naglfar_terasVon NAGLFAR hat man lange nichts mehr gehört. Seit „Harvest“ (das immerhin 5 Jahre zurückliegt) hat sich die Band nicht nur auf Platte, sondern auch live ziemlich rar gemacht. Doch jetzt melden sich die Schweden mit „Téras“ zurück. Zugegebenermaßen fand ich „Harvest“ seinerzeit sehr enttäuschend, um so gespannter bin ich, ob NAGLFAR mit „Téras“ wieder eine aufregendere Platte eingespielt haben.

Zudem komme ich immer noch nicht darüber hinweg, daß Jens Rydén die Band verlassen hat, obwohl der Herr Olivius seine Sache ausgesprochen gut macht, auch dieses Mal. Von daher soll das mal ganz alleine mein Problem bleiben. Allerdings hat sich die Band nochmals reduziert. Aus dem ehemaligen Fünfer ist mittlerweile ein Dreier geworden. Nur noch die beiden Gitarristen Andreas Nilsson und Marcus E. Norman sowie Kristoffer Olivius am Gesang sind vom ursprünglichen Line-Up übrig geblieben. Die Drums wurden von einem Sessiondrummer eingespielt. Und bei dem handelt es sich um niemand geringeren als Dirk Verbeuren, seines Zeichens Drummer von SOILWORK. Eine solche Zusammenarbeit hätte man jetzt nicht unbedingt erwartet, aber daß es funktioniert, das beweisen die Beteiligten mit „Téras“. NAGLFAR selber wollen auch in Zukunft auf einen festen Drummer verzichten. Man kann jedoch gespannt sein, wie dies dann live umgesetzt wird, bzw. wen die Band für Konzerte engagiert.

„Téras“ selber beginnt sofort mit dem düsteren, fast schon doomigen Titelsong, der zudem noch sehr kurz ausgefallen ist. Da klingt „Pale Horse“ doch schon gleich eher nach dem, was man von NAGLFAR gewohnt ist. Trotz Härte und hoher Geschwindigkeit verfügt der Song über den typischen NAGLFAR-Groove. Und steht damit für die meisten Songs des Albums. Schnell, hart, immer wieder fast doomige, düstere Anleihen, und immer wieder auch verdammt groovig. Auch „An Extension Of His Arm And Will“ schlägt in diese Kerbe, auf den ersten Blick ist es ein ziemlich sperriger Song, unter dem sich aber dennoch der Groove versteckt.

Ihren Höhepunkt erreicht die Scheibe aber mit „Bring Out Your Dead“, der in bester NAGLFAR-Manier an Smasher wie „The Brimstone Gate“ oder „Black God Aftermath“ anknüpft – leider jedoch ohne die Klasse dieser Songs ganz zu erreichen. Aber immerhin: allein für diesen Song verdient die Platte schon mal das Prädikat „Besser als „Harvest““. Und der beste Song auf „Téras“ ist es ohnehin.

Mit „Invoc(h)ate“ versucht man scheinbar ebenfalls in diese Richtung zu gehen, doch es will nicht ganz gelingen. Zwar klingt Kristoffer Olivius dem Titel entsprechend sehr haßerfüllt – aber eben irgendwie trotzdem nicht böse genug. Dennoch könnte diese Song gerade live richtig gut kommen. „The Dying Flame Of Existence“ ist zwar auch bei den ersten Hördurchgängen etwas sperrig, kann dann aber durchaus begeistern. Dennoch hat der mit Abstand längste Song der Scheibe seine Längen und hätte durchaus kürzer sein dürfen. Die kürzeren, knackigen Songs stehen NAGLFAR einfach besser zu Gesicht.

Insgesamt ist „Téras“ ein gutes Album geworden, auf jeden Fall besser als sein Vorgänger „Harvest“, der einfach nur gelangweilt hat und den ich seitdem auch gar nicht mehr groß hören wollte. „Téras“ hingegen macht immer noch Spaß, kommt aber leider nicht ganz an die Großtaten der Band wie „Vittra“ und „Sheol“ heran. Aber man kann ja nicht alles haben.  (Anne)



Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 44:33 min
Label: Century Media
Veröffentlichungstermin: 23.03.2012
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