellen Livequalitäten von GRAND MAGUS in keinem Fall schmälern. (Kevin)

Setlist GRAND MAGUS:

Intro
Kingslayer
Sword Of The Ocean
I, The Jury
Ravens Guide Our Way
Silver Into Steel
Starlight Slaughter
Wolf´s Return
Like The Oar Strikes The Water / Drumsolo
The Hunt
I Am The North
The Shadow Knows
Valhalla Rising
________________
Iron Will
Hammer Of The North

Grand_Magus

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