Was also kann man sich unter dieser vielversprechenden Genrebezeichnung also vorstellen? Allein der Name dieses finnischen Quartetts scheint doch einige Affinitäten preiszugeben. Haben wir´s also mal wieder mit grimmig-gurrenden Waldschraten zu tun, die in zugigen Gebirgshöhen herumspringen?
An dieser Stelle kann ich beruhigen. Es handelt sich bei IMMORTAL SOULS um ganz normale Erdenbürger, die zwar grimmig schauen, aber mit Bewohnern des Reiches Blashyrkh nichts am Hut haben.
Nun aber zur Musik selbst. Unheil verheißendes Glockengeläut, nachdenkliche Akustikgitarren, und dann geht’s auch schon los. Zweistimmige Leadriffs und preschendes Tempo lassen mich sofort an die schwedischen Nachbarn IN FLAMES denken. Tolle Spannungstürme und technisch versierte Gitarrenkünste versprechen viel. Allein die so viel erwartete winterliche Atmosphäre lässt auf sich warten. Schon startet „Nuclear Winter“, welches aber außer seinem Namen ebensowenig mit Winter zu tun hat wie sein Vorgänger und mich weiterhin etliche Parallelen zur Göteborger Schule finden lässt. Liegt hier also eine Verwechslung vor? Das nicht, aber ein ziemlich markanter Stilwechsel. Hört man in IMMORTAL SOULS´ ältere Alben rein, versteht man plötzlich, was man mit „Melodic Winter Metal“ ausdrücken möchte. Mächtige Blackmetal-Melodien und eine Stimme, die zu der Musik wie die Faust aufs Auge passt (was ich bei „IV:...“ schmerzlich vermisse: Sänger und Bassist Aki Särkioja keift fast das gesamte Album im Hintergrund herum) schaffen eine definitiv kalte Atmosphäre a la IMMORTAL und CHILDREN OF BODOM und bestätigen damit die Behauptung. Ab „IV: The Requiem For The Art Of Death“ sollte man diese aber schleunigst vergessen. Wenigstens in dieser Hinsicht erfüllen die vier meine Erwartungen nicht und enttäuschen mich etwas, weil ich nicht begreife, warum man nicht bei beim alten Schema geblieben ist. Ich erlebe sozusagen eine kleinere Version eines SATYRICON – Dramas.
Nichtsdestotrotz, die Freiheit sich immer wieder neu zu erfinden, bleibt jeder Band offen. Und vielleicht haben sich IMMORTAL SOULS mit Songs wie dem thrashigen „Reek Of Rotting Rye“ oder der (als einzig clean gesungenen) Ballade „One Last Withering Rose“ ja tatsächlich neue Fans geholt. Aber in Sachen „Melodic Winter Metal“ geht’s leider nicht in den Recall. (Coralie)
Bewertung: 6/10
Anzahl der Songs: 12
Spieldauer: 52:47
Label: Dark Balance Records
Veröffentlichungstermin: 07.10.11
Judas Priest
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Byrta
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