MorbusChron_SleepersIntheRift_CoverWenn man sich eine Darmkrankheit als Namensgeber aussucht, muss man schon einen ordentlichen Dachschaden haben...auf MORBUS CHRON aus Schweden scheint das zuzutreffen, denn sie benannten sich nach Morbus Crohn, einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung und spielen selbstverständlich kranken Death Metal. Ihr Todesblei steht ganz im Zeichen von Ekel-Acts wie AUTOPSY, CANCER, alten ENTOMBED und ASPHYX. Ihr Debütalbum hört auf den Namen "Sleepers In The Rift" und schon das kultige Albumcover lässt erahnen, wohin einen diese Reise führen wird...

Der unheilvolle Anfang und die Wah Wah-geschwängerte Gitarrenmelodie gepaart mit den kräftig scheppernden Becken sorgen schon direkt für die richtige Stimmung. Wenn dann noch Sänger/Gitarrist Robba losgurgelt, als käme ihm jeden Moment die Kotze hoch, passt einfach alles. Passend zum Songtitel "Coughing In A Coffin" hört man dann auch ein Husten. Was für ein Start! Und es geht auch genauso mächtig und heftig weiter mit Nackenbrechern wie "Creepy Creeping Creep" oder "Ways Of Torture". Das etwas rockige und mit Urschreien versehene "Red Hook Horror" ist den Skandinaviern ebenso gelungen wie zum Beispiel das düster-atmosphärische "The Hallucinating Dead" (Horror-Feeling par excellence!).

"Lidless Coffin" beginnt schön doomig, plötzlich setzen geisteskranke Gitarrenleads ein, nur um direkt wieder von langsam-walzenden vor Dünndarmsekret triefenden Riffs unterbrochen zu werden...eine Fahrt wie in der Geisterbahn oder wahlweise durch den menschlichen Darm. Auch der letzte Titel "Deformation Of The Dark Matter" fetzt einem die Eingeweide raus. Man kann weder an den Songs, noch an der Produktion erkennen, dass "Sleepers In The Rift" im Jahr 2011 aufgenommen wurde. Die Platte klingt so authentisch nach Death Metal der ganz alten Schule, dass man meinen könnte, sie wäre ein Relikt aus den frühen 90er Jahren.

Und das ist gut so! MORBUS CHRON liefern eine Schlachtplatte vom feinsten, auf der keinerlei leicht verdauliche Häppchen zu finden sind, sondern nur nekrotisches, verwestes Fleisch garniert mit allerlei Verdauungssäften und Fliegenlarven. Der oben bereits angesprochene Wahnsinn, der diese jungen Schweden mit alten Helden wie DEATH, OBITUARY usw. verbindet, ist das, was diese Musik ausmacht. Es kommt nicht darauf an, möglichst komplexe Riffs zu schreiben, sondern eine gewisse Stimmung zu erzeugen. Genau das vergessen viele (junge) technisch versierte Death Metal-Bands oder können es vielleicht einfach nicht. Dieser junge Vierer hier kann das definitiv. Die Produktion fällt passend zur Musik brachial und schleimbesudelt dreckig aus. Fazit: dieses Quartett legt eine der besten echten Death Metal-Scheiben des Jahres 2011 vor. Bon appetit! (Kevin)


Bewertung: 9 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 34:46 min.
Label: Pulverised Records
Veröffentlichungstermin: 29.08.2011

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