Memoria_DeathCallsTheIslandsMit ihrem bereits dritten Full-Length-Debüt „Death Calls The Island“ lassen die Australier von MEMORIA wieder einen ordentlichen Schlag auf die Szene los. Ihr experimenteller, aber dennoch bodenständiger Black Metal vereint zahlreiche Aspekte unterschiedlicher Genres, ohne sonderlich diffus zu wirken. Das ist besonders darum bemerkenswert, da sich diese Band auch schon zeitweise  der Noise-Musik verschrieben hatte, und sich nun quasi wieder „normalen Musik“ widmet.

Melodisch wie rhythmisch gibt es ganz ausgewogene, atmosphärische Kost, die sich vor keiner Konkurrenz zu scheuen braucht. Das musikalische Feingefühl von MEMORIA lässt knüppelharte Passagen in Kombination mit einerseits harschen Keifgesängen, andererseits aber auch intensiven Klargesängen treten, ohne dabei irgendwelche Grenzen zu überschreiten. Vielseitigkeit ist ebenso fester Bestandteil dieses Albums wie anspruchsvolle Arrangements, die auch vor akustischen Zwischenspielen keinen Halt machen.
Das stetige Wechselspiel zwischen Black Metal und Ambient erzeugt eine vergleichsweise finstere Atmosphäre, lässt aber genügend Zeit zum Verschnaufen. Das stellt sich stellenweise als große Stärke auf diesem Album heraus, denn teilweise wird schon ordentlich aus Gaspedal getreten.

Das Hauptziel von MEMORIA ist es, eine Atmosphäre zu erschaffen, die den Hörer völlig in Anspruch nimmt. „Death Calls The Islands“ schafft genau das, verliert sich aber oft auch in Durchschnittlichkeit. Da man wirklich hören kann, dass diese Band das Potential besitzt, durchweg erstklassiges Material zu liefern, fällt genau das ziemlich schwer ins Gewicht. Dennoch haben wir es hier mit ausgezeichnetem Underground-Black Metal zu tun, der noch dazu auf „Misantrof ANTIRecords“ erschienen ist. Wer sich also erst mal in Ruhe in das Material hineinhören möchte, der kann das tun, und sich danach immer noch für oder gegen den Kauf entscheiden.   
Fans des skandinavischen Black Metals, die es mögen, wenn es etwas progressiver zugeht, können aber auch so beherzt zugreifen. Als Black Metaller kann man mit diesem Release eigentlich nichts falsch machen. (Jannick)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 48:27
Label: Misantrof ANTIRecords
Veröffentlichungstermin: 09.10.2011

Submit to FacebookSubmit to Twitter
Anmelden

Letzte Galerien

Neckbreaker auf Facebook

nb recruiting 2015

nb forum 2015

nb gallery 2015