MARYANN COTTON, benannt nach der Serienmörderin Mary Ann Cotton aus England, welche in den 30er Jahren ungefähr 24 Menschen (darunter auch ihre eigenen Ehemänner) mit Gift tötete. An wen erinnert so ein Name direkt? Niemand anderes natürlich als ALICE COOPER und wie nicht anders zu erwarten liefert die Platte auch einige Parallelen zum Großmeister des „Schock-Rock“. Wobei es sich hierbei nicht um eine billige Kopie handelt, sondern viel mehr um jemanden, der in den Startlöchern steht, um den großen Meister vielleicht irgendwann einmal abzulösen. Gründer, Namensgeber und Sänger Jack Patino bekommt dabei auf seinem ersten Album Unterstützung von seinem Vater Hal Patino, welcher auf dem Album den Bass-Part übernimmt. Neben Hal Patino, der aktuell im übrigen bei KING DIAMOND den Bass bedient, sind auch ehemalige Weggefährten des berühmten Vaters mit an Bord. So übernimmt Pete Blakk die erste Klampfe, Snowy Shaw sitzt an den Drums und die zweite Gitarre übernimmt Sebastian Sly, welcher ein Kumpel von Jack Patino ist. Allein die Zusammensetzung der Band klingt also schon sehr vielversprechend.
Mit dem Opener „Heaven Send For Me“ wird man bereits beim ersten Song in den Bann des Albums gesogen. Hier wird bereits mächtig mit Keyboards gearbeitet, welche eine gespenstische Atmosphäre aufbauen, der gesprochene Text erinnert dabei stark an ALICE COOPER und sein letzter Output "Welcome 2 My Nightmare". Was aber auch nicht weiter schlimm ist, da es wirklich sehr gut umgesetzt wird, außerdem weist die Stimme von Mr. Patino nun mal sehr große Parallelen zu Alice auf. Mit „Never Waste Land“ wird es schön rockig und der erste Ohrwurm der Platte liegt vor. Im Anschluss daran werden mit „Crazy“ etwas ruhigere Töne, die wieder mit Keyboards hinterlegt wurden, angeschlagen. Mit „Get It On“ gibt es dann einen der härtesten Songs des Albums. Bei „Free Falling Angels“ schwingt der Blues mit und „Schock Me“ ist nicht etwa die bekannte Nummer von ACE FREHLEY, erinnert aber durchaus an den Spacemen. Falls sich noch jemand an das letzte Projekt von Dimebag Darrel REBEL MEETS REBEL erinnert, sollte er sich unbedingt den Song „Get Outta My Life“ anhören und sich anschließend „The One“ von Free Falling Angels anhören, bin mir sicher dass man da eine gewisse Ähnlichkeit feststellen wird. Mit „Maryann“ wird das Album nach circa 45 Minuten beendet, eine weitere Ballade welche einen aus dem atmosphärischen Dunst des Albums entlässt. Insgesamt ein gutes Debüt, welches mal ganz was anderes im Gegensatz zu den aktuellen Veröffentlichungen darstellt. Zwar stellt man immer wieder Parallelen zu ALICE COOPER fest, aber das klingt nicht einmal gezwungen. Da die Stimme von Jack Patino nun mal große Ähnlichkeit zu ALICE COOPER besitzt, wird er sich wohl immer mit Vergleichen rumschlagen müssen. Die Songs wirken relativ kurz und das Album ist recht schnell vorüber, was aber auch daran liegen könnte, dass es sehr abwechslungsreich ist und somit nicht langweilig wird.
Beim Sound hätte man die Gitarren teilweise etwas stärker zur Geltung bringen können, die Effekte hingegen sind überall passend platziert und unterstützen die Atmosphäre,die das Album mit jedem Song weiter ausbaut. Sollte es gelingen mit dem Folgewerk mindestens das Niveau der ersten Platte zu halten bin ich mir sicher, dass ein würdiger Nachfolger für ALICE COOPER gefunden ist und man von dieser Band noch so einiges zu erwarten hat. Bleibt nur abzuwarten, ob die Liveumsetzung, wenn es in Deutschland eine geben sollte, gelingen mag. (Pascal)
Bewertung: 7 / 10
Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 41:25 min
Label: Pure Rock Records
Veröffentlichungstermin: 15.06.2012
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