Zwei Jahre sind vergangen, als sich NACHTMYSTIUM mit „Addicts: Black Meddle Pt. II“(2010) von ihrem „Black Meddle“-Konzept überaus erfolgreich verabschiedeten. In diesem machten die amerikanischen Hoffnungsträger unmissverständlich klar, dass gute Musik nicht sortenrein sein muss. Psychedelisch progressive Strukturen, ebenso wie Ambient-Einschübe und doomige Rock'n'Roll Einflüsse machten den Schwarzmetall von NACHTMYSTIUM schon immer einzigartig.
Ihre aktuelle Veröffentlichung „Silencing Machine“ legt jedoch deutlich weniger Wert auf derart avantgardistische Schachzüge. Nachdem nun klar ist, das NACHTMYSTIUM keine Puristenvereinigung ist, geht es nämlich wieder erheblich finsterer und monotoner zu.
Gleich zu Beginn von „Silencing Machine“ wird man von einem ausgezeichneten Brett emotionalen Black Metals konfrontiert. Feinfühlige Gitarrenarbeit, minimalistisch synthetische Begleitinstrumentierung sowie der altbekannte künstlich verzerrte Gesang zerren den Hörer in eine abgrundtiefe Atmosphäre hinein, in welcher dieser nicht mehr hinaus möchte. Muss er aber, denn unmittelbar nach dem Opener ist erst mal für eine kleine Weile Pause. Die folgenden Tracks dümpeln in einem Sumpf von recht unspektakulärer Monotonie vor sich hin, ohne wirklich zu zünden. Erst gegen Ende des Albums brillieren NACHTMYSTIUM wieder mit diversen saftigen Riffs und knackigen Arrangements, die dem Namen dieser Band in jeder Hinsicht gerecht werden.„Silencing Machine“ ist zwar prinzipiell ein hochkarätiges Album geworden, jedoch leidet es an den selben Macken, wie sämtliche Vorgängerwerke von NACHTMYSTIUM auch. Diese Band bekommt es schlicht und einfach nicht hin, ihre Spielzeit mit durchweg erstklassigem Material zu füllen, was aber auch daran liegt, dass eben selbiges hin und wieder mit aller Gewalt zum Vorschein tritt, und somit den Kontrast erst sichtbar macht.Die guten Tracks alleine genügen, um eine definitive Empfehlung auszusprechen. NACHTMYSTIUM sind eine der wenigen zeitgenössischen Kultbands des Genres, was auf „Silencing Machine“ erneut definitiv hörbar ist. Es ist jammerschade, dass hier keine 9 Punkte mehr drin sind, denn diese Band hat als eine der wenigen sogar das Potential zu 10. (Jannick)
Bewertung: 8,5 / 10
Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 59:42
Label: Century Media
Veröffentlichungstermin: 27.07.2012
Judas Priest
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