persistence_tourplakatUuuuuh Yay, Baby! Die PERSISTENCE TOUR hat sich inzwischen zu DER absoluten Konstante in der mitteleuropäischen Konzertlandschaft entwickelt und bietet jedes Jahr auf´s Neue (fast) ausschließlich feinste Kost für die Freunde der corigen Strömungen. So war auch in diesem Jahr mit dem Zugpferd HATEBREED, den Veteranen AGNOSTIC FRONT und H2O für volle Hütten gesorgt. Blöderweise lag der Termin bei uns an der Saar in diesem Jahr an einem Montag Abend; sonst war der lauschige Freitag Abend immer der perfekte Einstieg ins Wochenende.
Sei´s drum: Auch wenn die GARAGE nicht absolut ausverkauft war und der Veranstalter wohl weniger Umsatz mit den Getränken verbuchen konnte, sammelte sich doch im Laufe des Abends eine bunte Mischung aus Unterhemd-Trägern, New-Corelern, Skins und Punks an.
Die Spiele konnten beginnen!

THE ACACIA STRAIN
Und dies taten sie für mich mit der obligatorischen, job-bedingten Verspätung leider erst mitten im Set von THE ACACIA STRAIN aus dem wunderbar-klingenden Örtchen "Chicopee" in Massachusetts. Die Garage war angesichts der noch recht frühen Uhrzeit (17.30 Uhr) dann doch bereits recht ansehnlich gefüllt und Sänger Vincent bekam gerade bei meinem Eintreffen vom kompletten Tour-Tross eine Geburtstagstorte überreicht. Dies schien zumindest seinen Glykogen-Speicher kurzfristig enorm aufzufüllen, denn den Rest des Sets brüllte sich der Gute in bester Manier durch das Set - dies gefiel mir von Song zu Song besser und auch die ersten Reihen würdigten den satten Einsatz mit erster Pit-Action. Guter Anheizer, das!

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NEAERA
Und klar: Auf NEAERA, die sicherlich härteste und metallischste Band des Abends, freute ich mich fast schon am meisten. Benny und seine Mannen sind nämlich jedes Mal ein Garant für geile Shows, egal bei welchem Billing und so auch an diesem Abend! Fast schon obligatorisch begannen die Jungs aus Münster ihren Gig mit "Spearheading The Spawn"; der Presslufthammer wurde gleich amtlich in die Köpfe der Anwesenden gerammt. "Walls Instead Of Bridges", "I Loathe" und "Armamentarium" standen dem in rein gar nichts nach und sorgten bei den zwar nur wenigen, aber umso begeisterteren Fans für wüstes Kopfnicken und gereckte Fäuste.
Auch der neue angetestete Titelsong zur bald erscheinenden Scheibe "Ours Is The Storm" machte mächtig Laune und wieder richtig Bock auf die neue Langrille. Beschlossen wurde die viiiiel zu kurze Stagetime durch "Let The Tempest Come", bei dem Benny die Meute auch endlich zu nem schönen Circle Pit animieren konnte und sogar selbst darin seine Runden drehte - genau solche Aktionen braucht´s wenn eine Band den Exotenstatus im Billing hat! Dies musste auch Benny zwischenzeitlich feststellen, der sich "Wie ein seltenes Tier im Zoo" fühlte, da doch viele im weiten Rund der Garage mit dem Death Metal der Westfalen nicht viel anfangen konnten - ein Schicksal, welches sogar auch HEAVEN SHALL BURN seinerzeit bei der PERSISTENCE TOUR teilen mussten...
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Egal: Ich fands sehr geil und konnte im kurzen Plausch hinterher in einem Neckbreaker-Quickie noch ein wenig mehr über die neue Scheibe erfahren:

Brix: Danke für die geile Show, auch wenn ihr heute leider nicht so von den Leuten angenommen wurdet. Wie lief es denn in den anderen Städten bisher für euch?

Benny: Och, im Großen und Ganzen können wir uns trotz des Exoten-Daseins bei dieser Tour nicht beschweren! Richtig schwer hatten wir es bis jetzt eigentlich nur in Belgien; ansonsten läuft es mal hammer, dann wie heute, halt mal weniger gut - aber das können wir verkraften!

Brix: Der neue Track der kommenden Scheibe klang für mich wieder recht spannend und vielversprechend, nachdem ich eure letzten beiden Scheiben ja nicht so wirklich prall fand...

Benny: Ja ich weiß, mit der "Armamentarium" hatten wir aber auch ein ziemliches Pfund vorgelegt, an dem sich die weiteren Platten messen lassen mussten. Aber auf "Ours Is The Storm" wird es einige Überraschungen geben! Zum Beispiel haben wir Nathan Gray (u.a. BOYSETSFIRE) für einen Song gewinnen können und insgesamt wird es mehr Singalongs geben. Die ersten Kritiken sind jedenfalls schon mal sehr sehr gut für uns!

Brix: Na, dann kann man ja nur gespannt auf "Ours Is The Storm" sein! Dafür wünsche ich euch schon mal viel Erfolg und weiterhin ne geile Tour!

Für die nächste Band gebe ich ab an Katharina!

STICK TO YOUR GUNS
Unglücklicherweise hatte ich am Nachmittag noch einen wichtigen Termin, weswegen ich leider NEAERA verpasst hab. Glücklicherweise spielen die Jungs aber bald in Wiesbaden, so dass ich mich endlich auch wieder an ihnen erfreuen kann.
Also: Im Affenzahn durch Saarbrücken gerannt, die Jacke hinter die Garderobe geschmissen und dann ging´s auch gleich los mit STICK TO YOUR GUNS. Das erste Mal hatte ich letzten Sommer auf einem Festival mit den sympathischen Kaliforniern das Vergnügen und war gleich begeistert. Warum auch immer, ich habe sie danach wieder ein wenig aus dem Visier verloren, bin dann aber, zum Glück, im Winter auf die 2012 erschienene Platte „Diamond“ gestoßen, die nun schon seit Wochen permanent in meinem Player am Rotieren ist und habe mich deshalb umso mehr auf das Wiedersehen gefreut.
Los ging´s mit dem mehr als gelungenen Intro „Diamond“ (welches ich mir auch ehrlich gesagt  genauso gewünscht hab). Danach dann „What Goes Around“, das echt gut vorwärts geht. Das Publikum, zumindest die, die scheinbar nicht ausschließlich wegen AGNOSTIC FRONT dabei waren und das Treiben eher missmutig betrachteten, ging jedenfalls voll ab. Es wurden zwar ausschließlich Songs von der aktuellen Scheibe und  von „The Hope Division“ von 2010 gespielt, aber meine Güte, es war eh ein kurzer Auftritt und das neuste Werk ist ja auch noch nicht soo alt. Es folgte eine kurze, aber intensive Tour durch die Kracher von „Diamond“, dann war der Zauber auch schon leider wieder vorbei. Beim Top-Song „Against Them All“ sowie „Build Upon The Sand“ und beim letzten Lied „Such Pain“ gaben sowohl die Band als auch ihre Fans alles. Es wurde sehr viel mitgesungen und die Atmosphäre war durchweg energiegeladen und toll, was man absolut der positiven Einstellung der Band und dem Klasse-Frontmann Jesse Barnett (im Shirt der Hardcore Help Foundation) (http://hardcore-help.com/) zu verdanken hat. Der Rest der Truppe, u.a. der neue Gitarrist Josh James (CASEY JONES / ex. EVERGREEN TERRACE) haben ihre Sache mehr als gut gemacht. Eins ist sicher: nach diesem Auftritt werde ich STICK TO YOUR GUNS garantiert nicht mehr aus den Augen verlieren. (Katharina)

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H20
Für die bereits im Vorfeld erst bestätigten und dann doch leider gecancelten IGNITE (Sänger Zoli weilt(e) nach Rücken-OP in Reha und ist der Belastung einer Tour noch nicht gewachsen) sprangen freimütig die Melodic Hardcore-Veteranen H20 ein. Das gesetzte Alter war den Herren zwar ein wenig anzusehen, aber dennoch holten die Mannen um Sänger Toby Morse einiges an Energie aus sich und dem Publikum heraus - und auch die bisher arbeitslose Graben-Security sollte nach der eindeutigen Aufforderung Morse´ endlich etwas zu tun bekommen. Das liess sich zwar alles ganz nett an, aber nach dem Bilder schießen zog ich ne längere Kippen-Pause vor; ich war nicht so auf Zucker aus und für IGNITE waren die New Yorker ohnehin kein vollwertiger Ersatz.
Gegen Ende bekam ich dann noch ein paar Gags der Band mit, die neben THE POLICE auch THE CLASH und PENNYWISE anspielte und ganz am Ende des Sets den Band-Hit "What Happened" zum besten gab. Wie gesagt, ich konnte nicht wirklich viel mit H20 anfangen und war dann eher gespannt auf die folgenden Urgesteine.

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AGNOSTIC FRONT
Denn hier weiß der Fan, was ihn erwartet: Ein stammelnder Miret, ein posender Stigma und einen Hardcore-Gassenhauer nach dem anderen. Von "Crucified" über "Friend Or Foe", "Police State", "For My Family" bis zum unvermeidlichen "Gotta Go" blieb einmal mehr keine Hose trocken. Abschließend noch "Blitzkrieg Bop" reingezimmert und gut war die Chose. Das hat man bereits hundert Mal gesehen und dies ist auch der Vorwurf, den ich AF machen muss: Ihre Shows unterscheiden sich so gut wie nie! Höchstens eine Top-Tagesform macht hier den Unterschied und an diesem Abend war es halt so mittel und deshalb auch nicht wirklich aufsehenerregend. Klar, dass das die Fans das anders sahen und ordentlich Betrieb vor der Bühne machten, aber auch das habe ich in der Garage schon ein wenig intensiver erlebt.
Alles in allem ging der Auftritt sicher okay; schieben wir meine gedämpften Reaktionen einfach mal auf den Montag Abend bzw. die einsetzende Müdigkeit meinerseits an diesem Abend...

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HATEBREED
Wenn man denkt, dass es in der Garage kaum noch heißer werden kann, so hat man sich getäuscht. Ich hab eigentlich den ganzen Auftritt über darauf gewartet, dass irgendwann Schweiß-Bäche von der Decke heruntertropfen. Warum ich mir so viele Gedanken über Eventualitäten gemacht hab? Dazu später mehr.
Der Auftritt DER Institution schlechthin im Metalcore-Bereich wurde sehnlichst erwartet, die Jungs schaffen es glaube ich mittlerweile aufgrund ihrer enormen Popularität fast alle Hallen voll zu machen.
Ohne großartigen Schnörkel vorher gab´s dann gleich mal mit „To The Threshold“ ordentlich eins auf die Mütze, ein guter Opener wie ich finde. Nennenswert sind auf jeden Fall Songs wie „Smash Your Enemies“ und „Proven“, die man eher selten live hört. Ansonsten gaben die Amis ihr übliches Potpourri zum Besten: „Defeatist“, „This Is Now“, „Live For This“ und abschließend natürlich „Destroy Everything“. Nicht zu vergessen: Es gab mit „Indivisible“ und "Put It To The Torch" auch zwei neue Lieder von der brandneuen Scheibe „The Divinity Of Purpose“, die am 25. Januar 2013 erscheinen wird. Da es nur diese Vorschau-Songs gab, mutmaße ich doch glatt einmal, dass es eine Tour zum neuen Album geben wird. (Bislang sind allerdings noch keine Europa - Termine bestätigt.)
Ein guter, solider Auftritt. Wie immer. Aber irgendwie mehr auch nicht. Es ging definitiv nicht nur mir so, aber die HATEBREED-Luft ist ein wenig raus. Liegt´s an der Über-Präsenz in der letzten Zeit? Für mich wohl eher an der mangelnden (Stimm-) Stärke von Jamey, was ich sehr sehr schade finde, da HATEBREED (natürlich auch immer noch) eine meiner Lieblingsbands ist. Vielleicht wär´s ganz sinnvoll, sich mal etwas rarer zu machen und zu schonen, um dann mit neuer Kraft zurück zu kommen. Ist zumindest mein Rat. Auf der anderen Seite wurden die Jungs vom Großteil des Publikums frenetisch abgefeiert. Die Garage hat definitiv gebebt. Aber für mich fehlte eben der kleine Tropfen, der sonst immer das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Nichtsdestotrotz, ein gelungener Auftritt einer super-sympathischen Band. Und im Stillen und Geheimen freu ich mich ja auch schon wieder auf das nächste Mal - so ganz ohne HATEBREED wird´s ja eh nicht gehen. (Katharina)

Danke, Katharina! Dies kann ich letzten Endes auch genau so stehen lassen. Musikalisch bretterten HATEBREED einiges heraus, die Setlist stimmte, die Energie im Publikum auch. Aber stimmlich war Mr. Jasta eine riesige Enttäuschung: Kraft- und gar zahnlos leierte er gar so manche Textzeile vor sich hin - da traute man fast seinen Ohren nicht! Wollen wir hoffen, dass dies lediglich eine einmalige Geschichte war, denn auf Cavalera´sche Verhältnisse habe ich bei HATEBREED mal so gar keine Lust.... (Brix)

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