Gold - InterbellumEine Plattenkritik zum ersten Album der niederländischen Formation GOLD zu verfassen, ohne den Namen THE DEVIL’S BLOOD bildlich gesprochen in den Mund zu nehmen, wäre eine riesengroße Herausforderung, an der ich mich erst gar nicht versuche. GOLD und THE DEVIL’S BLOOD teilen sich nicht nur das gemeinsame Heimatland, sondern mit Gitarrist Thomas Sciarone auch ein Bandmitglied oder um genau zu sein ein Ex-Bandmitglied. Da GOLD zudem über eine singende Frontfrau verfügen, bei Ván Records unter Vertrag stehen und ebenso im 70ties Hard Rock wildern, sind die Parallelen zwischen diesen beiden Bands beim besten Willen nicht zu leugnen.

Betrachtet man nur die Musik, dann fallen einem zur eigenen Überraschung schnell gewaltige Unterschiede auf, welche alleine bereits die Existenz von GOLD rechtfertigen können. Dort, wo sich THE DEVIL’S BLOOD auf ihrem zweiten Langweileralbum „The Thousandfold Epicentre“ in einem Netz aus Überheblichkeit und  Verwirrtheit gefangen haben, präsentieren GOLD bei allen 9 Songs wunderschöne Melodien, die man erst einmal komponieren muss.

„Interbellum“ wirkt dadurch unheimlich kurzweilig, man kann sich die Platte locker auch zwei Mal hintereinander anhören, und man läuft auch nicht Gefahr vorübergehend die Aufmerksamkeit zu verlieren. Star der fünfköpfigen Truppe ist ganz klar Sängerin Milena Eva, die über eine Stimme verfügt, die perfekt zur Retromucke passt, und irgendetwas in sich hat, was (zumindest mich) faszinieren kann.

Betrachtet man die zumeist kurzen Songs etwas genauer, lediglich der Schlusstrack „Ruby“ fällt in Sachen Spielzeit etwas aus dem Rahmen, dann kommt man nicht umher, der Band für ein sehr homogenes Album zu gratulieren, das kaum Wünsche offen lässt. Man findet starke Songs am Anfang („One Of Us“), am Ende (das leicht doom-beeinflusste „Ruby“) sowie zwischendrin, „Love The Magician“ und „Medicine Man“ möchte ich hier namentlich erwähnen. Dass sich die Band aus unserem Nachbarland dabei nur ganz selten einmal im schwermetallischen Sektor bewegt, damit muss man sich bei „Interbellum“ abfinden, das sich hauptsächlich zwischen Classic Rock und Poprock bewegt, wobei das ausgedehnte Gitarrensolo am Ende von „Ruby“ auch von einer Southern Rock Band wie LYNYRD SKYNYRD oder MOLLY HATCHET stammen könnte.

Man ist in der heutigen Zeit ja in Versuchung jede neu aufkommende Retro Band zu verdammen, insbesondere wenn diese wie so viele andere auch eine Sängerin in ihren Reihen hat, aber selbst wenn ich es bei GOLD wollte, würde ich es nicht hinbekommen. Dieser holländische Fünfer bietet einfach kaum Angriffsfläche und kann mit seinem Debütalbum „Interbellum“ voll und ganz überzeugen. (Maik)


Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 39:45 min
Label: Ván Records
Veröffentlichungstermin: 07.12.2012
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